Reformierte Kirche Kilchberg

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Die reformierte Kirche Kilchberg,
davor das obeliskförmige Grabmal C. F. Meyers
(Blick von Südosten)

Die reformierte Kirche Kilchberg ist eine 1248 erstmals erwähnte Landkirche in Kilchberg im Kanton Zürich. Der dem Ort den Namen gebende Bau liegt auf dem Scheitel des Zimmerberges.

Äusseres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wuchtige romanische Kirchturm stammt aus dem Jahr 1240. Kirchenschiff und Chor sind im Kern spätgotisch; sie wurden bei mehreren Umbauten in der Barockzeit wesentlich verändert. 1921 wurde auf das Schiff durch einen Anbau mit Vorhalle im Neubarockstil auf der Westseite verlängert.

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine ungewölbte Stuckdecke wurde 1758 anstelle der spätgotischen Holzdecke eingezogen und 1778 verändert. Die geschnitzte Bestuhlung geht auf das Jahr 1707 zurück. Von 1737 stammt die ebenfalls kunstvoll geschnitzte barocke Kanzel. Im gotischen Polygonalchor befinden sich ein spätgotisches Sakramentshäuschen und eine Metzler-Orgel von 2007.[1][2] Die Orgel ersetzte eine grössere Orgel aus dem Jahr 1934, welche ebenfalls von Metzler erbaut wurde.[3] Die Farbglasfenster im Westanbau stammen von Augusto Giacometti und wurden 1924 eingeweiht.[4] In seiner Funktion als Gemeindepfarrer predigte Eduard Schweingruber von 1942 bis 1964 hier.

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchturm birgt fünf Glocken. Sie stammen als eines der ersten grösseren Ensembles von der Aarauer Firma H. Rüetschi.[5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das frühere Geläute der reformierten Kirche Kilchberg wird in einem Gedicht Conrad Ferdinand Meyers erwähnt:[6]

Requiem

Bei der Abendsonne Wandern
Wann ein Dorf den Strahl verlor,
Klagt sein Dunkeln es den andern
Mit vertrauten Tönen vor.
Noch ein Glöcklein hat geschwiegen
Auf der Höhe bis zuletzt.
Nun beginnt es sich zu wiegen,
Horch, mein Kilchberg läutet jetzt!

Grabmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem bei der reformierten Kirche gelegenen Kilchberger Friedhof sind zwei bedeutende deutschsprachige Dichter begraben:

Zu weiteren Beispielen siehe Abschnitt → Prominentengräber im Ortsartikel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Ziegler: Kirchen und Kapellen rund um den Zürichsee. Th. Gut Verlag, Stäfa, 2000.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kilchberg ZH – Die neue Orgel, auf zh-kirchenspots.ch, abgerufen am 24. März 2014.
  2. Kilchberg - Ref. Kirche - Main Organ | Organs. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (englisch).
  3. Kilchberg – Reformierte Kirche (Hauptorgel) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 24. März 2024.
  4. 100 Jahre Giacometti-Fenster. Website der reformierten Kirchgemeinde Kilchberg, abgerufen am 11. Februar 2024.
  5. Geläute der reformierten Kirche Kilchberg «Glocken der Heimat» von Radio SRF Musikwelle
  6. Sämtliche Gedichte – II – Stunde. Siehe Wikisource

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reformierte Kirche Kilchberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 19′ 1,6″ N, 8° 32′ 30,8″ O; CH1903: 683412 / 241279