Roland Breitenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Roland Breitenbach (2011)

Roland Breitenbach (* 7. August 1935 in Chemnitz; † 15. Juli 2020 in Schweinfurt) war ein deutscher römisch-katholischer Priester und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roland Breitenbach wuchs in Aschaffenburg auf und schloss das Gymnasium 1957 mit dem Abitur ab. Obwohl sein eigentlicher Berufswunsch Journalist war, entschied er sich für ein Theologiestudium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er trat ins Würzburger Priesterseminar ein, wo der ihm bekannte Josef Stangl Regens war.[1] 1963 empfing er in Würzburg die Priesterweihe durch den neuen Bischof von Würzburg Josef Stangl. Die ersten sieben Monate als Kaplan verbrachte er in Retzstadt. Anschließend wurde er in der Pfarrei Herz Jesu in Bad Kissingen im Schulbereich, der Jugendarbeit und der Kurseelsorge eingesetzt, wo er den Kurgast und späteren Bischof von Limburg Franz Kamphaus kennenlernte. Ab 1968 war er für fünf Jahre Religionslehrer am Olympia-Morata-Gymnasium in Schweinfurt. In dieser Zeit war er kurzzeitig für die CSU Mitglied des Stadtrats von Schweinfurt.

1974 übernahm Breitenbach die Stelle als Pfarrer der Pfarrei St. Michael in Schweinfurt,[2] die er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 2010 innehatte. Zu seinen Motorradgottesdiensten kamen bis zu 6000 Besucher, zu den Jugendgottesdiensten bis zu 1500. Während seiner Amtszeit traute er 2000 Paare. Zudem initiierte er mehrere Sozial-Projekte.[3] Mit Bischof Jacques Gaillot war er eng befreundet.[3]

Breitenbach erhielt 1999 den Frankenwürfel. In der Laudatio hält Franz Vogt, Regierungspräsident von Unterfranken, fest: „Breitenbach kennt sich inzwischen in der Hackfleisch-Verordnung mindestens ebenso gut aus wie in der Heiligen Schrift, weil er ja auch IHK-geprüfter Gastwirt ist, Chef im Schweinfurter ‚Löwenzahn‘, Arbeitgeber für fast Chancenlose und inzwischen ist die ‚Insel‘ in der Schweinfurter Markthalle dazugekommen.“[4]

Die erste Buchveröffentlichung Breitenbachs war Zeit des Glücks, das er auf Bitten des Mainzer Verlegers Laubach schrieb. 1990 veröffentlichte er sein Buch Der kleine Bischof, das ursprünglich als Fortsetzungsroman im Gottesdienstblatt seiner Schweinfurter Pfarrei erschien und seither mehrfach in erweiterter Form neu aufgelegt wurde. Neben 50 Buchwerken verfasste er Artikel in unterfränkischen Zeitungen und eine regelmäßige Kolumne in einem Anzeigenblatt.[5] Vor allem durch diese Veröffentlichungen wurde er innerhalb wie außerhalb seiner Kirche als Kirchenkritiker wahrgenommen.

Am 4. Oktober 2014 hatte er im Wernecker Ortsteil Schleerieth einen Fahrradunfall.[6] Wegen schwerer, lebensgefährlicher Verletzungen wurde er mehrfach operiert und im künstlichen Koma gehalten.[7] Erst nach einer längeren Genesungszeit konnte er seine seelsorgerischen und schriftstellerischen Tätigkeiten wieder aufnehmen.

Nach einem Sturz musste Roland Breitenbach mit einem Oberschenkelhalsbruch in ein Schweinfurter Krankenhaus eingeliefert werden. Dort starb er am 15. Juli 2020 im Alter von 84 Jahren.[8]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ursula Lux: Roland Breitenbach: Ein Priester, der von Anfang an polarisierte. In: katholisch.de. 15. Juli 2020, abgerufen am 15. Juli 2020.
  2. Roland Breitenbach – Der Mensch. In: stmichael.de. Archiviert vom Original am 5. Juli 2007; abgerufen am 15. Juli 2020.
  3. a b Hannes Helferich: Pfarrer Roland Breitenbach: Die Gemeinde will, dass ich weitermache. In: main.de. 8. Juni 2009, archiviert vom Original am 3. August 2012; abgerufen am 15. Juli 2020.
    Rauswurf für Pfarrer Roland Breitenbach. In: main.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. April 2014; abgerufen am 15. Juli 2020.
    Gerd Landgraf: Pfarrer Breitenbach muss aus der Dienstwohnung ausziehen. In: mainpost.de. 30. Juni 2010, abgerufen am 15. Juli 2020.
  4. Franz Vogt: Verleihung des Frankenwürfels 1999 in Volkach: Roland Breitenbach: Laudatio. In: frankenwuerfel.de. 1999, abgerufen am 15. Juli 2020.
  5. Roland Breitenbach – Der Autor. In: stmichael.de. Archiviert vom Original am 5. Juli 2007; abgerufen am 15. Juli 2020.
  6. Manfred Schweidler: Breitenbach. In: mainpost.de. 5. Oktober 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2015; abgerufen am 15. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainpost.de
  7. Barbara Markus: Unfall bei Schweinfurt: Pfarrer Roland Breitenbach in Lebensgefahr. In: BR.de. 6. Oktober 2014, archiviert vom Original am 8. Oktober 2014; abgerufen am 15. Juli 2020.
  8. Kirchenkritiker und Biker-Pfarrer Breitenbach gestorben. In: BR.de. 15. Juli 2020, abgerufen am 15. Juli 2020.