Platon Kostjuk

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Platon Kostjuk Ende 2007

Platon Hryhorowytsch Kostjuk (ukrainisch Платон Григорович Костюк, russisch Платон Григорьевич Костюк/Platon Grigorjewitsch Kostjuk; * 20. August 1924 in Kiew, Ukrainische SSR; † 10. Mai 2010 in Kiew, Ukraine) war ein ukrainisch-sowjetischer Politiker, Neurophysiologe und Biophysiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platon Kostyuk kam als Sohn des ukrainischen Psychologen Hryhorij Kostjuk in Kiew zur Welt. Er schloss das Gymnasium 1941 mit Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges ab, wo er als ukrainischer und russischer Muttersprachler noch Deutsch und Englisch lernte. Danach fing er ein Biologie- und Philologiestudium an der Universität Stalingrad an. Mit Vorrücken der Wehrmacht wurde er nach Sibirien evakuiert, wo er bis 1945 Medizin studierte und ein halbes Jahr zum militärischen Sanitätsdienst eingezogen wurde. Zum Studium an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew wurde Kostjuk demobilisiert und studierte dort bis 1946 an der Fakultät für Biologie. Anschließend war er bis 1949 am Kiewer Medizinischen Institut O. O. Bohomolez tätig, wo er als Kandidat der Biologischen Wissenschaft abschloss.

1956 wurde er Leiter des Instituts für Tierphysiologie an der Universität Kiew.[1] 1957 promovierte er in biologischen Wissenschaften, und 1960 wurde ihm der akademische Titel Professor verliehen. Ab 1958 leitete er die Abteilung für Allgemeine Physiologie des Nervensystems des Instituts für Physiologie O. O. Bohomolez der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR und 1966 wurde er Direktor des Instituts.[2] Von 1992 an war er Direktor des Internationalen Zentrums für Molekulare Physiologie der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine.[3]

Von 1975 an war er Abgeordneter der Werchowna Rada der Ukrainischen SSR und zwischen 1985 und 1990, in Nachfolge von Kostjantyn Sytnyk, deren Parlamentspräsident.[4] Von 1999 bis 2004 war er Mitglied des Präsidiums der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine.[4]

Kostjuk war Autor von mehr als 700 wissenschaftlichen Publikationen, darunter 13 Bücher und 3 Lehrbücher.[1] Er starb 86-jährig in Kiew[5] und wurde auf dem Baikowe-Friedhof beerdigt.[2]

Akademiemitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Mitgliedschaft an der ukrainischen Akademie der Wissenschaften war Kostjuk Mitglied folgender Akademien:[3]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platon Kostjuk erhielt zahlreiche Ehrungen. Darunter:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Biografie Platon Kostjuk auf der Webpräsenz der Taras-Schewtschenko-Universität; abgerufen am 23. November 2016 (ukrainisch)
  2. a b Biografie Platon Kostjuk auf der Webseite des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 23. November 2016 (russisch)
  3. a b Biografie Platon Kostyuk auf der Webseite der Nationalen Akademie der Medizinischen Wissenschaften der Ukraine; abgerufen am 23. November 2016 (ukrainisch)
  4. a b c d e f g h i j k Platon Kostjuk auf „Helden der Ukraine“ (Memento vom 28. August 2014 im Internet Archive); abgerufen am 23. November 2016 (ukrainisch)
  5. Er ergriff die Essenz des Lebens - zu Neuron auf kp.ua vom 12. Mai 2010; abgerufen am 23. November 2016 (russisch)
  6. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  7. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Platon G. Kostjuk bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. November 2016.
  8. Festliche Sitzung des Akademischen Rates vom 19. Oktober 2009 auf der Webpräsenz der Taras-Schewtschenko-Universität; abgerufen am 23. November 2016 (ukrainisch)