Peter Wahl

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Peter Wahl (* 1948) ist ein deutscher Autor. Er war Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Nichtregierungsorganisation Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED)[1][2] sowie Gründungsmitglied und Mitglied des Koordinierungskreises von Attac Deutschland von 2001 bis 2007.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Wahl studierte Gesellschaftswissenschaften und Romanistik in Mainz, Aix-en-Provence und Frankfurt am Main. Er organisierte sich im MSB Spartakus, den er 1973/74 im Vorstand des Verbands Deutscher Studentenschaften vertrat.[3] Wahl arbeitete nach dem Studium zunächst als entwicklungspolitischer Publizist sowie bis zur Selbstauflösung 1990 im 1973 von dem Gießener Arzt Erich Wulff gegründeten Antiimperialistischen Solidaritätskomitees für Afrika, Asien und Lateinamerika (ASK) als dessen langjähriger Vorsitzender. Er wirkte in den 1980er Jahren u. a. in der Anti-Apartheid-Bewegung mit und war von 1988 bis 1991 Mitglied des Koordinierungskreises des Bundeskongresses Entwicklungspolitischer Aktionsgruppen (BUKO)[4]. Bis Ende der 1980er Jahre war Wahl Mitglied der DKP[5]. Seit 1988 gehört er zum Herausgeberkreis des Informationsbriefes Weltwirtschaft und Entwicklung und ist Mitbegründer von WEED. Von 1994 bis 2000 war er für die Grünen Mitglied im Kulturausschuss des Rats der Stadt Bonn und ab 1998 deren kulturpolitischer Sprecher. Wahl spielte eine maßgebliche Rolle bei der Gründung von Attac Deutschland und in den ersten Jahren des Netzwerkes.

Wahl ist heute parteilos und lebt in Berlin. Seit 2016 ist er Autor bei Makroskop, seit 2021 bei Telepolis.[6][7]

Attac und WEED[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Alternativgipfel zum G8 in Köln 1999 ergriff Wahl als Vertreter von WEED die Initiative zur Gründung des globalisierungskritischen Netzwerks Attac. Zusammen mit Anja Osterhaus von der ökumenischen Initiative KAIROS Europa lud er zu einem ersten Vorbereitungstreffen ein, das am 14. September 1999 in Frankfurt/M. stattfand. Von der Attac-Gründung im Januar 2000 bis November 2007 war er Mitglied des Koordinierungskreises von Attac als Vertreter der Mitgliedsorganisation WEED. Wahl beeinflusste in dieser Zeit stark die Konzeption, Inhalte und die strategische Orientierung von Attac. Er wurde häufig in den Medien als „Vorstandsmitglied“ oder „Sprecher“ von Attac oder der globalisierungskritischen Bewegung bezeichnet und wurde oft interviewt und zitiert.[8] Er war an der Organisation des Alternativgipfels und der großen Demonstration in Rostock gegen den G8-Gipfel beteiligt und wirkte im Laufe der Jahre an etlichen großen Kongressen mit (zuletzt am DGB-Kapitalismuskongress 2009). Auch in seinen Publikationen setzt er sich mit außerparlamentarischen Bewegungen – so der globalisierungskritischen als auch den Gewerkschaften –, den G8-Gipfeln, aber auch mit den internationalen Finanzmärkten, der Besteuerung oder der Entschuldung ärmerer Länder auseinander. Einige seiner Texte – teilweise als Mitautor – wurden als Attac-Basistexte veröffentlicht. Er hat lange hauptamtlich den Arbeitsbereich Finanzmärkte bei WEED geleitet und ist heute noch zu diesem Thema aktiv.[9]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit den gewalttätigen Ausschreitungen bei der Rostocker Demonstration in Zusammenhang mit dem G8-Gipfel am 2. Juni 2007 kritisierte Peter Wahl öffentlich die gewaltbereiten Demonstranten und wollte sie von folgenden Demonstrationen ausschließen. Für diese Statements bekam er Kritik von linksradikalen Gruppen. Die Gewaltdiskussion/Militanzdebatte wurde innerhalb und außerhalb von Attac noch eine Weile weitergeführt.[10] Auch nach dem Gipfel bekräftigte Wahl seine Kritik an Gewaltanwendung.[11]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WEED-Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AttacBasisTexte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 8. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weed-online.org
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dampfboot-verlag.de
  3. Deutscher Hochschulführer, Bonn 1973, S. 463.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 8. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weed-online.org
  5. Toralf Staud: Attac: Blondes Ächzen. In: Die Zeit. Nr. 44/2003 (online).
  6. Peter Wahl – Makroskop. Abgerufen am 3. Februar 2024.
  7. Peter Wahl. In: Telepolis. Abgerufen am 3. Februar 2024.
  8. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/631983/
  9. Zur Person Peter Wahl bei der Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 16. Juni 2009
  10. Die Linke.SDS: Reader zur Gewalt/Militanzdebatte (PDF; 531 kB) vom 23. Juni 2007 (PDF-Datei; 518 kB) (Memento des Originals vom 31. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/linke-sds.org
  11. siehe Artikel von Peter Wahl: Die Gessler-Kapuze (unter Bibliografie)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]