Rottmannsberg

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Rottmannsberg
Gemeinde Auenwald
Koordinaten: 48° 57′ N, 9° 32′ OKoordinaten: 48° 57′ 4″ N, 9° 31′ 55″ O
Höhe: ca. 480 m ü. NHN
Postleitzahl: 71549
Vorwahl: 07191

Rottmannsberg (mundartlich Romrschberg) ist ein Weiler[1] östlich von Oberbrüden, einem Ortsteil der Gemeinde Auenwald im Rems-Murr-Kreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rottmannsberg ist ein in zwei Häusergruppen geteilter Ort. Er steht in einer Rodungsinsel auf einem Westsporn der Hochebene des Naturraums Murrhardter Wald. Die umliegenden Ortschaften sind Trailhof im Norden, Hörschhof im Osten, Sechselberg im Südosten, die alle ebenfalls auf der Hochebene stehen; Lippoldsweiler im Südsüdwesten am Bergabfall, Unterbrüden im Südwesten, Mittelbrüden im Westsüdwesten und Oberbrüden im Westnordwesten vor dem Stufenrand im Tal eines Zuflusses der Weißach, das schon zum Nachbarnaturraum Äußere Backnanger Bucht gehört. Bis auf den Hörschhof und Sechselberg, die zur Nachbargemeinde Althütte gehören, sind sie alle ebenfalls Teil der Gemeinde Auenwald. Die etwa ein Kilometer nordöstlich zwischen Rottmannsberg und dem Hörschhof am Mähderbach stehende Rottmannsberger Sägmühle teilt sich zwischen den beiden Gemeinden auf.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rottmannsberg ist ein sehr alter Ort. Erstmals wurde der Weiler unter dem Namen Rodegastberc erwähnt (ohne Datum). Wahrscheinlich geht der Ortsname auf einen Mann, Gründer oder Grundherr mit dem Namen Hruotgast zurück. Dies ist ein althochdeutscher Name, der aus den zwei Elementen hruot „Ruhm, Ehre“ und gast „Fremder“ zusammengesetzt ist. Letzteres entfiel im Laufe der Zeit auch bei anderen Ortsnamen, beispielsweise bei dem abgegangenen Rodmannsweiler.[3] Aufgrund der räumlichen Nähe wäre auch ein Zusammenhang zwischen den beiden Ortschaften denkbar. 1245 erscheint der Ort in einer Urkunde von Papst Innozenz IV., mit der er Besitzungen des Augustiner-Chorherrenstifts Backnang in Rodmansperg bestätigte. Weitere Varianten sind Rodiosberg (1393), Rodimsperg (1439) und Rodigspark (1488).[3] Rottmannsberg wurde 1439 mit der Burg Reichenberg von den Grafen Ludwig und Ulrich von Wirtenberg an die Gebrüder Peter und Wernher Nothaft von Hohenberg verpfändet. 1593 erschien Rodmansberg auf einer Karte von Georg Gadner.[4]

Im Zweiten Weltkrieg erreichten am Abend des 19. Aprils 1945 US-Truppen die Rottmannsberger Sägmühle und besetzten am 20. April die umliegenden Ortschaften.[5] Rottmannsberg lag nach dem Krieg in der US-Zone.

Mit der Gebietsreform 1971 kam Rottmannsberg im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg zusammen mit dem Mutterort Oberbrüden an die neu geschaffene Gemeinde Auenwald.

Im Jahr 1995 gab es aus Anlass des 750-jährigen Bestehens von Ober-, Mittel- und Unterbrüden sowie von Rottmannsberg zahlreiche Feierlichkeiten.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1810: 58 Einwohner[6]
  • 1835: 71 Einwohner[7]
  • 1871: 85 Einwohner[8]
  • 1886: 78 Einwohner[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 750 Jahre Auenwald 1245–1995. Gemeinde Auenwald 1995

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rottmannsberg - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  2. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  3. a b Hartmut Durst: Was bedeuten unsere Ortsnamen? In: Gemeinde Auenwald (Hrsg.): 750 Jahre Auenwald 1245-1995. Auenwald 1995, S. 71 f.
  4. Landesarchiv Baden-Württemberg Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart - Dokumente. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  5. Erich Bauer: Die Besetzung des Weissacher Tals und der Orte auf den umliegenden Höhen durch amerikanische Truppen am 20. April 1945. In: Roland Schlichenmaier (Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus unserer Heimat Weissacher Tal. Band 10. Roland Schlichenmaier, Weissach im Tal 1995, ISBN 3-929478-10-2, S. 21 f.
  6. Königlich Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch. J.F. Steinkopf, Stuttgart 1810, S. 252.
  7. Königlich Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch. J. F. Steinkopf, Stuttgart 1835, S. 163.
  8. Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart 1871, S. 265.
  9. Königlich Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Württemberg. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, S. 349.