Samuel Sanford

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Samuel Simons Sanford (* 15. März 1849 in Bridgeport;[1]6. Januar 1910) war ein US-amerikanischer Pianist und Musiklehrer. Nach ihm ist eine Ehrenmedaille benannt, die von der Yale University an Personen verliehen wird, die sich um die klassische Musik Verdienste erworben haben.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sanford studierte Piano in New York bei William Mason, (dem Sohn Lowell Masons und der Student bei Franz Liszt und Ignaz Moscheles war). In Paris perfektionierte er sein Können unter der Anleitung Alfred Jaëlls, Louis Plaidys (Lehrer Hans von Bülows und vielen anderen), Théodore Ritters, ebenfalls ein ehemaliger Student Liszts und Édouard Batistes.

1869 lernte Sanford Anton Rubinstein als Kommilitone kennen, mit dem er zusammen in den Jahren 1872 und 1873 in den Vereinigten Staaten auf seine erste Tournee gegangen ist. Ignacy Jan Paderewski änderte den Stil seiner Klavierdarbietungen, nachdem er Sanford spielen gehört hatte, und beschrieb Sanford "als die musikalisch begabteste Person, die er jemals kennengelernt hatte".

Die Gebrüder Walter und Frank Damrosch sowie Theodore Thomas wurden von Sanford auf die Kompositionen Edward Elgars aufmerksam gemacht und auf sein Betreiben bekam Edward Elgar 1905 die Ehrendoktorwürde in Musik der Yale University verliehen. Während der Verleihungszeremonie am 28. Juni kam es zur Aufführung von Elgars Pomp and Circumstance March No. 1, das übliche feierliche Procedere bei Anlässen dieser Art. Noch im selben Jahr revanchierte sich Elgar bei Sanford mit der Komposition von Introduction and Allegro.[2]

1894 nahm Sanford zusammen mit Horatio Parker eine Professur an der Fakultät für Applied Music an, während Parker im Fach Musiktheorie unterrichtete.[3][4]

Da Sanford vermögend war, verzichtete er während seiner 16-jährigen Tätigkeit auf alle die ihm an der Universität zustehenden Einkommen.

Am 16. Januar 1910 starb er nach einer längeren Krankheit an seinem Wohnsitz.[5]

Sanford Medaille[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1972 stiftete die Yale-Universität die Samuel Simons Sanford Medaille (umgangssprachlich Sanford Medaille oder englisch Sanford Medal genannt), die an Künstler verliehen wird, die als Interpreten besondere Leistungen zeigten oder aber auch an Personen, die sich um die klassische Musik insgesamt verdient gemacht haben. Eine Auswahl der Personen oder Gruppen, denen die Medaille verliehen worden ist:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Samuel Simons Sanford. In: ancestry.com. Ancestry, abgerufen am 24. Februar 2014.
  2. James Beswick Whitehead: Elgar's English Twilight, an Idyll, or Dream Interludes of a Knightly Character: Esoteric strands in a Nationalist composer with some new light on the text of the Nazarene Oratorios. 2. Juli 2001, archiviert vom Original am 11. Januar 2009;.
  3. History of the Yale School of Music. Yale University, archiviert vom Original am 7. Januar 2008;.
  4. History. Yale School of Music, Yale University, abgerufen am 27. Februar 2015.
  5. S. S. Sanford Dead: Yale Professor of Music Succumbs to Long Illness In: New York Tribune, 7. Januar 1910, S. 7 
  6. Doriot Anthony Dwyer: Flute Faculty. The Boston Conservatory, abgerufen am 4. März 2013.
  7. Krasner, Louis, 1903–1995. Louis Krasner papers, 1917–1995: Guide. In: OASIS: Online Archival Search Information System. Houghton Library, Harvard College Library, Harvard University, 11. Februar 2015, archiviert vom Original am 6. Mai 2008; abgerufen am 12. November 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/oasis.lib.harvard.edu
  8. Elizabeth Sleeman (Hrsg.): The International Who's Who of Women 2002. Psychology Press, 2001, ISBN 1-85743-122-7 (google.com).
  9. Elizabeth Lumley (Hrsg.): Canadian Who’s Who 2003. University of Toronto Press, 2003 (google.com).
  10. Richard F. French, Musicologist: 1915-2001. In: Newsletter. 1. Jahrgang, Nr. 2. Harvard University Department of Music, 2001 (music.fas.harvard.edu (Memento des Originals vom 6. Juli 2010 im Internet Archive) [abgerufen am 12. November 2008]).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/music.fas.harvard.edu
  11. Transitions: Dorothy DeLay, beloved violin teacher. In: FanFaire webzine. FanFaire LLC;
  12. Dean honors music-loving Thai king. In: Yale Bulletin & Calendar. 28. Jahrgang, Nr. 22. Yale University, 25. Februar 2000 (yale.edu (Memento des Originals vom 29. Mai 2012 im Internet Archive) [abgerufen am 1. Mai 2012]).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yale.edu
  13. School of Music, 2002–2003. In: Bulletin of Yale University (= 98). Nr. 4. Yale University, 20. Juli 2002, S. 61 (yale.edu [PDF]).
  14. Robert Blocker, Henry and Lucy Moses Dean of Music & Professor of Piano. Yale School of Management, Yale University, abgerufen am 27. Februar 2015.
  15. Leading clarinetist to receive Sanford Medal: Richard Stoltzman will receive the award at a ceremony on September 1. TourDates.Co.UK, 31. August 2005, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 12. November 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tourdates.co.uk
  16. VIVIAN PERLIS. In: Oral History of American Music (OHAM). Yale University, 3. Februar 2010, archiviert vom Original am 5. September 2015; abgerufen am 25. August 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.library.yale.edu
  17. Willie Ruff receives Sanford Medal. Yale School of Music, Yale University, 24. Mai 2013;.
  18. a b c d e f g h Tokyo Quartet, Peter Oundjian receive Sanford Medals. Yale School of Music, Yale University, 23. Januar 2013;: „Previous recipients of the Sanford Medal include Georg Solti, Pierre Boulez, Aaron Copland, Virgil Thomson, Mstislav Rostropovich, Sherrill Milnes, Marilyn Horne, Emanuel Ax, and Richard Stoltzman.“
  19. Wendell Brock: Passing of a musical giant: Robert Shaw’s genius created place for Atlanta on world stage In: Atlanta Journal and Constitution, 26. Januar 1999