Reckenstetten (Allersberg)

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Reckenstetten
Koordinaten: 49° 14′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 49° 14′ 22″ N, 11° 17′ 43″ O
Höhe: 415 m ü. NHN
Einwohner: 40 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90584
Vorwahl: 09176
Katholische Ortskapelle
Katholische Ortskapelle

Reckenstetten ist ein Gemeindeteil des Marktes Allersberg im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt unmittelbar an der Gemeindegrenze von Allersberg und der Rother Landkreisgrenze rechts der Schwarzach. Ein kleinerer Teil von Reckenstetten liegt links der Schwarzach und ist in die Stadt Freystadt eingemeindet. Die Staatsstraße 2237 führt an Allersberg vorbei zur Anschlussstelle 55 der Bundesautobahn 9 (5,6 km westlich) bzw. nach Rohr (2 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Ebenried zur Kreisstraße RH 8 (2,3 km südlich) und nach Schwarzach (1,8 km nördlich).[3]

Ortsnamensdeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname enthält den Personennamen Recko.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1283 und 1286 ist „Rukersteten“ im Zusammenhang einer Güterübereignung durch Ulrich von Obersulzbürg an das Deutschordenshaus in Nürnberg die Rede. Ob es einen Ortsadel und damit eine Burg gegeben hat, ist fraglich.[5][6][7] 1360 gab der Eichstätter Bischof den Zehent von „Ruchkersteten“ Albert von Wolfstein zu Sulzbürg zu Lehen.[8] Der zuvor bayerische Ort wurde 1505 pfalzneuburgisch und war 1542–1578 an Nürnberg verpfändet. Die Reichsstadt führte 1542 die Reformation ein. Die Gegenreformation wurde 1627 unter Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm durchgeführt. All dies betraf auch Reckenstetten. 1849 wurde die Kapelle St. Wendelin erbaut.[9]

Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Reckenstetten aus acht Anwesen und einem Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das pfalz-neuburgische Landgericht Allersberg aus. Grundherren waren das Landrichteramt Allersberg (8 Anwesen) und das Kloster Seligenporten (1 Anwesen).[10][11]

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Reckenstetten dem Steuerdistrikt Allersberg und der Ruralgemeinde Eppersdorf zugewiesen. Nach 1820 erfolgte die Umgemeindung nach Ebenried.[12] Am 1. Januar 1972 wurde Reckenstetten im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Allersberg eingemeindet.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Ortskapelle gilt ein Grenzstein in Richtung Seligenporten als Baudenkmal.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001836 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 40 65 49 45 52 51 51 47 47 39 40
Häuser[13] 9 9 10 10 10 10 10 12
Quelle [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Mariä Himmelfahrt (Allersberg) gepfarrt.[10][24] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession gehören zur Pfarrei Ebenried.[22]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine Auto-Werkstatt, eine Landmetzgerei sowie einen Pferdehof.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pony- und Pferde SV Reckenstetten e. V.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reckenstetten (Allersberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 347 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Allersberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 15 (Digitalisat).
  5. Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 22 (Digitalisat).
  6. Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 276 (Digitalisat).
  7. B. Heinloth: Neumarkt, S. 80.
  8. Franz Heidingfelder (Bearb.): Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt. Palm & Enke, Erlangen 1938, Nr. 749
  9. F. X. Buchner: Das Bistum Eichstätt. Band I, S. 20, 223.
  10. a b Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 230 (Digitalisat).
  11. B. Heinloth: Neumarkt, S. 276.
  12. W. Wiessner: Hilpoltstein, S. 250 und 251.
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 74 (Digitalisat).
  15. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 178.
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 712, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 887, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1146 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1250 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1082 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 794 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
  24. Katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt, Allersberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 7. Juni 2023.