Persea borbonia

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Persea borbonia

Persea borbonia

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Magnoliids
Ordnung: Lorbeerartige (Laurales)
Familie: Lorbeergewächse (Lauraceae)
Gattung: Persea
Art: Persea borbonia
Wissenschaftlicher Name
Persea borbonia
(L.) Spreng.

Persea borbonia ist eine Pflanzenart aus der Gattung Persea innerhalb der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Sie kommt nur in den südöstlichen USA vor. Englischsprachige Trivialnamen sind: Redbay, Tisswood,[1] Scrubbay, Shorebay, Swampbay.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Pierre-Joseph Redouté
Zweig mit wechselständigen, gestielten, einfachen Laubblättern mit Blattoberseite und -unterseite
Blätter und eine Frucht

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persea borbonia wächst als immergrüner, kleiner Baum oder großer Strauch bis über 18 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht bis zu 90 Zentimeter. Die braun-graue Borke ist rissig.

Die wechselständig am Zweig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die kurz gestielten, kahlen Blätter riechen aromatisch, wenn sie zerrieben werden.[2] Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 7 bis 15 Zentimetern (3 bis 6 in) eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder lanzettlich.[3] Die ganzrandigen und rundspitzigen oder stumpfen, dickledrigen Blattspreiten sind oberseits dunkel- und unterseits hellgrün, glauk. Der Blattrand ist meist leicht umgebogen, die Basis ist spitz bis keilförmig. Die Nebenblätter fehlen.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden achselständige, kurze, wenigblütige und zymös-rispige Blütenstände gebildet. Die kleinen, weiß-gelben, gestielten Blüten sind zwittrig mit einfacher Blütenhülle. Es sind 6 bewimperte Tepalen in zwei ungleichen Kreisen ausgebildet. Die inneren sind innen behaart und die viel kleineren äußeren sind fein behaart. Es sind 9 kurze Staubblätter mit behaarten Staubfäden, die inneren 3 besitzen an der Basis zwei Drüsen und innen 3 reduzierte Staminodien mit Haarbüscheln an der Spitze vorhanden. Der kahle, einkammerige Fruchtknoten mit kurzem Griffel und schwach gelappter Narbe ist oberständig.

Die relativ kleine und „bereifte“, eiförmige bis ellipsoide oder rundliche, bis 1,3 Zentimeter lange, einsamige Beere an einem kleinen Fruchtbecher ist bei Reife blau oder schwärzlich.[4]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubblatt mit den Fraßspuren der Miniermotte Phyllocnistis hyperpersea

Wegen einer Invasion des Borkenkäfers Xyleborus glabratus in den Südstaaten der USA stirbt Persea borbonia vielleicht langsam aus. Dieser Borkenkäfer wurde 2002 nahe Savannah (Georgia) erstmals beobachtet. Er überträgt eine durch den Pilz Raffaelea lauricola hervorgerufene Krankheit, die sogenannte „Lorbeer-Welke“ (englisch laurel wilt), die für das Absterben der Bäume verantwortlich ist.[5]

Einige Förster sind sich jedoch darin einig, dass Persea borbonia nicht aussterben wird, weil sie sich bis zu einem gewissen Grad aus eigener Kraft verjüngen kann.

Hirsche und Bären fressen die Blätter und Früchte von Persea borbonia, Vögel wie Truthühner nur die Früchte.[6]

Natürliches Verbreitungsgebiet

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persea borbonia wächst an den Küsten der südöstlichen Vereinigten Staaten in den Tiefländern von Texas, Arkansas, Louisiana, Florida, Mississippi, Alabama, Georgia, South Carolina, und Ost-North Carolina. Kleine, isolierte Populationen finden sich an den Küsten von Virginia sowie nahe der Grenze zwischen Maryland und Delaware.[3] Sie wächst auch auf den Bahamas und wird auf Hawaii kultiviert.[7] Normalerweise wächst sie an den Rändern von Brüchen.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Laurus borbonia durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, Seite 370.[8] Die Neukombination zu Persea borbonia (L.) Spreng. wurde 1825 durch Kurt Polycarp Joachim Sprengel in Systema Vegetabilium, editio decima sexta, 2, Seite 268 veröffentlicht.[8] Weitere Synonyme für Persea borbonia (L.) Spreng. sind: Persea littoralis Small, Tamala borbonia (L.) Raf., Tamala littoralis (Small) Small.[8][1]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blätter können als Gewürz, ähnlich wie Lorbeerblätter verwendet werden.

Persea borbonia wird als Zierpflanze für Gärten und Parks verwendet.

Persea borbonia wird nicht mehr sehr als Heilpflanze genutzt. Die Seminolen nutzten sie früher als Brechmittel.[9]

Das mittelschwere Holz ist hart und haltbar und kann zum Bootsbau, zur Täfelung und zum Fußbodenbau genutzt werden.[9] Es wird nicht im großen Maßstab gehandelt, so dass seine Verwendung auf das Verbreitungsgebiet von Persea borbonia beschränkt ist.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persea borbonia war im Zusammenhang mit Pfropfung und Hybridisierung mit Avocado (Persea americana) Forschungsobjekt. Es sollten mögliche Vorteile für die Resistenz gegen Krankheiten und die Toleranz gegenüber feuchten Böden und kühlen Temperaturen ermittelt werden. Beide Arten bilden wenn überhaupt, dann selten Hybride miteinander. Zur Pfropfung gab es zwei kompatible Gruppen von Persea americana und Persea borbonia, die aber keine lebensfähigen Exemplare hervorbrachten.[10][11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Persea borbonia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Persea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. Persea borbonia Fact Sheet. Virginia Tech Dendrology, abgerufen am 15. Juli 2019.
  3. a b Kim D. Coder: Redbay (Persea borbonia): Drifting Toward Oblivion. Warnell School of Forestry and Natural Resources UGA, University of Georgia, 2017, (docslib.org)
  4. Persea borbonia. Floridata, 6. Februar 2007, abgerufen am 16. Juni 2012.
  5. An Undefended Buffet: The Unnecessary Extinction of the Redbay, a Defining Southern Tree, by Susan Cerulean: Articles. Terrain.org, abgerufen am 16. Juni 2012.
  6. Persea borbonia (L.) Spreng. U.S. Forest Service, Northeastern Area State and Private Forestry, archiviert vom Original am 21. Oktober 2012; abgerufen am 16. Juni 2012.
  7. Persea borbonia. Fs.fed.us, abgerufen im April 2023.
  8. a b c Persea borbonia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 15. Juli 2019.
  9. a b Persea borbonia bei Plants For A Future, abgerufen am 15. Juli 2019.
  10. R. S. Bringhurst: Interspecific Hybridization in and Chromosome Numbers in Persea. In: Proceedings of the American Society for Horticultural Science. Band 63, 1954, S. 239–242. (avocadosource.com, PDF)
  11. E. F. Frolich, C. A. Schroeder, G. A. Zentmyer: Graft compatibility in the genus Persea. In: California Avocado Society (Hrsg.): Yearbook. Band 42, 1958, S. 102–105. (avocadosource.com, PDF)