Baikowe-Friedhof

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Der Baikowe-Friedhof (ukrainisch Байкове кладовище Baikowe kladowyschtsche) ist der bedeutendste Friedhof der ukrainischen Hauptstadt Kiew.[1]

Übersichtsplan des Friedhofs

Der seit 1833 bestehende Friedhof hat eine Größe von 72,47 Hektar und liegt im Stadtbezirk Holossijiw.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beerdigung von Lessja Ukrajinka 1913

Als einer der ältesten Friedhöfe der Stadt wurde der Baikowe-Friedhof im Jahr 1833 neben dem Hof des Generals Sergei Wassiljewitsch Baikow (1772–1848), einem Helden im Krieg gegen Napoleon, angelegt und gab so dem Friedhof seinen Namen. Der Friedhof wurde in einen Teil für orthodoxe Christen, einen für Katholiken und einen Teil für Lutheraner unterteilt, wobei jede Sektion eine eigene Friedhofskapelle besaß. In den 1880er Jahren wurde der Friedhof erweitert, so dass es einen „Alten“ und einen „Neuen“ Baikowe-Friedhof gibt, die durch eine Straße getrennt sind. Nach der Einebnung des Askold-Friedhofs 1934 übernahm der Baikowe-Friedhof dessen Status als bedeutendster Friedhof der Stadt.[1] Auf dem „Neuen“ Baikowe-Friedhof gibt es auch einen jüdischen, polnischen, „neuen“ deutschen und einen internationalen Abschnitt.

Viele der Grabstätten des Friedhofs wurden von berühmten, in Kiew wirkenden Architekten wie Władysław Horodecki und Wladimir Nikolajew errichtet. Die orthodoxe Himmelfahrtskirche wurde von 1884 bis 1889 im byzantinischen Stil aus dem Erlös des Verkaufs von Grabstätten auf dem Friedhof errichtet.[2] 1975 wurde im westlichen Teil des Friedhofs ein neues Krematorium gebaut.

Im Oktober 1958 warfen unbekannte Täter 39 Denkmäler im jüdischen Teil des Baikowe-Friedhofs um, die die Stadtverwaltung auf eigene Kosten restaurierte (der Schaden belief sich auf 30 Tausend Rubel). Ein weiterer Vorfall ereignete sich kurz vor Pessach 1962, als 50 jüdische Denkmäler auf dem Friedhof von Baikowe zerstört wurden.[3]

Beigesetzte Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Baikowe-Friedhof wurden unter anderem folgende Persönlichkeiten bestattet[Anmerkung 1]:

Krematorium des Friedhofs
Die orthodoxe Himmelsfahrtskirche auf dem Friedhof
Haupteingang zum orthodoxen Friedhofsteil
„Auferstehungskirche“ auf dem Friedhof
Tor zum katholischen Friedhofsteil
Grabmale auf dem Friedhof; Mitte links das Grab von Heorhij Dsis
Das Grabmal des Fußballnationaltrainers Walerij Lobanowskyj
Grab des Komponisten Mykola Lyssenko
Grabstätte von Wjatscheslaw Tschornowil
Mychailo Lyssenkos Grab
Grab von Oleksij Schowkunenko


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  • Gustav Eismann (1824–1884), Hochschullehrer und Bürgermeister von Kiew

