Rapid Shallow Breathing Index

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Der Rapid Shallow Breathing Index (RSBI, engl.) bzw. Frequenz-Volumen-Atemindex ist ein Messwert, der das Verhältnis der Tiefe von Atemzügen zur Frequenz beschreibt, indem er den Quotienten von Atemfrequenz zu Tidalvolumen bildet. Der Wert wird umso größer, je schneller und flacher die Atmung ist. Er dient der Beurteilung der respiratorischen Funktion, wenn es um die Frage geht, ob ein Patient intubiert und künstlich beatmet werden muss.

Der RSBI wird besonders häufig genutzt, um zu bewerten, wie gut die Spontanatmung eines Patienten ist, der nach einer Zeit der maschinellen Beatmung vom Beatmungsgerät entwöhnt werden soll (Weaning). Einzelmessungen erlauben hierbei jedoch keine genauen Vorhersagen, ob eine Extubation erfolgreich verlaufen wird. Deutlich verlässlichere Werte liefern kontinuierliche Messungen und die RSBI-Rate, bei der bestimmt wird, wie häufig sich die Atemwerte des Patienten ändern, wenn er vom Beatmungsgerät getrennt wird und vollständig selbständig atmet.[1][2]

Beispielrechnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RSBI = f / VT

z. B. 45 Atemzüge / Min und Atemzugvolumen 250 ml

RSBI = 45 / 0,25 l = 180

Bei einem RSBI > 120 ist eine Intubation fraglich vermeidbar bzw. eine Extubation nicht sinnvoll.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nilius, G. et al. (2007): Kontinuierliche Messungen des Rapid shallow breathing Index (RSBI) bei Spontanatmungsversuchen im Weaning-Prozess. Pneumologie; 61, V227–260 doi:10.1055/s-2007-973369
  2. Segal LN, Fiel SB, Ruggiero S, et al. (2006): Use of the rate of change of the RSBI during spontaneous breathing trial as an accurate predictor of weaning outcome. Vortrag im Rahmen des Society of Critical Care Medicine’s 35th Critical Care Congress; January 10; San Francisco, California online (Memento vom 8. Januar 2011 im Internet Archive)