Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Königsberg 8

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Die Wahlkreisaufteilung des Deutschen Reichs.

Der Reichstagswahlkreis Provinz OstpreußenRegierungsbezirk Königsberg 8 (Wahlkreis 8; Wahlkreis Neidenburg-Osterode i. Ostpr.) war ein Wahlkreis für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wahlkreis umfasste den Landkreis Neidenburg und den Landkreis Osterode i. Ostpr.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1890 125.545
1895 130.902
1900 127.149
1905 130.746
1910 134.082
Berufszugehörige Männer
Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Handel und Dienstleistungen
1895 69,3 15,6 15,1
1907 67,9 16,3 15,8
Konfession
Evangelisch Katholisch
1890 88,1 10,8
1905 86,5 12,5
1910 85,3 13,5

Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Abgeordneter Partei Bild
Reichstagswahl Februar 1867 Alexander von Lavergne-Peguilhen Konservative Partei 0
Reichstagswahl August 1867 bis 1871 Karl Ludwig von Weitzel Konservative Partei 0
Reichstagswahl 1871 bis 1874 Georg Stein von Kamienski Konservative Partei 0
Reichstagswahl 1874 bis 1877 Carl Donath Deutsche Fortschrittspartei 0
Reichstagswahl 1877 bis 1878 Otto Pannek Fortschrittspartei 0
Reichstagswahl 1878 bis 1883 Leo Becker Deutsche Reichspartei 0
Ersatzwahl 1883 bis 1886 Ludwig Rose Deutschkonservative Partei 0
Reichstagswahl 1887 bis 1893 Heinrich Stephanus Deutschkonservative Partei 0
Reichstagswahl 1893 bis 1898 Georg Stein von Kamienski Konservative Partei 0
Reichstagswahl 1898 bis 1903 Reinhard Weitzel von Mudersbach Deutschkonservative Partei 0
Reichstagswahl 1903 bis 1907 Richard Guenter NLP 0
Reichstagswahl 1907 bis 1912 Hermann Nehbel Deutschkonservative Partei

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1867 (Februar)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Alexander von Lavergne-Peguilhen Konservativ 9704 0 0

1867 (August)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Karl Ludwig von Weitzel Konservativ 5918 0 0

1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Stein von Kamienski Konservativ 5085 0 0
Konservativ 63 0 0
F 4267 0 0
Sonstige 0 63 0 0

1874[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Konservativ 2173 0 0
Carl Donath Deutsche Fortschrittspartei 6194 0 0
Sonstige 0 143 0 0

1877[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Konservativ 2772 0 0
NLP 38 0 0
Otto Pannek Deutsche Fortschrittspartei 5711 0 0
Zentrum 39 0 0
Sonstige 0 86 0 0

1878[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Leo Becker Deutsche Reichspartei 6720 0 0
F 3723 0 0
Zentrum 45 0 0
Sonstige 0 76 0 0

1881[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Leo Becker Deutsche Reichspartei 6192 0 0
F 5867 0 0
Zentrum 27 0 0
Sonstige 0 17 0 0

Ersatzwahl 1883[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Becker das Mandat am 6. Januar 1883 niedergelegt hatte, kam es am 6. April 1883 zu einer Ersatzwahl. Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Ludwig Rose Deutschkonservative Partei 8679 0 0
F 4776 0 0
Sonstige 0 17 0 0

1884[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 21.585 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 13.127, von denen 16 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 60,9 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Ludwig Rose Deutschkonservative Partei 10.587 0 0
F 2386 0 0
Zentrum 103 0 0
Zentrum 41 0 0
Sonstige 0 5 0 0

Nach Roses Tod 1886 fand keine Ersatzwahl statt.

1887[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.265 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 13.570, von denen 51 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 61,2 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinrich Stephanus Deutschkonservative Partei 13.103 0 0
F 26 0 0
Zentrum 402 0 0
Sonstige 0 39 0 0

1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.448 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 12.677, von denen 22 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 56,5 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinrich Stephanus Deutschkonservative Partei 9599 75,9 0
Max von Forckenbeck DF 2346 18,5 0
Theophil Rzepnikowski Polen 44 0,3 0
Ludwig von Windthorst Zentrum 540 4,3 0
Sonstige 0 61 0,5 0

1893[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.236 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 13.172, von denen 83 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 59,2 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Stein von Kamienski Konservative 10.618 81,1 0
Gustav Dau FVP 2346 18,5 0
Anton von Wolszlegier Polen 480 3,7 0
Carl Schultze SPD 75 0,6 0
Sonstige 0 79 0,6 0

1898[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.458 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 12.348, von denen 109 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 55,0 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eugen Richter FVP 51 0,4 0
Heinrich Rickert FVg 56 0,5 0
Reinhard Weitzel von Mudersbach Konservative 10.346 84,5 0
Bahrke MVP 235 1,9 Redakteur aus Lyck
Anton von Wolszlegier Polen 605 4,9 0
Eugen Lewandoski Polen 50 0,7 0
Hugo Haase SPD 764 6,2 0
Sonstige 0 132 1,1 0

1903[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Wahl hatten sich die Konservativen zerstritten. Die Vertrauensmännerversammlung in Osterrode hatte gemeinsam mit dem BdL Oertzen als Kandidaten nominiert. Die Vertrauensmänner der Konservativen in Neidenburg fühlten sich hintergangen und nicht gefragt. Sie unterstützten den Kandidaten aller liberalen Parteien, Guenther. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.569 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 15.981, von denen 98 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 70,8 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Oertzen Konservative 6198 39,0 0
Richard Guenter NLP 7954 50,1 0
Anton von Wolszlegier Polen 401 2,5 0
Theophil Rzepnikowski Polen 243 1,5 0
Otto Braun SPD 1043 6,6 0
Sonstige 0 44 0,3 0

1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kandidat der NLP hatte auch die Unterstützung der linksliberalen, verlor aber einen Teil seiner Anhängerschaft, durch die Abtrennung der „natilalliberalen landwirtschaftlichen Organisation“. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.386 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 19.998, von denen 80 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 85,5 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Hermann Nehbel Konservative 13803 69,3 0
Richard Guenter NLP 4433 22,3 0
Dr. Liß Polen 1170 5,9 Pfarrer in Rumiau
Otto Braun SPD 504 2,5 0
Sonstige 0 8 0,0 0

1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NLP, Bauernbund und FoVP unterstützten den nationalliberalen Kandidaten. Das Zentrum unterstützte den konservativen Kandidaten. Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 24.790 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 21.749, von denen 98 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 87,7 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Hermann Nehbel Konservative 12.229 56,5 0
Moritz NLP 7915 36,6 Bauernhofsbesitzer in Wilhelmsaus
Theophil Rzepnikowski Polen 1082 5,0 0
Hugo Haase SPD 423 1,9 0
Sonstige 0 2 0,0 0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918, 1. Halbband, 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 27–29.
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 5.