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Quellen:[63][64]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Baikowe-Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Günter Schäfer: Kiev, Rundgänge durch die Metropole am Dnepr. 3. Auflage. Trescher Verlag, 2011, ISBN 978-3-89794-181-6, S. 171 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  2. Baikowe-Friedhof auf der Kiew-Enzyklopädie, abgerufen am 11. Mai 2014 (ukrainisch)
  3. [1], abgerufen am 14. Januar 2023 (russisch)
  4. Prominenten-Gräber - Fedir Anders auf m-necropol.ru; abgerufen am 30. April 2017 (russisch)
  5. Kurzbiografie Polina Astachowa auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 1. Mai 2017 (russisch)
  6. Biografie Anatolij Awdijewskyj (Memento vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive) auf Helden der Ukraine; abgerufen am 9. Februar 2017 (ukrainisch)
  7. Andrij Bal wurde auf dem Baikowe-Friedhof begraben auf gordonua.com vom 10. August 2014; abgerufen am 1. Mai 2017 (russisch)
  8. Kurzbiografie Mykola Baschan auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 1. Mai 2017 (russisch)
  9. Biografie Jurij Bedsyk auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 25. April 2017 (russisch)
  10. Baikowe-Friedhof (Memento vom 27. Mai 2017 im Internet Archive) in der Kiew-Enzyklopädie; abgerufen am 1. Mai 2017 (ukrainisch)
  11. Bjalkewitsch wird in der Hauptstadt auf dem Baikowe-Friedhof begraben (Memento des Originals vom 27. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/football.ura-inform.com auf football.ura-inform.com vom 2. August 2014; abgerufen am 1. Mai 2017 (russisch)
  12. Eintrag zu Leonid Bulachowskyj in der Kiew-Enzyklopädie; abgerufen am 2. Dezember 2016 (ukrainisch)
  13. Biographie Afanassi Iwanowitsch Bulgakow in der Orthodoxen Enzyklopädie; abgerufen am 17. November 2016 (russisch)
  14. Persönlichkeiten auf dem Baikowe-Friedhof auf nekropole.info/ua; abgerufen am 11. Juni 2017 (ukrainisch)
  15. Der Autor der Zeichentrickserie der Kosaken starb im Schlaf auf gazeta.ua vom 1. August 2006; abgerufen am 8. Juni 2017 (ukrainisch)
  16. Webseite der Nationalen Union der Kameramänner der Ukraine vom 8. November 2017; abgerufen am 14. November 2020 (ukrainisch)
  17. Anatolij Dimarow hatte sieben Jahre lang Krebs auf gazeta.ua; abgerufen am 26. Dezember 2019 (russisch)
  18. http://kiev-necropol.narod.ru/DmiterkoLD.html
  19. Biographie Hlushchenko, Mykola (Глущенко Микола Петрович) in der Encyclopedia of Ukraine (englisch)
  20. Dmytro Hnatjuk auf dem Baikowe-Friedhof beerdigt, in Gazeta.ua vom 4. Mai 2016; abgerufen am 12. Mai 2016 (ukrainisch)
  21. Borys Hrinchenko. (Memento vom 18. November 2016 im Internet Archive) Boris-Hrintschenko-Universität Kiew (Webseite). Abgerufen am 1. September 2014.
  22. Der ehemalige Bürgermeister von Kiew wurde heute auf Baikowe begraben auf kiev.vgorode.ua vom 4. Juli 2014; abgerufen am 8. Juni 2021 (russisch)
  23. Andriy Husin wurde auf dem Baikowe-Friedhof begraben auf Espreso.tv vom 18. September 2014; abgerufen am 20. September 2016 (ukrainisch)
  24. Artikel zu Iwan Jischakewytsch in der Gazeta; abgerufen am 10. Januar 2017 (ukrainisch)
  25. [2]
  26. [3]
  27. [4]
  28. http://kiev-necropol.narod.ru/KosenkoVS.html
  29. Kurzbiografie Walerij Kowtun auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 17. Juni 2017 (russisch)
  30. Begrabene Persönlichkeiten auf dem Baikowe-Friedhof auf nekropole.info/ua; abgerufen am 3. Juni 2017 (ukrainisch)
  31. https://nekropole.info/ru/Bajkovskoe-kladbische-gor-Kiev
  32. Begrabene Persönlichkeiten auf dem Baikowe-Friedhof auf nekropole.info/ua; abgerufen am 3. Juni 2017 (ukrainisch)
