Rittergut Hesselbach

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Das Rittergut Hesselbach war ein Mediat des Fürstentums Bayreuth, einem reichsunmittelbaren Territorium im Heiligen Römischen Reich. Das dem Fränkischen Reichskreis zugeordnete Fürstentum Bayreuth wurde auch als Markgraftum Brandenburg-Bayreuth bezeichnet und war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von Nebenlinien des Hauses Hohenzollern regiert worden.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das etwa sieben Quadratkilometer große Rittergut Hesselbach lag im südlichen Teil des Frankenwaldes und befand sich inmitten des zum Hochstift Bamberg gehörenden Amtes Kronach.[1] Gegenüber anderen fränkischen Rittergütern zeichnete es sich nicht nur durch seine relative Größe aus, sondern auch durch seinen geschlossenen Territorialcharakter.[2] Sein Territorium war nahezu vollständig vom Vogteibezirk des Amtes Kronach umschlossen, lediglich an dessen südöstlicher Grenze gab es einen schmalen Gebietsstreifen, der zum reichsunmittelbaren Rittergut Weißenbrunn-Steinberg gehörte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten urkundliche Belege über die Existenz des Rittergutes Hesselbach stammen aus der Anfangszeit des 14. Jahrhunderts, in denen es als ein Lehen der Grafen von Orlamünde genannt wurde.[2] Nach 1338/1340 befand es sich im Besitz der Adelsfamilie der von Zeyern, deren Lehnsherrn die Burggrafen von Nürnberg bzw. späteren Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach waren. Während der Herrschaft der von Zeyern war das Rittergut in den Ritterkanton Gebirg inkorporiert worden, wodurch es dem Fränkischen Ritterkreis angehörte.[3] Als die Adelslinie der von Zeyern allerdings 1610 mit Christoph von Zeyern erlosch, kam es zum Heimfall des Rittergutes an das Markgraftum Brandenburg-Bayreuth, womit die Zugehörigkeit zum Fränkischen Ritterkreis endete.[4] Nach der 1615 erfolgten Lehensneuausgabe, wurde das Rittergut in der Folgezeit in die Voigtländische Ritterschaft aufgenommen, wodurch es den Status eines brandenburg-bayreuthischen Mediates erlangte.[3] Zusammen mit dem Fürstentum Bayreuth gelangte das Rittergut 1810 in den Besitz des Königreichs Bayern.[5]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Rittergut Hesselbach handelte es sich um ein markgräfliches Lehen der Freiherrn von Marschall zu Hesselbach, das in der Voigtländischen Ritterschaft inkorporiert war.[6] Der Verwaltungssitz des Rittergutes lag in Hesselbach, wo die Freiherrn ein (heute nicht mehr bestehendes) Schloss besaßen.[5]

Auf dem Territorium des Rittergutes befanden sich folgende Ortschaften (der angegebene Ortstyp spiegelt den Stand zu Beginn des 19. Jahrhunderts wider):[6]

Das gesamte Rittergut lag im Hochgerichtsbezirk des Centamtes Kronach, die Hochgerichtsbarkeit wurde daher von dessen Centamt ausgeübt.[14][6] Eine vielen anderen Rittergütern gewährte Centlimitation räumte das Hochstift den Freiherrn von Marschall zu Hesselbach nicht ein.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
  2. a b Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 384.
  3. a b Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 388.
  4. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 387.
  5. a b Ortsgeschichte von Hesselbach Auf der Website: Pfarrei St. Ägidius Lahm, abgerufen am 7. April 2020
  6. a b c Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 453.
  7. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 478.
  8. a b c Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 585.
  9. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 519.
  10. a b Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 607.
  11. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 473.
  12. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 474.
  13. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 492.
  14. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
  15. Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 389.

Koordinaten: 50° N, 11° O