San Martín del Castañar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gemeinde San Martín del Castañar
Wappen Karte von Spanien
?
Hilfe zu Wappen
San Martín del Castañar (Spanien)
San Martín del Castañar (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Salamanca
Comarca: Sierra de Francia
Gerichtsbezirk: Ciudad Rodrigo
Koordinaten: 40° 31′ N, 6° 4′ WKoordinaten: 40° 31′ N, 6° 4′ W
Höhe: 835 msnm
Fläche: 15,50 km²
Einwohner: 251 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einw./km²
Postleitzahl(en): 37659
Gemeindenummer (INE): 37286 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Alfonso Buenaventura Calvo González
Lage des Ortes

San Martín del Castañar ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 251 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Salamanca in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León in Spanien. Der in Teilen mittelalterlich wirkende Ort wurde im Jahr 1982 als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bergdorf San Martín del Castañar liegt etwa 500 m nördlich des Río Francia auf einer Bergkuppe der Sierra de Francia, einem Teil des Iberischen Gebirges, in einer Höhe von ca. 835 m ü. d. M. im Norden des Naturparks Las Batuecas - Sierra de Francia.[2] Bis nach Salamanca sind es ca. 74 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung; die sehenswerte Stadt Ciudad Rodrigo befindet sich etwa 53 km nordwestlich. Die ca. 14 bzw. 25 km südöstlich befindlichen Orte Miranda del Castañar und San Esteban de la Sierra sind ebenfalls sehenswert. Aufgrund der Höhenlage ist das Klima gemäßigt; Regen fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner k. A. 842 945 291 225

Der deutliche Bevölkerungsrückgang seit den 1950er Jahren ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.[4]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung lebte jahrhundertelang als Selbstversorger von der Landwirtschaft (v. a. der Viehzucht) und von der Forstwirtschaft (v. a. der Herstellung von Holzkohle); auch das Handwerk (Stellmacher, Schmied etc.) und der Kleinhandel haben eine gewisse Rolle gespielt. In der Umgebung des Ortes wurde und wird immer noch in geringem Umfang Weinbau betrieben. Seit den 1960er Jahren werden viele leerstehende Häuser als Feriendomizile (casas rurales) vermietet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gemeindegebiet wurden eine römische Grabstele und Reste einer Eisenschmelze aus westgotischer Zeit entdeckt; ob der Ort allerdings damals schon besiedelt war, ist unklar. Die Entstehung des heutigen Bergdorfs ist im Zusammenhang mit der Rückeroberung (reconquista) und anschließenden Wiederbesiedlung (repoblación) der während der muslimischen Dominanz entvölkerten Gegenden im Norden und im Zentrum der Iberischen Halbinsel durch die leonesischen Könige im 11. und 12. Jahrhundert zu sehen. Der Ort wurde im Jahr 1225 von Alfons IX. dem Bistum Salamanca übergeben.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße und Kirche
  • Das Ortsbild mit seiner mittelalterlichen Brücke und den Bruchstein- und Fachwerkhäusern mit dem zumeist nach Süden ausgerichteten hölzernen Balkonen gehört zu den schönsten im Gebiet der Sierra de Francia.
  • Die Pfarrkirche San Martín mit ihrer später hinzugefügten Vorhalle (portico) und dem hochaufragenden Glockengiebel (espadaña) ist ursprünglich ein Bau des 13. Jahrhunderts.
  • Vom ehemaligen Franziskanerkloster (Monasterio de Nuestra Señora de Gracia) sind nur noch wenige Reste erhalten.
  • Die unregelmäßig angelegte und urtümlich anmutende Stierkampfarena (plaza de torros) ist eine der ältesten in ganz Spanien.
  • Auf dem höchsten Punkt des Ortes erhebt sich die Ruine der Burg (castillo) aus dem 15. Jahrhundert mit ihrem Bergfried (torre del homenaje).[5]
  • Im Ort und außerhalb stehen einige Einsiedlerkapellen; die schönste ist wohl die Ermita del Socorro mit einem kleinen Glockengiebel.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: San Martín del Castañar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. San Martín del Castañar – Karte mit Höhenangaben
  3. San Martín del Castañar – Klimatabellen
  4. San Martín del Castañar – Bevölkerungsentwicklung
  5. San Martín del Castañar – Burg