  33. Biografie Walerij Lobanowskyj auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 19. November 2016 (russisch)
  34. http://kiev-necropol.narod.ru/MayborodaGI.html
  35. Baikowe-Friedhof Kiew auf nekropole.info; abgerufen am 28. April 2017 (ukrainisch)
  36. http://vitchyzna.ukrlife.org/11_12_04masenko.htm
  37. http://nlr.ru/nlr_history/persons/info.php?id=111
  38. Rätsel Tod von Nicholas Mikhnovsky Ukrainische Zeitung 10. Januar 2008; abgerufen am 7. Dezember 2016 (ukrainisch)
  39. Kurzbiografie Iwan Netschuj-Lewyzkyj auf Kiew-Nekropole, abgerufen am 30. Juli 2016
  40. Resolution über die Beerdigung von Leonid Nowytschenko des Ministerkabinetts der Ukraine vom 26. November 1996; abgerufen am 13. Dezember 2017 (ukrainisch)
  41. Begrabene Persönlichkeiten auf dem Baikowe-Friedhof auf nekropole.info/ua; abgerufen am 3. Juni 2017 (ukrainisch)
  42. Biographie Alexander Wladimirowitsch Palladin auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 30. November 2016 (ukrainisch)
  43. Biographie auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 19. März 2017
  44. Begrabene Persönlichkeiten auf dem Baikowe-Friedhof auf nekropole.info/ua; abgerufen am 3. Juni 2017 (ukrainisch)
  45. Kurzbiografie Oksana Petrussenko auf kiev-necropol.narod.ru; abgerufen am 8. November 2019 (ukrainisch)
  46. In Erinnerung an Iwan Pljuschtsch auf gorod.cn.ua vom 3. Juli 2014; abgerufen am 7. Dezember 2019 (ukrainisch)
  47. Nachruf Myroslaw Popowytsch auf der Website der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine; abgerufen am 15. Februar 2018 (ukrainisch)
  48. Biographie auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 6. Dezember 2016
  49. http://kmr.gov.ua/uk/content/shamo-igor-naumovych
  50. Held der Ukraine Maksym Schapowal auf der offiziellen Webseite der Hauptverwaltung des Nachrichtendienstes des Verteidigungsministeriums der Ukraine; abgerufen am 7. April 2019 (ukrainisch)
  51. Eintrag zu Oleksij Schowkunenko in der Kiew-Enzyklopädie; abgerufen am 10. Juni 2017 (ukrainisch)
  52. http://uahistory.com/topics/famous_people/4837
  53. Biografie Oleksandr Sintschenko auf der Website des Baikowe-Friedhofs (ukrainisch)
  54. Kurzbiografie Iwan Steschenko auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 6. Dezember 2016 (russisch)
  55. Biografie Wassyl Stus auf Olexa-org; abgerufen am 12. März 2016
  56. Dissident Swerstjuk wird am Donnerstag auf dem Baikowe-Friedhof begraben, espreso.tv vom 2. Dezember 2014; abgerufen am 21. Oktober 2016 (ukrainisch)
  57. Biografie Iwan Switlytschnyj im Virtuellen Museum – Dissidenten der Ukrainischen Nationalen Bewegung (Memento vom 30. Mai 2016 im Internet Archive); abgerufen am 27. Juli 2016 (ukrainisch)
  58. Artikel zur Beerdigung von Leonid Tanjuk auf gazeta.ua vom 21. März 2016; abgerufen am 6. März 2019 (ukrainisch)
  59. Oles Uljanenko - Versuch eines literarischen Porträts, Kulturnachrichten in epizod.ua; abgerufen am 17. Juni 2017 (ukrainisch)
  60. Kurzbiografie Pawlo Wirskyj auf der Website des Baikowe-Friedhofs; abgerufen am 22. Dezember 2016 (russisch)
  61. Biografie Serhij Wsechswjatskyj auf sm.evg-rumjantsev; abgerufen am 29. Mai 2016 (russisch)
  62. Jurij Woronyj -Pionier der klinischen Transplantologie auf voronuy.at.ua Seite 2; abgerufen am 8. Mai 2018 (ukrainisch)
  63. Baikowe-Friedhof auf kiev-necropol (russisch)
  64. Baikowe-Friedhof auf oldkyiv.org (Memento vom 26. Mai 2014 im Internet Archive) (russisch)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe auch: Liste von auf dem Friedhof begrabenen Persönlichkeiten in der ukrainischsprachigen Wikipedia

Koordinaten: 50° 24′ 59″ N, 30° 30′ 38″ O