Roger Ballen

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Roger Ballen (* 4. November 1950 in New York City) ist ein US-amerikanischer Fotograf.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ballen wurde als Sohn einer New Yorker Galeristin geboren, die freundschaftlichen Umgang mit den Henri Cartier-Bresson, Marc Riboud und anderen Magnum-Fotografen pflegte. Ballen fotografiert seit dem vierzehnten Lebensjahr.[1] Er lebt seit den 1970er Jahren in Südafrika, wohin es ihn 1974 zum ersten Mal verschlagen hat. Er arbeitete dort als Geologe, was ihn in die Dorps, abgelegene Dörfer der Weißen, brachte, die er fotografierte. Er dokumentierte die ärmlichen Behausungen zuerst von außen und später auch von innen, und schließlich auch ihre Bewohner. In dieser Zeit entstand das bekannte Doppelporträt Dresie und Casie[2]. Die Dokumentation armer Weißer durch Ballen gefiel dem Apartheidregime angeblich nicht. Trotzdem suchte Ballen weiterhin nach verbotenen Orten, wie Shadow Chamber, Boarding House und Asylum. All dies sind Orte, in die sich mehrfach geschädigte Menschen geflüchtet hatten. Die Bewohner waren bereit, in Inszenierungen von Ballen mitzuspielen, sodass sein Stil von der dokumentarischen Fotografie zur Fiktion mutierte. Es entstanden Bilder von besonderer Dramatik. Die südafrikanische Rap-Rave-Formation Die Antwoord formierte sich 2008 unter dem direkten Einfluss von Roger Ballens Arbeit „Shadow Chamber“.[3] Seit dem gemeinsam produzierten Musikvideo I Fink U Freeky von 2012 kam es immer wieder zu künstlerischen Kollaboration. Die Antwoord gab aus Anlass von Ballens Ausstellung in Brüssel am 25. November ein exklusives Konzert. Die Eröffnung eines Personalmuseums Roger Ballen Centre for Photographic Arts in Johannesburg ist noch für 2020 angekündigt.[4]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dorps: Small Towns of South Africa, Hirt and Carter, Cape Town, 1986
  • Platteland, William Waterman Publications, Brakpan 1994
  • Outland, Phaidon Press, London, 2001
  • Shadow Chamber, Phaidon Press, London, 2005
  • Boarding House, Phaidon Press, London, 2009
  • Roger Ballen and Die Antwoord: I Fink U Freeky, Random House Prestel, München 2013
  • Asylum of the Birds, Thames and Hudson, London 2014
  • The Theatre of Apparitions, Thames & Hudson, London 2016
  • Unleashed, Kerber, Bielefeld 2017
  • Ballenesque, Roger Ballen: A Retrospective, Thames & Hudson, London 2017
  • The World According to Roger Ballen, Thames & Hudson, London 2019

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wladimir Autain, Roger Ballen: Inside Roger Ballen's Mind | Artist Interview | Wladimir Autain. 1. Dezember 2019, abgerufen am 22. Januar 2020.
  2. Dresie und Casie
  3. Roger Ballen: Roger Ballen – 'A Good Picture Comes From Nowhere' | TateShots. Tate Gallery, 5. Juli 2018, abgerufen am 22. Januar 2020.
  4. Roger Ballen Centre for Photographic Arts. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  5. Roger Ballen. Call of the Void. Abgerufen am 5. Oktober 2023.
  6. Mitteilung zur Ausstellung, abgerufen am 18. November 2014.
  7. MARTa Herford - Roger Ballen
  8. Roger Ballen im Münchner Stadtmuseum (Memento vom 1. Januar 2011 im Internet Archive), abgerufen am 18. Juni 2017
  9. roger ballen - schattenkabinett in den Deichtorhallen
  10. Roger Ballen im Westlicht (Memento des Originals vom 4. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.westlicht.com