Paul Richli

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Paul Richli (* 21. Januar 1946 in Hallau[1]) ist ein Schweizer Rechtswissenschaftler. Er war von 2010 bis 2016 Rektor der Universität Luzern.[2][3]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgewachsen im Kanton Schaffhausen, absolvierte Paul Richli zunächst eine kaufmännische Lehre.[4] 1974 erlangte er an der Universität Bern die Doktorwürde in Rechtswissenschaften, von 1978 bis 1990 besetzte er verschiedene leitende Stellen im Schweizer Bundesamt für Justiz.[2][3] Von 2001 bis 2005 amtete er als Gründungsdekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern.[2][3] 2009 wurde er zum Rektor der Universität gewählt, 2010 übernahm er das Amt vom Soziologen Rudolf Stichweh.[5] Unter Richlis Leitung wurde die umstrittene Wirtschaftsfakultät an der Universität Luzern aufgebaut.[6]

Paul Richli ist ein Experte in den Bereichen Wirtschaftsrecht, Hochschulrecht, öffentliches Recht und Gesundheitsrecht.[3] Nach seiner Verabschiedung als Rektor der Universität Luzern 2016[7] konzentrierte sich Richli vor allem auf das Agrarrecht.[4] Laut eigenen Angaben denkt Richli in Verkehrsfragen grünliberal, sei aber nie Mitglied einer politischen Partei gewesen.[4]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Praxis des allgemeinen Verwaltungsrechts – Eine systematische Analyse der Rechtsprechung. Zwei Bände. Bern, 2012/2014
  • Welche Aufgaben soll der Staat erfüllen? Ein Beitrag zur Rechtsetzungslehre im Anschluss an die Politische Philosophie (unter Mitarbeit von Marcel Stüssi). Bern, 2009.
  • Von der Gelehrtenrepublik zur Managementuniversität? Rechtsfragen der Organisation und Leitung von Universitäten in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. Bern, 2009.
  • Grundriss des schweizerischen Wirtschaftsverfassungsrechts. Bern, 2007.
  • Interdisziplinäre Daumenregeln für eine faire Rechtsetzung. Ein Beitrag zur Rechtsetzungslehre im liberalen sozial und ökologisch orientierten Rechtsstaat. Basel/Genf/München, 2000.

Werke als Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entwicklung von Landwirtschaft und Agrarrecht: Rück- und Ausblick: 50 Jahre Schweizerische Gesellschaft für Agrarrecht SGAR, Jubiläumsband. Bern, 2016
  • Blätter für Agrarrecht. 2008-aktuell
  • Praxis des allgemeinen Verwaltungsrechts – Eine systematische Analyse der Rechtsprechung (gemeinsam mit René Wiederkehr). Bern, 2012.
  • Kommentar der Luzerner Kantonsverfassung (zusammen mit Franz Wicki). Bern, 2010.
  • Wo bleibt die Gerechtigkeit? – Antworten aus Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaft. Zürich, 2005.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Festschrift zum 60. Geburtstag von Professor Paul Richli, Gründungsdekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und Vizerektor der Universität Luzern. Abgerufen am 15. Juni 2021.
  2. a b c Curriculum Vitae von Prof. em. Dr. iur. Paul Richli. In: Universität Luzern. Abgerufen am 12. Juni 2021.
  3. a b c d Prof. em. Dr. iur. Paul Richli, Konsulent. In: Kaufmann Rüedi Rechtsanwälte. Abgerufen am 12. Juni 2021.
  4. a b c Gian Andrea Schmid: Was macht eigentlich Paul Richli? In: Plädoyer: Magazin für Recht und Politik. 4. Februar 2019, abgerufen am 12. Juni 2021.
  5. Paul Richli wird neuer Rektor der Uni Luzern. In: Luzerner Zeitung. 12. Oktober 2009, abgerufen am 12. Juni 2021.
  6. Lukas Nussbaumer: Alt Rektor Paul Richli warnt vor Geldnot bei der Uni Luzern. In: Luzerner Zeitung. 10. Juni 2020, abgerufen am 12. Juni 2021.
  7. Ein Urgestein verlässt die Uni Luzern: Rektor Paul Richli verabschiedet. In: Zentralplus. 30. Juni 2016, abgerufen am 12. Juni 2021.