Rommerscheid

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Rommerscheid
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 59′ 50″ N, 7° 9′ 12″ O
Rommerscheid (Bergisch Gladbach)
Rommerscheid (Bergisch Gladbach)

Lage von Rommerscheid in Bergisch Gladbach

Die Kirche in Rommerscheid
Die Kirche in Rommerscheid

Rommerscheid ist ein Ortsteil im Stadtteil Stadtmitte in Bergisch Gladbach. Außerdem handelt es sich bei diesem Namen um eine Straße, die von der Odenthaler Straße den Berg hinauf zu der Stichstraße Rommerscheider Höhe führt.[1] In Rommerscheid befindet sich die von Bernhard Rotterdam geplante Kirche St. Engelbert mit einem denkmalgeschützten Altarkreuz.

Kirchturm

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Benennung der Straße erfolgte im Jahr 1918. Der Name geht auf den mittelalterlichen Siedlungsnamen Rommerscheid zurück, der mit dem Aufkommen der Straßennamen auf die Erschließungsstraße im Ortskernbereich übertragen wurde. Erstmals wurde die Siedlung 1345 als Rommerscheit erwähnt. Die halbkreisförmige Straße im historischen Ortskern wird im Urkataster als Weg von Gladbach nach dem Igeler Hofe (Rommerscheider Höhe) erwähnt. 1510 wird erstmals der Rommerscheider Hof nordöstlich des Weilers urkundlich aufgeführt, der sich im Besitz der Kommende der Johanniter in Herrenstrunden (heute Malteser Komturei) befand.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Dorf ohne Kirch kategorisiert wurde und mit Rommerscheid bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Romerscheid. Aus ihr geht hervor, dass Rommerscheid zu dieser Zeit an der Grenze zwischen den Honschaften Sand und Paffrath in den gleichnamigen Kirchspielen lag und jeweils anteilig beiden Gemeinden angehörte.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Rommerscheid wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Romersheid und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Romerscheid verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Rommerscheid verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Politische / kirchliche Zugehörigkeit
1822[3] 12 Hofstelle gen. Rommerscheidt, Kirchspiel Sand
1822[3] 39 Hofstelle gen. Rommerscheidt, Kirchspiel Paffrath
1830[4] 16 Hofstelle Kirchspiel Sand
1830[4] 46 Hofstelle Kirchspiel Paffrath
1845[5] 92 12 Hofstelle Kirchspiel Paffrath
1845[6] 26 3 Hofstelle Rommerscheider Hof, Kirchspiel Sand
1871[7] 122 22 Hofstelle Kirchspiel Paffrath
1885[8] 150 28 Wohnplatz Kirchspiel Paffrath
1895[9] 167 32 Wohnplatz Kirchspiel Paffrath
1905[10] 179 33 Wohnplatz Kirchspiel Paffrath und Sand

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. a b Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. a b Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]