Robert Pfeffer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karl Robert Pfeffer

Karl Robert Pfeffer (* 14. März 1941 in Berlin; † 24. Mai 1979 in Beirut[1]) war ein deutscher Journalist und Nahost-Experte.

Er ist der dritte Sohn des Soziologen Karl Heinz Pfeffer und der Lehrerin Margaret Wainman Kirby. Seine Brüder sind der Jurist Franz Pfeffer, der Bonner Tierphysiologe Ernst Pfeffer und der Ethnologe Georg Pfeffer. Karl Robert Pfeffer besuchte zwischen 1959 und 1962 das Forman Christian College in Lahore/Pakistan. In Rawalpindi/Pakistan heiratete er im Jahre 1966 Mubarika Mani. Er ist Vater einer Tochter namens Maheen Pfeffer-Sheikh (* 1977). Sie ist Juristin in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

Nach seiner Ausbildung bei der Deutschen Presseagentur (DPA) in Hamburg im Jahre 1969 arbeitete Pfeffer anschließend als Redakteur im Auslands-Ressort des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Schwerpunkte waren Südasien und der Mittlere und Nahe Osten.

Seit 1970 berichtete er als Auslandskorrespondent aus Islamabad/Pakistan. In zahlreichen Reportagen schrieb Pfeffer in den Jahren 1970/71 detailliert über die tödlichen Übergriffe und eklatanten Menschenrechts-Verletzungen der pakistanischen Armee gegenüber der Zivilbevölkerung im damaligen Ostpakistan. Pfeffers Hauptaugenmerk galt dem indisch-pakistanischen Krieg 1971. Kritisch geißelte er das diktatorische Gebaren von Premierminister Zulfikar Ali Bhutto in den Jahren 1972/73. Als Reaktion wies ihn dessen Regierung 1973 außer Landes. Pfeffer kehrte ins Auslands-Ressort des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ nach Hamburg zurück.

Im Jahre 1975 wechselte Pfeffer in Hamburg in die Redaktion des Magazins Stern. Dort berichtete er u. a. als Reporter aus Uganda über die Ermordung des Erzbischofs Janani Luwum (* 1922 † 1977) auf Befehl des ugandischen Diktators Idi Amin nach einem öffentlichen Tribunal am 16. Februar 1977 im Sport-Stadion von Kampala.

1978 verließ Karl-Robert Pfeffer den stern und wurde als freier Journalist Auslandskorrespondent mit Sitz in Beirut/Libanon. Er schrieb umfassende Artikel und Analysen über den libanesischen Bürgerkrieg. Zudem unternahm er Recherchen mit dem Ziel, einen direkten Zugang zu den führenden Terroristen Abu Nidal und Carlos zu bekommen.

Dabei galt Pfeffers Hauptinteresse dem internationalen Waffenhandel, auch deutscher Rüstungskonzerne, in dieser Krisen-Region. Darüber plante er im Jahre 1979 ein Buch bei einem deutschen Verlag zu veröffentlichen. Kurz vor diesen Interviews wurde er am 24. Mai 1979 auf offener Straße vor seiner Wohnung in Beirut von einer palästinensischen Spezialeinheit ermordet. Am 14. März 2008 bestätigte die in Brüssel ansässige Organisation „Disparition de journalistes de devoir de mémoires“ schriftlich dem deutschen Journalisten Reimar Oltmanns, dass Karl Robert Pfeffer im Auftrag der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) unter Führung von Georg Habasch ermordet worden sei.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pakistan: Neues Kapitel. In: Der Spiegel. Nr. 41, 1972, S. 118–120 (online2. Oktober 1972).
  • Reimar Oltmanns: Irgendwo in Afrika - Massenmorde unter schwarzen Diktatoren (Memento vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive)
  • Siegfried Kogelfranz, Karl Robert Pfeffer: „So schnell werden wir nicht verschwinden“. Präsident Bhutto über Pakistan nach dem verlorenen Krieg. In: Der Spiegel. Nr. 20, 1972, S. 104–110 (online8. Mai 1972).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hintergrund: Zehn deutsche Journalisten seit 1979 in Konfliktgebieten getötet. In: Der Spiegel. 12. November 2001, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 22. Juni 2023]).