Richard Grützmacher

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Richard Heinrich Grützmacher (* 3. Dezember 1876 in Berlin; † 11. Juni 1959 ebenda) war ein evangelischer Theologe und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grützmacher wurde als Sohn eines Berliner Kaufmanns geboren. Nach dem Abitur 1895 studierte er Theologie in Heidelberg und Berlin. Während seines Studiums wurde er Mitglied des Heidelberger und Berliner Wingolfs, später auch des Greifswalder, Rostocker und Erlanger Wingolfs, trat jedoch 1924 aus allen Verbindungen wieder aus.[1] Sein Vikariat versah er in Friedersdorf. 1901 wurde er in Berlin zum Lizentiaten der Theologie promoviert. Nach seinem 2. Theologischen Examen, das er 1901 an der Universität Greifswald ablegte, wurde er Inspektor des dortigen Theologischen Studienhauses. Nach seiner Habilitation 1902 war er ein Jahr lang Privatdozent an der Universität. 1903 wurde er Extraordinarius für Systematische Theologie an der Universität Rostock und war ab 1907 ordentlicher Professor. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte waren Alt- und Neuprotestantismus. 1912 wechselte er nach Erlangen, wo er 1924 vorzeitig in den Ruhestand ging. In seiner Erlanger Zeit war er von 1914 bis 1916 Rektor der Universität. Von 1930 bis 1945 forschte er als wissenschaftlicher Leiter der Lessing-Hochschule in Berlin und wurde 1945 Dozent an der Berliner Volkshochschule.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wort und Geist. Eine historische und dogmatische Untersuchung zum Gnadenmittel des Wortes. Leipzig 1902.
  • Studien zur systematischen Theologie. 1. Heft: Die Quelle und das Prinzip der theologischen Ethik im christlichen Charakter. Leipzig 1905.
  • Studien zur systematischen Theologie. 2. Heft: Hauptprobleme der gegenwärtigen Dogmatik. Die Forderung einer modernen positiven Theologie. Leipzig 1905.
  • Studien zur systematischen Theologie. 3. Heft: Eigenart und Probleme der positiven Theologie. Leipzig 1909.
  • Textbuch zur systematischen Theologie und ihrer Geschichte. Leipzig, Erlangen 1919, (4. Aufl. 1955, hg. von Gerhard Muras).
  • Alt- und Neuprotestantismus: eine geistes- und theologiegeschichtliche Untersuchung. Leipzig, Erlangen 1920.
  • Diesseits und Jenseits in der Geistesgeschichte der Menschheit. Berlin 1932.
  • Friedrich Nietzsche. Einheit und Widerspruch seiner Gedanken. Leipzig 1939.
  • Die Religionen in der Anschauung Goethes. Baden-Baden 1950.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eckhard Lessing: Geschichte der Deutschsprachigen Evangelischen Theologie. Band 1. Göttingen 2005, S. 299.
  • Peter Heinrich Grützmacher. In: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743 – 1960, Teil 1: Theologische Fakultät, Juristische Fakultät. Erlangen 1993. ISBN 3-922135-92-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesamtverzeichnis des Wingolfs 1991