Reismühle (Mühlhausen)

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Reismühle
Gemeinde Mühlhausen
Koordinaten: 49° 9′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 49° 9′ 9″ N, 11° 27′ 0″ O
Höhe: 394 m ü. NHN
Einwohner: 10 (2012)
Postleitzahl: 92360
Vorwahl: 09185
Die Reismühle
Die Reismühle

Reismühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mühlhausen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reismühle, eine Einöde, liegt vor der Stufenhang zum Oberpfälzer Jura im Sulztal etwa einen Kilometer südlich des Gemeindesitzes zwischen der Bundesstraße 299 und der Sulz in einer kleinen Gemeindeexklave innerhalb des Stadtgebietes von Berching.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle wurde im Rahmen eines Vertrages zwischen den Wolfsteinern Wilhelm und Wigalus und dem Herzog Johann von Neumarkt um das jeweilige Fraischgebiet 1430 erstmals erwähnt.[1] Sie gehörte nach dem Aussterben der Wolfsteiner 1740 bis zum Ende des Alten Reiches zur Oberen Hofmark Berngau und hochgerichtlich zum kurpfalz-baierischen Schultheißenamt Neumarkt.[2]

Im Königreich Bayern kam die Mühle zum Steuerdistrikt Erasbach und 1827 zur gleichnamigen Ruralgemeinde im Landgericht und Rentamt Beilngries. 1830 wurde sie von Erasbach wieder abgetrennt und der Gemeinde Bachhausen zugeteilt, die zu dieser Zeit zum Landgericht Neumarkt gehörte.[3] Um 1840 war die Reismühle neben Bachhausen, Körnersdorf und zeitweise Wiesenheid (abgegangen) Gemeindeteil der Gemeinde Bachhausen im nunmehr mittelfränkischen Landgericht Beilngries, zuletzt im oberpfälzischen Landkreis Beilngries. Als dieser mit der Gebietsreform in Bayern aufgelöst wurde, kam die Mühle zur Gemeinde Mühlhausen und ist seit dem 1. Juli 1972 ein Gemeindeteil dieser Gemeinde.

Die Mühle war mit zwei Mahlgängen, einem Öl- und einem Schneidgang ausgestattet, wie für 1836 berichtet wird; sie war eine von sechs Mühlen, die die Sulz antrieb.[4] Sie besaß ein oberschlächtiges Mühlrad.[5] Wie üblich, war der Müller auch Ökonom. So hatte er 1875 an Großvieh drei Pferde und 20 Rinder.[6]

Kirchlich gehörten die in der Reismühle wohnenden Katholiken zur katholischen Pfarrei Pollanten, die Protestanten seit 1834 zur evangelischen Pfarrei Bachhausen.[7] Heute ist die ehemalige Mühle ein landwirtschaftlicher Betrieb.

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1832: 05[8]
  • 1840: 17 (1 Haus, 2 Familien)[9]
  • 1871: 12 (5 Gebäude)[6]
  • 1900: 08 (1 Wohngebäude)[10]
  • 1938: 06 (2 Katholiken, 4 Protestanten)[7]
  • 1950: 08[11]
  • 1961: 08 (1 Wohngebäude)[12]
  • 1970: 06[13]
  • 1987: 03 (1 Wohngebäude, 1 Wohnung)[14]
  • 2012: 10[15]

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reismühle liegt direkt östlich an der B 299.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reismühle (Mühlhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Romstöck/Dürr, S. 188; Heinloth, S. 100
  2. Heinloth, S. 276 f.
  3. Hirschmann, S. 211 f.
  4. Altlasblatt Neumarkt, S. 26, 44
  5. Romstöck/Dürr, S. 188
  6. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  7. a b Buchner II, S. 402
  8. Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. Band 2: M–Z. Palm und Enke, Erlangen 1832, S. 405 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern, Ansbach 1846, S. 49
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  11. Hirschmann, S. 211
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 517 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 122 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 259 (Digitalisat).
  15. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, Berlin/Boston 2012, S. 1138