Roger Stanier

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Roger Yate Stanier (* 22. Oktober 1916 in Victoria, British Columbia; † 29. Januar 1982 in Bullion, Frankreich) war ein kanadischer Mikrobiologe. Er war Professor an der University of California, Berkeley und ab 1971 am Institut Pasteur tätig. Sein Buch The Microbial World galt für mehrere Jahrzehnte als ein Standardwerk des Fachs.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stanier erwarb 1936 an der University of British Columbia einen Bachelor in Bakteriologie. 1938 besuchte er einen Sommerkurs bei Cornelis Bernardus van Niel an der Hopkins Marine Station der Stanford University in Pacific Grove und begann anschließend ein Studium an der University of California, Los Angeles, das er 1939 mit dem Master in Bakteriologie abschloss. Seinen Ph.D. erwarb Stanier 1942 wiederum bei van Niel in Pacific Grove. Anschließend war er als Produktionsleiter für Merck & Co., Inc. in der kriegswichtigen Massenproduktion von Penicillin in Kanada beschäftigt, bevor er als Guggenheim-Stipendiat für ein Jahr an die Cambridge University nach England ging.

1947 wurde Stanier Mitglied des Lehrkörpers der University of California, Berkeley, wo er 24 Jahre lang verblieb und wesentliche Beiträge zur Mikrobiologie leistete, insbesondere bezüglich der Taxonomie, des Stoffwechsels, der Physiologie und Struktur der Bakterien und der Position der Prokaryoten innerhalb der biologischen Domänen. 1956 heiratete er Germaine Cohen-Bazire (1920–2001),[1] die ebenfalls Mikrobiologin war. Das Paar hatte eine Tochter. Roger Staniers 1957 erstmals erschienenes Standardwerk The Microbial World wurde fünf Mal neuaufgelegt. 1960/1961 hielt er sich zu einem Sabbatical bei Jacques Monod in Paris auf.

1971 ließ sich Stanier in Berkeley vorzeitig emeritieren und wechselte an das Institut Pasteur in Paris, wo er die letzten zehn Jahre seines Lebens tätig war. Besonderes Augenmerk legt Stanier auf die Cyanobakterien (Blaualgen), die er 1974 erstmals beschrieb.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001 wurde Stanier zu Ehren die Fachgruppe Biological Implications of Pathogenicity (B.I.O.P.) als Stanier Institute/Institut Stanier neugegründet. Das Institut gibt die Fachzeitschrift Journal of Hygiene Science heraus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. University of California: Roger Yate Stanier, Bacteriology: Berkeley. In Memoriam, 1992. In: texts.cdlib.org. Abgerufen am 13. Februar 2016.
  2. John Simon Guggenheim Foundation – Roger Y. Stanier. In: gf.org. Abgerufen am 12. Februar 2016 (englisch).
  3. Eli Lilly and Company-Elanco Research Award Past Laureates. In: asm.org. 12. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Februar 2016; abgerufen am 1. Februar 2016 (englisch).
  4. Book of Members 1780–present, Chapter S. (PDF; 1,5 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch).
  5. Eintrag zu Stanier; Roger Yate (1916 - 1982) im Archiv der Royal Society, London
  6. Certificates of Election and Candidature im Archiv der Royal Society, London
  7. KNAW Historisch Ledenbestand – Digitaal Wetenschapshistorisch Centrum. In: dwc.knaw.nl. 1. Juni 2010, abgerufen am 13. Februar 2016 (niederländisch).
  8. Leeuwenhoek Medal: Previous awardees. In: knvm.org. Koninklijke Nederlandse Vereniging voor Microbiologie, abgerufen am 3. Januar 2023 (englisch).
  9. Les membres du passé dont le nom commence par S – Liste des membres depuis la création de l'Académie des sciences –. In: academie-sciences.fr. Abgerufen am 13. Februar 2016 (französisch).