Patrick Vogel (Sänger)

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Patrick Vogel (* 1982 in Berlin[1]) ist ein deutscher Opernsänger im Stimmfach Tenor.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vogel studierte Gesang an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, u. a. bei Snezana Brzakovic, Roman Trekel[2] und Julia Varady. Meisterkurse besuchte er bei Dietrich Fischer-Dieskau und Brigitte Fassbaender.[3][4] 2005 gab er sein Debüt an der Berliner Staatsoper als 3. Knappe in Parsifal,[5] es folgten dort weitere kleine Rollen. 2009 wurde er Mitglied des Opernstudios Zürich und wirkte in zahlreichen Produktionen am Opernhaus Zürich.[6] 2012 wechselte er als lyrischer Tenor an das Stadttheater Klagenfurt.[7]

Von 2015 bis 2021[8] war Vogel festes Ensemblemitglied an der Oper Leipzig, wo er unter anderem als Erik in Der fliegende Holländer, Alfredo in La traviata, Tamino in Die Zauberflöte, Prinz in Rusalka, Narraboth in Salome oder Graf Elemer in Arabella und Hans in Die verkaufte Braut zu hören war.[2][9] Gastspiele führten ihn u. a. an die Semperoper Dresden (zum Beispiel als Walther von der Vogelweide in Tannhäuser, Gastone in La traviata),[9][10] an die Bayerische Staatsoper (als Jonas in Hiob von Erich Zeisl),[7] an das Staatstheater Braunschweig[10] und an das Teatro Carlo Felice in Genua (als Don Ottavio in Don Giovanni und Narraboth in Salome[10][8]).

Bei den Salzburger Festspielen war er 2016 in der Rolle des Tanzmeisters in Manon Lescaut an der Seite von Anna Netrebko in der Titelrolle zu hören.[11] 2019 gab er bei den Salzburger Osterfestspielen sein Debüt als Eisslinger in Die Meistersinger von Nürnberg unter der Leitung von Christian Thielemann.[12]

Am Mailänder Teatro alla Scala verkörperte er den 3. Juden in Salome bei der Premiere im Jahr 2021 unter der Leitung von Riccardo Chailly und mehreren weiteren Vorstellungen.[13][14] Bei der vielbeachteten Aufführung der von Herzog Ernst II. komponierten Oper Santa Chiara übernahm er 2022 am Staatstheater Meinigen die Rolle des Victor de St. Auban.[15][16]

Als Konzertsänger zählt zu seinem Repertoire unter anderem die Rolle des Evangelisten in Bachs Matthäus-Passion,[17] die Tenorpartien in Verdis Messa da Requiem,[18] Stabat Mater von Dvořák uns Mahlers Lied von der Erde (Hamburgische Staatsoper)[8] Mit der Matthäus-Passion gab er unter der Leitung von Helmuth Rilling Konzerte in Südamerika, unter anderem am Teatro del Lago Frutillar.[17] Er konzertierte weiters im Konzerthaus Berlin,[18] in der Hamburger Laeiszhalle,[19] am Nationaltheater Mannheim, am Taiwan National Theater in Taipeh (als Tamino)[7] sowie bei verschiedenen Festivals wie dem Festival Klosterneudorf,[7] dem Verbier Festival[20] oder dem Tokyo Spring Festival.[8]

Opernrepertoire (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen: [6][10]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CD

  • Frohlocke nun! Berliner Weihnachtsmusiken zwischen Barock und Romantik. Mit Dennis Chmelensky, Olivia Vermeulen, Jan Kobow, Matthias Vieweg, Staats- und Domchor Berlin, Lautten Compagney, Dirigent: Kai-Uwe Jirka (Deutschlandradio Kultur / Carus Verlag; 2009)
  • Antonio Salieri: La scuola de’ gelosi. Mit Patrick Vogel als Tenente und u. a. Emiliano d’Aguanno, Francesca Mazzulli Lombardi, Federico Sacchi, Roberta Mameli, Florian Götz, Ensemble L’arte del mondo, Dirigent: Werner Ehrhardt (Deutsche Harmonia Mundi; 2015) Weltersteinspielung der Oper[21]
  • The World of Dido. Werke von u. a. Henry Purcell (Dido und Aeneas) Thomas Murley, William Byrd. Mit Doerthe Maria Sandmann, Marie Luise Werneburg, Natalia Farhi, Aliénor Borges, Univocale Kammerchor und Orchester, Dirigent: Christoph Dominik Ostendorf (Housemaster Records; 2018)

DVD

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datensätze bei LCCN und im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b Semperoper: Patrick Vogel. Abgerufen am 8. März 2023.
  3. Universität der Künste Berlin: Meisterkurs Prof. Dr. Dietrich Fischer-Dieskau, Abschlusskonzert am 22. April 2007. Archiviert vom Original am 18. Februar 2020; abgerufen am 8. März 2023.
  4. Markus Guggenberger: Meisterklasse KS Brigitte Fassbaender – Oper Leipzig – 15.10.2017. In: Wotans Opernkritik. 21. Oktober 2017, abgerufen am 8. März 2023.
  5. Noticias: Representaciones wagnerianas del mes de abril. In: Wagnermania, Nr. 267, März 2020. Abgerufen am 8. März 2023.
  6. a b Opera Online
  7. a b c d Bayerische Staatsoper: Patrick Vogel. Abgerufen am 8. März 2023.
  8. a b c d Patrick Vogel. In: Theateragentur Heidi Steinhaus. Abgerufen am 8. März 2023.
  9. a b Staatsoper Berlin: Patrick Vogel. Abgerufen am 8. März 2023.
  10. a b c d Operabase
  11. Salzburger Festspiele, Archiv: Giacomo Puccini: Manon Lescaut. Konzertante Aufführung 2016. Abgerufen am 8. März 2023.
  12. Die Meistersinger von Nürnberg - Osterfestspiele Salzburg 2019. In: Opera Online. Abgerufen am 8. März 2023.
  13. Andreas Schmidt: Richard Strauss, Salome Teatro alla Scala, Milano, Live-Stream vom 20. Februar 2021. In: Klassik begeistert. 21. Februar 2021, abgerufen am 8. März 2023.
  14. Teatro alla Scala, Archivio storico: Suche Patrick Vogel unter Artista/Gruppo. Abgerufen am 8. März 2023 (italienisch).
  15. Roland H. Dippel: Opern-Kritik: Staatstheater Meiningen – Santa Chiara. In: concerti.de. 20. Februar 2022, abgerufen am 8. März 2023.
  16. Vom Mordopfer zur Heiligen – Das Staatstheater Meiningen erweckt die Oper „Santa Chiara“ von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha zu neuem Leben | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 8. März 2023.
  17. a b Gonzalo Saavedra: Pasión, compasión. Abgerufen am 8. März 2023 (spanisch).
  18. a b Verdi: Requiem, Konzerthaus Berlin, 21. Oktober 2018. In: Karl-Forster-Chor Berlin. Archiviert vom Original am 15. Januar 2020; abgerufen am 8. März 2023.
  19. Programm: Operngala des Rita Anton Ensemble. In: Elbphilharmonie. Archiviert vom Original am 15. Januar 2020; abgerufen am 8. März 2023.
  20. Salome, Salle des Combins, 2017. In: Kultur Wallis. Abgerufen am 8. März 2023 (französisch).
  21. Bayerischer Rundfunk, BR Klassik: CD - Antonio Salieri: La Scuola de' Gelosi. 14. Dezember 2016, abgerufen am 8. März 2023.