Pentaschwefelhexanitrid

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Strukturformel
Strukturformel von Pentaschwefelhexanitrid
Allgemeines
Name Pentaschwefelhexanitrid
Summenformel S5N6
Kurzbeschreibung

orange Kristalle[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 68993-02-2
Wikidata Q29840935
Eigenschaften
Molare Masse 244,34 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pentaschwefelhexanitrid ist eine anorganische chemische Verbindung des Schwefels aus der Gruppe der kovalenten Nitride. Die Verbindung gehört neben dem Dischwefeldinitrid, dem Tetraschwefeldinitrid, dem Tetraschwefeltetranitrid, dem Monoschwefeldinitrid, dem Monoschwefelmononitrid, den Oligoschwefeldinitriden und dem polymeren Polythiazyl (SN)x zur Gruppe der Schwefel-Stickstoff-Verbindungen oder Schwefelnitride.

Die Herstellung gelingt durch die Umsetzung von Tetraschwefeltetrastickstoffdichlorid mit Bis(trimethylsilyl)schwefeldiimid.[1]

Ein weiterer Syntheseweg ist die Reaktion von Brom mit Tetrabutylammonium-tetraschwefelpentanitrid Bu4N+S4N5 in Methylenchlorid.[1]

Die Verbindung bildet orangefarbene Kristalle, die zu einem explosiven Zerfall neigen.[1][2] Unter inerten Bedingungen ist sie bei Raumtemperatur stabil. Bei Luftzutritt erfolgt eine augenblickliche Schwarzfärbung.[1] Oberhalb von 130 °C setzt die thermische Zersetzung ein.[1][2] Im Vakuum bei 10−2 mbar kann die Verbindung bei 45 °C sublimiert werden.[1]

Die Struktur des Pentaschwefelhexanitrids kann von der des Tetraschwefeltetranitrid S4N4 abgeleitet werden, indem in eine S-S-Bindung eine Schwefeldiimidgruppe eingebaut wurde. Der Molekülaufbau kann als korbartig mit dem S4N4-Molekülteil als eigentlichen Korb und der NSN-Gruppe als zugehörigen Henkel gesehen werden.[1] Die S-N-Bindungslängen betragen im S4N4-Molekülteil durchschnittlich 161 pm, im NSN-Molekülanteil 152,6 pm sowie an den Verknüpfungsstellen 170,6 pm.[1] Durch den Einbau einer weiteren Schwefeldiimidgruppe in die zweite S-S-Bindung könnte ein Hexaschwefeloctanitrid S6N8 erhalten werden, welches bisher in der Literatur nicht beschrieben wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Wiberg, E.; Wiberg, N.; Holleman, A.F.: Anorganische Chemie, 103. Auflage, 2017 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-026932-1, S. 682, (abgerufen über De Gruyter Online).
  2. a b c Eintrag zu Schwefel-Stickstoff-Verbindungen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.