Rupert Seidl (Forstwissenschaftler)

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Rupert Seidl (* 5. Mai 1979[1]) ist ein österreichischer Forstwissenschaftler. Er ist Lehrstuhlinhaber für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften an der Technischen Universität München sowie Leiter des Sachgebietes Forschung und Monitoring im Nationalpark Berchtesgaden.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seidl absolvierte von 1999 bis 2004 ein Diplomstudium der Forstwissenschaften.[3] Von 2004 bis 2008 war er Doktorand der Bodenkultur.[3] Er forschte anschließend als Postdoktorand an der Oregon State University (2009–2011) und an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (2011–2012).[3] Bis 2019 war er an der BOKU tätig, zunächst als wissenschaftlicher Assistent (2012–2013), dann als Assistenzprofessor (2013–2015) und schließlich als assoziierter Professor.[3] Im Jahr 2016 wurde er in die Junge Akademie[4] der Österreichischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[3] 2019 wurde er auf den Lehrstuhl für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften an die Technische Universität München berufen.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seidl untersucht in seiner Forschung die Möglichkeit eines voranschreitenden Baumsterbens. So konnte er gemeinsam mit Cornelius Senf anhand der Auswertung von Satellitenbildern nachweisen, dass in Mitteleuropa jährlich 3000 Quadratkilometer Wald verlorengehen, was der gemeinsamen Fläche von Wien und Vorarlberg entspricht. Besonders betroffen waren dabei Österreich und Tschechien. Ursächlich sind dabei demnach, bedingt durch den Klimawandel, vermehrte Winterstürme und die Ausbreitung von Borkenkäfern. Forstwirte warnten anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse eindringlich vor einer Verfehlung des im Pariser Übereinkommen vereinbarten Zwei-Grad-Ziels, da sich ansonsten unberechenbare Folgen für die österreichischen Wälder einstellten.[5]

Seidl nimmt aktiv an der öffentlich geführten Debatte um Auswege aus der Klimakrise teil. So diskutierte er in Gastbeiträgen den von ihm mittels Simulationsmodellen erbrachten Nachweis einer kühlenden Wirkung von Wäldern auf das Klima.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BOKU INSIGHT. (PDF) Abgerufen am 19. Januar 2019.
  2. Prof. Dr. Rupert Seidl. Abgerufen am 27. Juli 2023.
  3. a b c d e Dipl.-Ing. Dr. Rupert Seidl. Abgerufen am 27. Juli 2023.
  4. Prof. Dipl.-Ing. Dr. RUPERT SEIDL. Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 27. Juli 2023.
  5. Michaela Seiser: Wie der Klimawandel der Forstwirtschaft zusetzt. FAZ, 5. Januar 2019, abgerufen am 19. Januar 2019.
  6. Rupert Seidl, Werner Rammer: Der simulierte Wald. Der Standard, 6. Dezember 2018, abgerufen am 19. Januar 2019.