Sandra Borch

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Sandra Borch, 2020

Sandra Konstance Nygård Borch (* 23. April 1988 in Lavangen) ist eine norwegische Politikerin der Senterpartiet (Sp). Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Storting. Sie war von August 2023 bis Januar 2024 die Ministerin für Forschung und Hochschulbildung, zuvor war sie ab Oktober 2021 die Landwirtschafts- und Ernährungsministerin ihres Landes. Von 2011 bis 2013 war Borch Vorsitzende der Parteijugend Senterungdommen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Borch stammt aus der Kommune Lavangen und hat samische Vorfahren.[1] In den Jahren 2007 bis 2011 saß Borch im Kommunalparlament von Lavangen.

Senterungdommen und Lokalpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zudem engagierte sie sich in der Sp-Parteijugend Senterungdommen, in der sie ab 2009 Mitglied im Vorstand war und von 2010 bis 2011 stellvertretende Vorsitzende. In den Jahren von 2011 bis 2013 stand sie der Senterungdommen schließlich vor.[2] Während dieser Zeit kam es im Jahr 2012 zu einer Auseinandersetzung mit der damaligen Senterpartiet-Chefin Liv Signe Navarsete. Borch erklärte zuvor, dass Ola Borten Moe ein geeigneter Kandidat für den Parteivorsitz wäre, wenn Navarsete sich von ihrem Posten zurückziehen sollte, woraufhin sich Navarsete öffentlich wütend äußerte.[3] Navarsete entschuldigte sich schließlich für ihr Vorgehen.[4]

Bei der Fylkestingswahl 2011 zog Borch ins Fylkesting von Troms ein. Im Jahr 2012 erhielt sie einen im Jahr 2024 aberkannten Masterabschluss im Fach Rechtswissenschaften an der Universität Tromsø.[2] Bei der Sametingswahl 2013 trat sie für ihre Partei im samischen Wahlkreis Gáisi an.[1] Im Jahr 2015 wurde sie bei den Kommunalwahlen in das Kommunalparlament von Tromsø gewählt und sie begann in der Stadt als Juristin zu arbeiten.[2]

Stortingsabgeordnete und Ministerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Borch zog bei der Parlamentswahl 2017 erstmals in das norwegische Nationalparlament Storting ein. Sie vertritt dort den Wahlkreis Troms und wurde Mitglied im Energie- und Umweltausschuss.[5] Am 14. Oktober 2021 wurde sie zur Landwirtschafts- und Ernährungsministerin in der neu gebildeten Regierung Støre ernannt.[6] Nachdem ihr Parteikollege Ola Borten Moe im Juli 2023 seinen Rücktritt als Forschungs- und Hochschulbildungsminister erklärte, ging Borch am 4. August 2023 in dieses Amt über. Ihr Nachfolger im Landwirtschafts- und Ernährungsministerium wurde Geir Pollestad.[7]

Am 19. Januar 2024 wurde bekannt, dass ihre Masterarbeit aus dem Jahr 2014 Textpassagen aus anderen Arbeiten enthielt, ohne dass die Quellen entsprechend genannt worden waren. Sie erklärte daraufhin am selben Tag ihren Rücktritt als Ministerin für Forschung und Hochschulbildung.[8] Am 23. Januar 2024 wurde mit Oddmund Løkensgard Hoel ihr Nachfolger ernannt. Nachdem sie aufgrund ihrer Regierungsmitgliedschaft ihr Mandat im Storting hatte ruhen lassen müssen und von Ivar B. Prestbakmo vertreten worden war, kehrte sie im Januar 2024 wieder ins Storting zurück. Dort wurde sie Mitglied im Justizausschuss.[5] In Folge des Bekanntwerdens unterzog die Universität Tromsø die beanstandete Masterarbeit einer Prüfung. Im März 2024 bestätigte Borch, dass die Universität Tromsø ihr den Masterabschluss aberkannte.[9]

Fernsehauftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2019 nahm Borch an der bei TV 2 ausgestrahlten Tanzshow Skal vi danse teil.[10] Sie war bereits davor Teil verschiedener TV-Produktionen wie Haterne.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sandra Borch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Katarina Goldfain Johnsen: Sp-Sandra har meldt seg inn i samemantallet. In: Nordlys. 20. April 2013, abgerufen am 17. August 2020 (norwegisch).
  2. a b c Olav Garvik: Sandra Borch. In: Store norske leksikon. 1. November 2017 (norwegisch, snl.no [abgerufen am 16. September 2021]).
  3. Tim Peters, Alf Bjarne Johnsen, Gunn Kari Hegvik, Lars M. Glomnes: Illsint Navarsete skjelte ut egen ungdomsleder. In: VG. 12. Oktober 2012, abgerufen am 17. August 2020 (norwegisch).
  4. Geir Bjarte Hjetland, Ann Kristin Liestøl, Amund Aune Nilsen: Navarsete med uforbeholden unnskyldning til Borch. In: NRK. 14. Oktober 2012, abgerufen am 17. August 2020 (norwegisch).
  5. a b Biografi: Borch, Sandra. In: Stortinget. Abgerufen am 16. September 2021 (norwegisch).
  6. Landbruks- og matminister Sandra Borch. In: regjeringen.no. 14. Oktober 2021, abgerufen am 14. Oktober 2021 (norwegisch).
  7. Ida Kristin Rønning: Borch blir ny forsknings- og høyere utdanningsminister – Pollestad blir landbruksminister. In: NRK. 4. August 2023, abgerufen am 4. August 2023 (norwegisch (Bokmål)).
  8. Trygve Grønning: Deler av Borchs masteroppgave identisk med tidligere studenters tekster. In: NRK. 19. Januar 2024, abgerufen am 19. Januar 2024 (norwegisch).
  9. Eskild Johansen: Universitetet i Tromsø annullerer Sandra Borch sin masteroppgave. In: NRK. 14. März 2024, abgerufen am 14. März 2024 (norwegisch).
  10. Heidi Schei Lilleås, Jørgen Berge: Sandras ekstremdag: - Jeg står opp klokken 06 for å danse hver dag. In: Nettavisen. 4. Oktober 2019, abgerufen am 17. August 2020 (norwegisch).
  11. Ingrid Blåsmo Aronsen: Nå kan du se Sandra i beste sendetid på TV 2. In: iTromsø. 26. November 2015, abgerufen am 17. August 2020 (norwegisch). beteiligt.