Raffaele Manganiello

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Raffaele Manganiello (* 20. November 1900 in Ariano Irpino; † 14. September 1944 in Mazzè (Torino)) war italienischer Politiker und Sportpolitiker der PNF. Er wurde am Kriegsende durch Partisanen der Resistenza erschossen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manganiello schloss sich noch während seines Medizinstudiums 1920 den faschistischen Kampfgruppen in Florenz an. 1922 nahm er am Marsch auf Rom teil und wurde hier bei trotz seines Alters bereits als einer der Führer von Florenz akzeptiert, zumal er inzwischen sein Medizinisches Examen abgelegt hatte.[1] Seit 1932 wurde er Parteisekretär und diente als Statthalter in Catanzaro, Cosenza und Rodi, seit 1934 gehörte er dem Parlament an. Von 1940 war er der Verwalter der noch zu Italien gehörenden griechischen Inseln des Dodekanes. Seit 1939 war er Parlamentssprecher der 2. Kammer (Camera dei Fasci e delle Corporazioni)[2]. Vom 8. November 1940 an wurde er der hauptamtliche Sportführer als Präsident des C.O.N.I.[3] In dieser Funktion blieb er bis zum 25. Juli 1943 und organisierte mit dem Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten einen regen deutsch-italienischen Sportverkehr.[4] Mit dem Sturz Mussolinis wurde er verhaftet und in Festungshaft in dem Forte Boccea genommen. Er wurde von deutschen Truppen befreit und ging mit Mussolini in das faschistische Restitalien der Repubblica Sociale Italiana. Zum 1. Oktober 1943 wurde er von Mussolini zum Präfekten von Florenz ernannt, wo er das Amt für jüdische Angelegenheiten gründete, das er den bekannten örtlichen Anti-Semiten übertrug.[5][6] Für die L’Unità hatte er den Terror nach Florenz gebracht, denn seine Truppen waren für Hunderte von Morden an Juden und politischen Gegnern in der Stadt verantwortlich.[7] Am 23. Juli 1944 musste er Florenz verlassen und zog sich weiter nach Norden nach Varese zurück. Er wurde nun zum Präfekten von Turin ernannt. Auf der Verbindungsstraße nach Turin wurde sein Konvoi von Partisanen am 14. September 1944 überfallen und er wurde von roten Brigaden unter Battista Caperone nackt ausgezogen, erschossen und in den nahen Fluss geworfen.[8] Die Schwarze Brigade, die XLI Brigata Nera "Raffaele Manganiello", in Florenz trug daraufhin seinen Namen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.corriereirpinia.it, aufg. 18. September 2016
  2. Raffaele Manganiello: XXX Legislatura del Regno d'Italia. Camera dei fasci e delle corporazioni / Deputati / Camera dei deputati - Portale storico
  3. Arnd Krüger: Der Einfluß des faschistischen Sportmodells Italiens auf den nationalsozialistischen Sport. In: Morgen A. Olsen (Hrsg.): Sport und Politik. 1918–1939/40. Universitetsforlaget, Oslo 1986, S. 226–232; Arnd Krüger: Sport im faschistischen Italien (1922–1933). In: G. Spitzer, D. Schmidt (Hrsg.): Sport zwischen Eigenständigkeit und Fremdbestimmung. Festschrift für Prof. Dr. Hajo Bernett. P. Wegener, Bonn 1986, S. 213–226.
  4. Harald Oelrich (2003): Sportgeltung - Weltgeltung: Sport im Spannungsfeld der deutsch-italienischen Außenpolitik von 1918 bis 1945. Münster: LIT, S. 465; ISBN 3-8258-5609-7
  5. A Firenze le deportazioni furono feroci
  6. Manganiello, da Ariano a Salò (Memento des Originals vom 17. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.corriereirpinia.it
  7. zit. n. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.corriereirpinia.it aufg. am 18.09.2016
  8. Carlo Silvestri, Mussolini Graziani e l'antifascismo, Longanesi, Milano, 1949, S. 164