Quinmerac

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Strukturformel
Strukturformel von Quinmerac
Allgemeines
Name Quinmerac
Andere Namen
  • 7-Chlor-3-methyl-8-chinolincarbonsäure
  • Fiesta
Summenformel C11H8ClNO2
Kurzbeschreibung

farbloses, geruchloses Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 90717-03-6
EG-Nummer (Listennummer) 618-627-9
ECHA-InfoCard 100.126.553
PubChem 91749
ChemSpider 82847
Wikidata Q2124519
Eigenschaften
Molare Masse 221,64 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,49 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt
Siedepunkt

416 °C[1]

Dampfdruck

6,6·10−12 mbar (20 °C)[2]

Löslichkeit

sehr schwer löslich in Wasser (0,223 g·l−1)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: 412
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quinmerac ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chinoline und Carbonsäuren und ein von der BASF 1993 eingeführtes systemisches Herbizid.[3] Ein strukturell verwandtes Mittel ist Quinclorac.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quinmerac kann durch Reaktion von 7-Chlor-3,8-dimethylchinolin mit N-Bromsuccinimid, Schwefelsäure und Salzsäure gewonnen werden.[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quinmerac wird als Bodenherbizid gegen Problemunkräuter wie Kletten-Labkraut, Ehrenpreisarten und Taubnesseln im Getreide-, Raps- und Zuckerrübenanbau verwendet.[3] Quinmerac ist ein synthetisches Auxin, welche die ACC-Synthase induziert. Dadurch kommt es im Pflanzengewebe vor allem zu einer Anreicherung von dem Pflanzenhormon Abscisinsäure. Dies führt über Blattepinastie, Wachstumsinhibierung der Wurzel und vermehrte Transpiration zum Tod der sensitiven Pflanze.[5]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland, Österreich und anderen Staaten der EU sowie in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit Quinmerac als Wirkstoff zugelassen.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Britt Leps: Anti-Quinmerac: Einkettenantikörperexpression in transgenen Tabakpflanzen. Dissertation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2003. urn:nbn:de:gbv:3-000005961

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu 7-Chlor-3-methyl-8-chinolincarbonsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Februar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Gückel, W.; Kästel, R.; Kröhl, T.; Parg, A.: Methods for Determining the Vapour Pressure of Active Ingredients Used in Crop Protection. Part IV. An Improved Thermogravimetric Determination Based on Evaporation Rate in Pestic. Sci. 45 (1995) 27–31.
  3. a b Eintrag zu Quinmerac. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 21. Mai 2014.
  4. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 593 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Florene Scheltrup, Klaus Grossmann: Abscisic Acid is a Causative Factor in the Mode of Action of the Auxinic Herbicide Quinmerac in Cleaver (Galium aparine L.). In: Journal of Plant Physiology. Band 147, Nr. 1, Januar 1995, S. 118–126, doi:10.1016/s0176-1617(11)81423-9.
  6. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Quinmerac in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Quinmerac“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands, abgerufen am 7. Dezember 2019.