SEH Engineering

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SEH Engineering GmbH

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Rechtsform GmbH
Sitz Hannover
Leitung Uwe Heiland

Meik Schücke

Mitarbeiterzahl 270[1]
Umsatz 110 Mio.[1]
Branche Stahlbau, Engineering
Website www.seh-engineering.de
Stand: 2019
Eingang der Firma SEH Engineering
Firmeneingang
Luftbild des Werksgeländes in Hannover (2016)

Die SEH Engineering GmbH (früher Krupp Stahlbau Hannover GmbH, danach u. a. Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH) ist ein auf Stahlbau spezialisiertes Unternehmen aus Hannover. Das Unternehmen ist ein mittelständisches Tochterunternehmen der Eiffage Métal SAS in Frankreich. Eiffage Métal SAS gehört zur Eiffage-Gruppe, einem der größten Baukonzerne Europas. An den Standorten in Hannover, Dortmund und Ostrhauderfehn realisieren sie mit derzeit 270 (Stand: 2019) Beschäftigten Projekte aus den Bereichen Stahlbau, Sonderkonstruktion, Brückenbau, Reconstruction, Fördertechnik, Future Tec und Sandwich Plate System (SPS).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen ging aus der 1808 gegründeten Eisenhandlung Franz Juncken in der Innenstadt von Hannover hervor. 1860 trat Georg von Cölln (1837–1908) in den Betrieb ein, den er ab 1877 unter dem Namen Georg von Cölln Eisenwarenhandlung führte.

Ab 1880 stieg das Unternehmen von einer lokalen Eisenwarenhandlung.[2] zu einem international tätigen Unternehmen auf, das komplette Anlagen als Projektarbeit ausführte. Es wurden große Stahlkonstruktionen aller Art sowie Feldbahnen gebaut.

1912 beteiligte sich die Friedrich Krupp AG, die das Unternehmen 1926 übernahm und unter dem alten Namen bis 1965 weiter führte. Danach lautete der Firmenname Friedrich Krupp Eisenhandel. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 sollte im Rahmen der Reparationen das Werk Hannover geschlossen werden. Mit Einsatz des Betriebsrates wurden die Arbeitsplätze jedoch erhalten. Es folgte die Umfirmierung in Krupp Eisenhandel GmbH und der Erwerb des heutigen Grundstücks, Trennung vom Handel und Ausbau der Produktion in Eisenhoch- und Brückenbau.

In den 1950er Jahren erfolgte eine Trennung des Eisenhandels vom Eisenhochbau und Brückenbau. Der Eisenhandel schloss 1977. Der Ausbau in den Bereichen Eisenhochbau und Brückenbau erfolgte in den 1950er Jahren.

In den Jahren des „Wirtschaftswunders“ war das Unternehmen am Aus- und Aufbau zahlreicher Industrieunternehmen, wie Volkswagenwerke, Continental Reifenwerke, Messe Hannover, beteiligt. Nach einer Verselbstständigung als Krupp Stahlbau Hannover GmbH kam eine Zuordnung zur Sparte Krupp Hoesch Industries GmbH zwischen 1998 und 2005. Mit der Fusion von Thyssen und Krupp erfolgte die Zuordnung zur Sparte ThyssenKrupp Technologies und 2002 die Umfirmierung in ThyssenKrupp Stahlbau April 2005. 2006 erfolgte nach dem Erwerb durch die Certina Gruppe eine Rückfirmierung in Krupp Stahlbau Hannover und 2007 zur Umfirmierung in KSH Stahlbau Hannover. Danach erfolgte der Erwerb durch den französischen Eiffage-Konzern, was eine Umbenennung in Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH nach sich zog.[3]

Im Jahr 2016 wurde der Name auf SEH Engineering GmbH geändert.

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die SEH Engineering GmbH (Stahlbau) gliedert sich neben der Stahlbau Engineering GmbH (Holding) in nachfolgende Tochtergesellschaften

  • STS: EDS Steel Solution GmbH (Standort: Hannover) - leichter bis mittelschwerer Stahlbau, Schlosserarbeiten, Profilbearbeitungszentrum
  • SRC: SEH Reconstruction GmbH (Standort: Hannover) - Sanierungskompetenzzentrum im Bereich Stahl- und Brückenbau
  • SEH Fördersysteme GmbH (Standorte: Hannover & Ostrhauderfehn)[4] - Fördertechnik mit Eigenfertigung der Kernkomponenten
  • SPH: Surface Protection GmbH (Standort: Hannover)[5] - Korrosionsschutz, Strahlarbeiten, Beschichtung mittels Airless-verfahren, Oberflächenschutz / Oberflächenversiegelung

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszug einiger Projekte, welche mit Beteiligung von der SEH oder ihres Vorgängers Eiffel (KSH) realisiert wurden bzw. werden:

Stahlbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Svinesund-Brücke Norwegen/Schweden (2005)[12]
  • Oberhafenbrücke Ersatz einer Bahn- und Straßenbrücke in Hamburg (2006–2007)
  • Gablenzbrücke, Kiel (2009)
  • Kennedybrücke Bonn (2010) – Ingenieurbau-Preis 2010, Musterlösung für Sanierung, Verstärkung und Verbreiterung[13]
  • Störbrücken, Itzehoe (2010 und 2015)[14][15]
  • Botlekbrug, Rotterdam/Niederlande (Hubbrücke für Autobahn, Bahn- und Lokalverkehr, 2014)[16] - Special Engineering Award 2016
  • Kienlesbergbrücke Ulm (2018) – Ulrich Finster Ingenieurbaupreis 2019 & Auszeichnung 20. Brückenbau Symposium
  • Hochmoselbrücke (zweitgrößte Brücke Deutschlands, seinerzeit größtes Brückenbauprojekt Europas, 2019) – Auszeichnung 20. Symposium Brückenbau[17]
  • Kattwykbrücke (neue Eisenbahnbrücke nördlich der älteren) in Hamburg (2020)[18]
  • Rheinbrücke Leverkusen (Schrägseilbrücke) geplante Fertigstellung Ende 2023.

Sonderkonstruktionen/Systembrücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reconstruction[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mahatma-Gandhi-Brücke, Hamburg (2015)
  • Zillertalbrücke (2015)
  • Saarbrücke Mettlach (Sanierung und Instandsetzung 2016)[19] - Ulrich Finster Ingenieurbaupreis 2015
  • Mülheimer Brücke, Köln (Gesamtinstandsetzung, laufendes Projekt)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lars Ruzic: Brückenschlag in die Gewinnzone. In: HAZ vom 29. Dezember 2010, S. 14.
  • Bernd Haase, Insa C. Hagemann: Die können Technik. In: HAZ vom 3. Dezember 2013, S. 15.
  • Waldemar R. Röhrbein: Georg von Cölln Eisenwarenhandlung. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 115.
  • Jens Heitmann: SEH kann sich vor Aufträgen kaum retten. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 28. September 2021, S. 11.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: SEH Engineering (und Vorgänger) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Daten und Fakten auf der Website des Unternehmens
  2. Georg von Cölln, Hannover, Anzeiger zum Centralblatt der Bauverwaltung, 25. März 1882, S. 6, abgerufen am 9. Dezember 2012
  3. Planung, Konstruktion, Fertigung, Montage von Stahlkonstruktionen - Unsere Historie. Abgerufen am 9. April 2020.
  4. Homepage SEH Fördersysteme. Abgerufen am 14. April 2020.
  5. 170807-SEH-Imagebroschuere-de-web. Abgerufen am 9. April 2020.
  6. Saalebrücke, Beesedau - Ein eleganter Bogen überbürckt die Saale. Abgerufen am 24. April 2020.
  7. Messehallen,Stuttgart. Abgerufen am 24. April 2020.
  8. Die Messehallen der Neuen Landesmesse Stuttgart. In: Der Stahlbau. Heft 12. Ernst und Sohn, Berlin Oktober 2006.
  9. Montage der Dacherweiterung der Mercedes-Benz-Arena Stuttgart. In: Der Bauingenieur. Heft 3/2012. Springer VDI Verlag, März 2012, S. 99–107.
  10. SEH Engineering: SEH gewinnt Großauftrag für Bau von Infrastruktur der Ariane 6 Rakete. SEH Engineering, 15. Juli 2016, abgerufen am 27. April 2020.
  11. Saalebrücke Beesedau - Teil III: Strombrücke – Ausführung. In: Stahlbau. Heft 11 Auflage. Stahlbau 69. Ernst & Sohn Verlag, 2000, S. 11.
  12. Die Svinesundbrücke – Zum Stahltragwerk. In: Der Bauingenieur. Springer Verlag, Düsseldorf Mai 2005.
  13. Verbreiterung und Sanierung der Kennedybrücke in Bonn. In: Stahlbau. Heft 3/2011. Ernst und Sohn Verlag, Berlin März 2011.
  14. Störbrücken, Itzehoe - Über die neuen Brücken schneller zur Küste. In: SEH Engineering. Abgerufen am 24. April 2020.
  15. Der Bau der Autobahnbrücke Itzehoe im Zuge der A23. In: Bauingenieur. Heft 10/2012. Ernst & Sohn, Berlin Oktober 2012, S. 748–756.
  16. Bau der Botlek-Hubbrücke in Rotterdam. In: Brückenbau. Verlagsgruppe Wiederspahn, Februar 2014.
  17. es: Hochmoselbrücke: „Wir sind neue Wege gegangen“. In: Momentum Magazin. Ernst & Sohn Verlag, 25. Juli 2019, abgerufen am 27. April 2020.
  18. Hannover baut Brücken für Hamburg. Hannoversche Allgemeine, 16. Mai 2019, abgerufen am 27. April 2020.
  19. Verstärkung und Instandsetzung der Hängebrücke über die Saar in Mettlach. In: Stahlbau. Volume 83, Nr. 5. Verlag Wiley, Mai 2014, S. 295–301.

Koordinaten: 52° 25′ 10,2″ N, 9° 43′ 26,4″ O