Rosas Welt – 70 neue Filme von Rosa von Praunheim

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Film
Titel Rosas Welt – 70 neue Filme von Rosa von Praunheim
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2012
Länge Fernsehversion: 700 Minuten, Festivalversion: 1223 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen RBB, Arte
Stab
Regie Rosa von Praunheim
Drehbuch Rosa von Praunheim
Produktion Rosa von Praunheim
Musik Andreas Wolter
Kamera Dennis Pauls, Elfi Mikesch
Besetzung

Rosas Welt – 70 neue Filme von Rosa von Praunheim ist eine deutsche Filmreihe von Rosa von Praunheim aus dem Jahr 2012, die größtenteils aus dokumentarischen Kurzfilm-Porträts besteht.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosas Welt gibt Einblicke in das Leben unterschiedlichster Menschen. Vergangenheit und Gegenwart, Existenzkampf und Wohlstand, Kunst und Lebensart, Politik und Gesellschaft sind nur ein paar Überbegriffe für die sehr individuellen Lebensgeschichten der Protagonisten. Raumpflegerinnen, Müllmänner, Schornsteinfeger und Künstler, die noch um Erfolg ringen, spielen bei Rosa von Praunheim keine geringere Rolle als Prominente wie die Schauspielerin Eva Mattes oder der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz, dessen Amtszeit von 1967 bis 1977 währte. Porträts von queeren Persönlichkeiten wie Ades Zabel und Eva & Adele sind ebenfalls Teil der Filmreihe.

Notizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Hommage an Rosa von Praunheim zeigten die Internationalen Hofer Filmtagen im Jahr 2012 die Filmreihe in voller Länge.[1][2] Rosas Welt wurde unter anderem im selben Jahr bei der Viennale sowie in verschiedenen deutschen Arthouse-Kinos, Filmmuseen und in der Akademie der Künste ebenfalls in vollem Umfang gezeigt. In der Schweiz zum Beispiel im Filmpodium Zürich.[3][4] Im Fernsehen wurde Rosas Welt erstmals 2012 vom RBB ausgestrahlt. Noch nie zuvor hatte ein Dokumentarfilmer so viel Sendezeit (700 Minuten) am Stück im deutschen Fernsehen.[5] Arte strahlte im selben Jahr eine Auswahl der 70 Filme von 90-minütiger Länge aus.[6] Für die Fernsehausstrahlung wurde die Filmreihe auf 700 Minuten angepasst. Bei den öffentlichen Vorführungen, die die vollständige Filmreihe gezeigt haben, betrug die Gesamtlänge etwas über 1220 Minuten.

Anlässlich des Todes des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Schütz am 29. November 2012 strahlte der RBB das Kurzfilm-Porträt Oberbügermeister Schütz aus.[7]

Das Kurzfilm-Porträt Ein hartes Leben über die Raumpflegerin Dorota lief 2013 im deutschen Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen.[8]

Der Kurzfilm Axel und Peter mit Axel Ranisch und Peter Kern wurde 2013 beim Rotterdam International Film Festival aufgeführt.[9]

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung im queeren Berliner Buchladen Eisenherz für den am 30. Mai 2013 verstorbenen Dichter Mario Wirz wurde der Kurzfilm Der kranke Dichter über Wirz gezeigt.[10]

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Künstlerresidenz Villa Aurora in Kalifornien wurde 2015 der fiktionale Kurzfilm Marta und Hilde über Marta Feuchtwanger und Hilda Waldo im Berliner Arsenal – Institut für Film und Videokunst aufgeführt.[11]

Im Rahmen der Verleihung der Willy-Brandt-Medaille 2016 im Berliner Theater O-TonArt an den SPD-Politiker Georg Härpfer, der lange im Berliner Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung tätig war, wurde das Kurzfilm-Porträt Ein engagiertes Leben über Härpfer gezeigt.

