Robert Eduard von Hagemeister

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Robert Eduard von Hagemeister

Robert Eduard von Hagemeister (* 22. Juni 1827 auf Gut Klausdorf, Kreis Franzburg, Vorpommern; † 29. April 1902 ebenda) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hagemeisters Eltern waren Gustav Adolf Hagemeister (1796–1875) und Wilhelmine Hedwig Elisabeth geb. Hass (um 1805–1883).[1] Er studierte Rechtswissenschaft an der Friedrichs-Universität Halle und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1846 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Halle und des Corps Saxo-Borussia Heidelberg.[2] Er bestand am 19. August 1848 das Auskultatorexamen und kam an das Gericht in Greifswald. Als Referendar war er ab dem 27. Mai 1851 am Kreisgericht Berlin. Vier Jahre später wurde er zum Gerichtsassessor am Kreisgericht Naumburg (Saale) ernannt.

Er wechselte von der Rechtspflege in die innere Verwaltung des Königreichs Preußen. 1856 wurde er Landrat im heimatlichen Kreis Franzburg.[3] Nach drei Jahren als Oberregierungsrat und Vertreter des Präsidenten der Regierung in Stralsund wurde er 1869 Landdrost in Aurich. Nach der Deutschen Reichsgründung wurde er 1871 zum Regierungspräsidenten im Regierungsbezirk Oppeln ernannt. In gleicher Funktion kam er 1877 zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Von 1883 bis 1889 war er schließlich Oberpräsident der Provinz Westfalen. Am 19. Mai 1889 wurde er in den Ruhestand versetzt.[4]

Hagemeister saß 1866 bis zu seiner Mandatsniederlegung am 9. November 1866 als Abgeordneter des Wahlkreises Stralsund 1 im Preußischen Abgeordnetenhaus.[5] Von 1867 bis 1871 gehörte Hagemeister als Abgeordneter des Wahlkreises Stralsund 1 dem Reichstag des Norddeutschen Bundes an. Dort schloss er sich der Fraktion der Freikonservativen Vereinigung an.[6] Robert Eduard von Hagemeister gehörte dem Johanniterorden an, war seit 1880 dort Rechtsritter, organisiert in der Pommerschen Genossenschaft der Kongregation.

Hagemeister war Fideikommissherr auf mehreren Rittergütern in Vorpommern, welche die Verwandtschaft noch über eine Generation halten konnte. Da er nicht liiert und somit ohne Nachfahren blieb, die nahestehende männliche Verwandtschaft ohne Erben oder als Offiziere in den Kriegen starben, erbte die 815 ha für Klausdorf und Solckendorf sowie Zarrenzin mit 220 ha ein entfernter Neffe. Dies geschah über die Regelungen des Familienfideikommiss. Erbe wurde der Ehrenritter des Johanniterordens Heinrich von Hagemeister (1877–1945), verheiratet mit Else von Zansen genannt von der Osten (1879–1972).[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel), Band XIII, Band 73 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1980, S. 103–104. ISSN 0435-2408. Bildportrait.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (Alter Adel und Briefadel) 1928, Jg. 20. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1927, S. 207–208.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1910, Jg. 4, Justus Perthes, Gotha 1909, S. 259–261. Digitalisat
  • Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1898, Julius Sittenfeld, Berlin 1898, S. 16, Nr. 192; S. 194, Nr. 18.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien. In: Bernhard Koerner, Ad. M. Hildebrandt (Hrsg.): DGB. Band 10, Hagemeister II. W. C. Bruer, Berlin 14. November 1902, S. 196–197 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 14. Januar 2022]).
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 98/309, 120/324.
  3. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten (territorial.de)
  4. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch in: Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2, Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 148, Kurzbiographie S. 410.
  5. Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5, Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5, S. 117–118.
  6. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 53.
  7. Walter v. Hueck, Friedrich Wilhelm v. Lyncker-Ehrenkrook, Moritz Graf Strachwitz v. Groß Zauche und Camminetz, Erik Amburger: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel-Nobilierung nach 1400). 1980. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels GHdA von 1951 bis 2015. Band XIII, Nr. 73. C. A. Starke, 1980, ISSN 0435-2408, S. 103–108 (d-nb.info [abgerufen am 14. Januar 2022]).