Renate Reimann-Haas

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Renate Reimann-Haas (* 8. Oktober 1951 in Deutschland) ist eine deutsch-österreichische Unternehmerin, Chemikerin und Erbin, die gut ein Viertel der JAB Holding besitzt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reimann-Haas ist die Urururenkelin von Johann Adam Benckiser, die Ururenkelin von Karl Ludwig Reimann und entstammt der wohlhabenden Unternehmerfamilie Reimann. Sie ist die älteste leibliche Tochter von Albert Reimann aus der unehelichen Beziehung mit Emilie Landecker (1922–2017). Im Februar 1965 wurde sie zusammen mit ihren beiden Geschwistern Wolfgang Reimann und Andrea Reimann-Ciardelli von Albert Reimann adoptiert. Sie hat in Günter Reimann-Dubbers, Volker Reimann-Dubbers, Hans Gerhard Reimann-Dubbers und Hedwig-Else Dürr, geborene Reimann-Dubbers vier weitere Adoptivgeschwister.

1984 erbte sie von ihrem Vater 11,1 % der Joh. A. Benckiser GmbH, die 1999 mit dem britischen börsennotierten Unternehmen Reckitt & Colman zu Reckitt Benckiser (seit 2021 Reckitt) fusionierte. 2005 gründete sie zusammen mit ihrem Bruder Wolfgang Reimann und ihren Adoptivgeschwistern Stefan Reimann-Andersen und Matthias Reimann-Andersen die gemeinnützige Benckiser Stiftung Zukunft.[1] Die Stiftung wurde 2019 infolge der bekanntgewordenen Verstrickungen der Familie mit dem nationalsozialistischen Regime in die Alfred Landecker Foundation mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein und einem Büro in Berlin überführt.[2] Reimann-Haas ist im Beirat von Eleven, einem 2020 in Mannheim gegründeten gemeinnützigen Verein für Kinder- und Jugendförderung mit Sitz in München, der aus der ehemaligen Benckiser Stiftung Zukunft hervorgegangen ist.[3][4]

Sie promovierte 1978 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Fach Chemie[5] und arbeitete in der Abteilung Organische Chemie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung bei Heinz A. Staab in Heidelberg.[6] Zusammen veröffentlichen sie in der Zeitschrift Angewandte Chemie mehrere Fachaufsätze.[7][8] An ihrem damaligen Wohnort in Laudenbach an der Bergstraße war sie kurzzeitig 1. Vorsitzende des Musikvereins Laudenbach e.V. und spielte in der BigBand Klarinette[9], lebt aber ansonsten ein unauffälliges Leben. Interviews und Fotos von ihr gibt es so gut wie keine.[10][11]

Reimann-Haas ist verheiratet mit dem promovierten Chemiker Günther Haas und hat drei Kinder (Evelin Haas, Susanne Haas und Martin Haas). 2006 hat sie aus steuerlichen Gründen[12] die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen und lebt seitdem nicht mehr in Deutschland.[13] Forbes schätzte 2022 ihr Nettovermögen auf 5,8 Milliarden US-Dollar.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Benckiser Stiftung Zukunft: Satzung. Abgerufen am 16. Juni 2021.
  2. Süddeutsche Zeitung: Heiß und kalt. Abgerufen am 31. Mai 2021.
  3. Eleven: Über uns. Abgerufen am 16. Juni 2021.
  4. Eleven: Satzung. Abgerufen am 16. Juni 2021.
  5. Renate Reimann: Intramolekulare Elektronen-Donor-Akzeptor-Verbindungen: Synthese und physikalische Eigenschaften der beiden diastereomeren 12,15-Bis(dimethylamino)-[2](2,5)-p-benzochinono[2]paracyclophane [Bis-dimethylamino-p-benzochinono-paracyclophane]. (dnb.de [abgerufen am 11. August 2021]).
  6. Joh. A. Benckiser AG - Neueintragung · Prokura (5 Personen) · Vorstand (1 Person). Abgerufen am 1. Juni 2021.
  7. Renate Reimann, Heinz A. Staab: Versuche zur Darstellung zwitterionischer Donor-Acceptor-Cyclophane: Die diastereomeren 12,15-Bis(dimethylamino) - [2](2,5) - p -benzochinono[2]paracyclophane. In: Angewandte Chemie. Band 90, Nr. 5, 1978, ISSN 1521-3757, S. 385–386, doi:10.1002/ange.19780900514 (wiley.com [abgerufen am 31. Mai 2021]).
  8. Heinz A. Staab, Renate Reimann-Haas, Peter Ulrich, Claus Krieger: Elektron-Donor-Acceptor-Verbindungen, XXX. Elektron-Donor-Acceptor-[2.2]Paracyclophane mitN,N,N′,N′-Tetramethyl-p-phenylendiamin (TMPD) als Donor-Einheit. In: Chemische Berichte. Band 116, Nr. 8, August 1983, ISSN 0009-2940, S. 2808–2826, doi:10.1002/cber.19831160808 (mpg.de [abgerufen am 31. Mai 2021]).
  9. Musikverein Laudenbach e.V.: Big Band Laudenbach. Abgerufen am 2. Juni 2021.
  10. Finanzen100: Die Reimanns: Deutschlands reichste Familie hat alles - nur kein Gesicht. Abgerufen am 31. Mai 2021.
  11. Rüdiger Kiani-Kreß: Familie Reimann: Deutschlands geheimnisvollste Milliardäre. Abgerufen am 31. Mai 2021.
  12. WELT: Milliardäre: Familie Reimann zog wegen Steuern ins Ausland. In: DIE WELT. 25. Mai 2012 (welt.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  13. Deutsche Milliardärsfamilie Reimann 2 - Vier Mitglieder Österreicher. 5. April 2017, abgerufen am 15. Juli 2021.
  14. Renate Reimann-Haas. Abgerufen am 31. Mai 2021 (englisch).