Pethidin-Intermediat A

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Strukturformel
Strukturformel des Pethidin-Intermediats A
Allgemeines
Name Pethidin-Intermediat A
Andere Namen

1-Methyl-4-phenyl-4-piperidincarbonitril (IUPAC)

Summenformel C13H16N2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3627-62-1
EG-Nummer 222-847-7
ECHA-InfoCard 100.020.771
PubChem 62513
ChemSpider 56289
Wikidata Q7178319
Eigenschaften
Molare Masse 200,28 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Das Pethidin-Intermediat A ist ein 4-Phenylpiperidin-Derivat und ein Vorläufer des Opioids Pethidin. Im Gegensatz zu diesen hat es keine analgetische Aktivität.[2] Das Pethidin hat eine Carbonsäureethylester-Einheit, das Intermediat A stattdessen eine Nitrilfunktion.

Außer dem Intermediat A sind noch das Pethidin-Intermediat B[S 1] und das Pethidin-Intermediat C[S 2] bekannt. Das B-Derivat verfügt über die Carbonsäureethylester-Einheit des Pethidins, gegenüber dem Pethidin und dem Intermediat fehlt aber die Methylgruppe am Piperidinring. Das C-Derivat trägt statt Nitril beziehungsweise Ester eine Carbonsäureeinheit.[3]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine mögliche Synthese geht von Phenylacetonitril aus. Durch Deprotonierung mit Natriumamid in Toluol kann dieses mit zwei Molekülen Bromacetaldehyd-Dimethylacetal[S 3] substituiert werden. Durch Erhitzen in Salzsäure können die Acetale hydrolysiert werden. Reduktive Aminierung mit Methylamin-Hydrochlorid und Natriumcyanoborhydrid in Methanol führt zur Cyclisierung und ergibt das Pethidin-Intermediat A.[2] Eine ähnliche Synthese, die von Phenylacetonitril und Bis(2-bromethyl)methylamin[S 4] ausgeht, wurde 2021 von einer chinesischen Firma patentiert.[4]

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pethidin-Intermediat A ist, wie der Name besagt, ein Intermediat bei der Herstellung von Pethidin. Dazu wird zunächst die Nitrilfunktion mit wässriger Schwefelsäure hydrolysiert und anschließend eine Veresterung durch azeotrope Destillation mit Ethanol durchgeführt.[2]

Rechtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pethidin-Intermediat A gehörte seit 1961 zu den hochkontrollierten Substanzen nach dem internationalen Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel (Anhang I).[5] In den vereinigten Staaten ist es seit Anfang der 1970er Jahre nach dem Controlled Substances Act nur noch in Anhang II.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b c S. A. Lomenzo, J. B. Rhoden, S. Izenwasser, D. W. Kopajtic, T. Kopajtic, J. L. Katz, M. L. Trudell: Synthesis and Biological Evaluation of Meperidine Analogues at Monoamine Transporters. In: J. Med. Chem. Band 48, Nr. 5, 2005, S. 1336–1343, doi:10.1021/jm0401614.
  3. Bilag 1 - Liste over euforiseren. Sundheds- og ældreministeriet, 1. Juli 2008, archiviert vom Original am 2. Dezember 2022; abgerufen am 10. April 2024 (dänisch).
  4. Patent CN114213255: Synthesis method of six-membered ring benzylamine compound. Angemeldet am 29. Dezember 2021, veröffentlicht am 22. März 2022, Anmelder: SHANGHAI TETAN SCIENCE AND TECH CO LTD.
  5. United Nations: Schedules of the Single Convention on Narcotic Drugs of 1961 as amended by the 1972 Protocol, as at 25 September 2013. Abgerufen am 21. April 2024.
  6. MCL - Section 333.7214 - Michigan Legislature. Abgerufen am 21. April 2024.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Ethyl-4-phenyl-4-piperidincarboxylat: CAS-Nummer: 77-17-8, EG-Nummer: 201-008-9, ECHA-InfoCard: 100.000.918, PubChem: 32414, ChemSpider: 30039, Wikidata: Q7053200.
  2. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 1-Methyl-4-phenyl-4-piperidincarbonsäure: CAS-Nummer: 3627-48-3, ECHA-InfoCard: 100.292.212, PubChem: 101106, ChemSpider: 91344, Wikidata: Q7178320.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Bromacetaldehyd-Dimethylacetal: CAS-Nummer: 7252-83-7, EG-Nummer: 230-669-6, ECHA-InfoCard: 100.027.881, GESTIS-Stoffdatenbank: 121788, PubChem: 81672, Wikidata: Q72451201.
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 2-Brom-N-(2-bromethyl)-N-methylethanamin: CAS-Nummer: 4275-17-6, PubChem: 20269, ChemSpider: 19095, Wikidata: Q83068333.