Das Kurzfilmporträt Valentina über Valentīna Freimane wurde 2016 auf dem Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg aufgeführt und eröffnete 2022 die Ausstellung „Zeuge des Jahrhunderts. Begegnung mit Valentina Freimane“ in der Lettischen Nationalbibliothek in Riga in Kooperation mit dem Goethe-Institut anlässlich Freimanes 100. Geburtstag.[12]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Filmreihe und der Filmemacher erhielten viel mediale Aufmerksamkeit und Lob: „[...] eine imposante Galerie liebevoll gezeichneter Porträts und spielerischer Ausschweifungen, Rosas Welt, uraufgeführt bei den Hofer Filmtagen, präsentiert mit den Worten: ‚70 Filme zum Siebzigsten‘.“ (Süddeutsche Zeitung)[13] „Er [Rosa von Praunheim] ist ein leidenschaftlicher Filmemacher: Seine Filme zeichnen sich aus durch eine unbändige Lust am Exzess, an der Grenzüberschreitung, an der Sinnlichkeit und Fülle des Lebens. Dabei kümmert er sich weder um ästhetische Konventionen noch um den so genannten ‚guten‘ Geschmack, ist laut und schrill, dabei aber voll ernsthaftem Interesse für die Menschen, die er porträtiert.“ (Arsenal – Institut für Film- und Videokunst)[14] „Rosa von Praunheim ist eine Ikone in der Szene: schwuler Aktivist, liebevoller Provokateur und seit Jahrzehnten ein ganz besonderer Filmemacher aus Berlin. Seine Neugierde für Menschen und ihre Schicksale zieht sich durch sein umfangreiches Filmwerk. Zu seinem 70. Geburtstag hat er nun 70 Filme neue Kurzfilme realisiert.“ (Filmstarts)[15] „In den 70 neuen Mini-Filmen deckt der produktive Filmemacher die unterschiedlichsten Genres und Inhalte ab, erweist sich als genauer Beobachter und gleichermaßen Forscher wie einfühlsamer Interviewpartner.“ (Filmredaktion Digital-DVD)[16] Der Standard resümierte: „Rosas Welt ist prall und saftig, teilnahmsvoll und berührend, mehr denn je.“[17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 46. Hofer Filmtage gratulieren Rosa von Praunheim zum Geburtstag. Die Welt, abgerufen am 1. April 2022.
  2. Fast ein Heimspiel für Rosa von Praunheim. Die Welt, abgerufen am 24. Januar 2020.
  3. SOME FESTIVAL NOTES ON THE VIENNA INTERNATIONAL FILM FESTIVAL 2012. Desistfilm, abgerufen am 26. März 2022.
  4. ROSAS WELT - 70 neue Filme/Termine. Basis-Film Verleih, abgerufen am 26. März 2022.
  5. 700 Minuten aus 70 neuen Filmen. Rundfunk Berlin-Brandenburg, abgerufen am 26. März 2022.
  6. Begleitheft zu Rosas Welt. Rosa von Praunheim Filmproduktion, abgerufen am 7. April 2022.
  7. Klaus Schütz (1926 - 2012) - Eine Begegnung mit Rosa von Praunheim. RBB, abgerufen am 7. April 2022.
  8. Ein Hartes Leben. Festivalkatalog der 59. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, S. 79, abgerufen am 26. März 2022.
  9. ROSA'S WORLD. m-appeal, abgerufen am 14. April 2022.
  10. Veranstaltungsarchiv. Buchladen Eisenherz, abgerufen am 7. April 2022.
  11. 20 Jahre Villa Aurora in Kalifornien! Arsenal (Filminstitut), abgerufen am 7. April 2022.
  12. Valentina Freimane - 100! Goethe-Institut, abgerufen am 7. April 2022.
  13. Was die Sphinx lehrt. Süddeutsche Zeitung, 25. November 2012, abgerufen am 22. April 2022.
  14. Rosas Welt. Basis-Film Verleih (Arsenal), 2012, abgerufen am 26. März 2022.
  15. Rosas Welt - 70 neue Filme von Rosa von Praunheim. Filmstarts, 2012, abgerufen am 7. April 2022.
  16. Rosas Welt - 70 neue Filme. Basis-Film Verleih (Digital-DVD), 2012, abgerufen am 26. März 2022.
  17. Viennale '12. Der Standard, 24. Oktober 2012, abgerufen am 29. März 2022.