Sankt Wolfgang (Velburg)

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Sankt Wolfgang
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 14′ N, 11° 41′ OKoordinaten: 49° 14′ 18″ N, 11° 41′ 24″ O
Höhe: 542 m ü. NHN
Einwohner: 28 (25. Mai 1987)
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182

Sankt Wolfgang ist ein amtlich benannter Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt ca. 1,5 km nordöstlich der Stadt Velburg im Oberpfälzer Jura der Frankischen Alb auf ca. 542 m ü. NHN in einer Senke zwischen dem Hohllochberg (622 m ü. NHN) und dem Hohlsteinberg (630 m ü. NHN).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sankt Wolfgang liegt an der Kreisstraße NM 43. Ca. 500 m nordöstlich des Dorfes kreuzt diese Kreisstraße die Kreisstraße NM 36.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf ist erstmals in einem Urbar der Herrschaft Velburg von ca. 1231 bis 1237 als „Holnsteine“ verzeichnet. 1285 besteht es aus 2 Höfen, 2 Huben und 3 Lehen, hauptsächlich im Besitz der Parsberger, 1 Hof und Lehen im Besitz der Wolfsteiner bzw. Ettenstatter.[1] Spätestens seit dem 16. Jahrhundert hatte auch das Kloster Kastl Untertanen in Holnstein. Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Holnstein/St. Wolfgang aus fünf Anwesen des Amtes Velburg.[2]

Im Königreich Bayern (1806) wurden nach einer Verordnung vom 13. Mai 1808 Steuerdistrikte gebildet, darunter der Steuerdistrikt Sankt Wolfgang im Landgericht Parsberg, dem die Ortschaften Sankt Wolfgang, Sankt Colomann, Helmsricht, Grünthal/Richterhof und Sommertshof zugeteilt waren.[3] Mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 entstand daraus die Ruralgemeinde Sankt Wolfgang, aber bereits 1830 wurde diese Gemeinde mit der Gemeinde Reichertswinn vereinigt.[4] Dabei blieb es bis zur Gebietsreform in Bayern, als die Gemeinde Reichertswinn und damit auch das Dorf St. Wolfgang am 1. April 1971 nach Velburg eingemeindet wurden.

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf hatte

  • 1836 36 Einwohner, 7 Häuser,[5]
  • 1867 40 Einwohner, 16 Gebäude,[6]
  • 1871 41 Einwohner, 17 Gebäude, im Jahr 1873 einen Großviehbestand von 2 Pferden und 45 Stück Rindvieh,[7]
  • 1900 28 Einwohner, 7 Wohngebäude,[8]
  • 1925 36 Einwohner, 6 Wohngebäude,[9]
  • 1938 36 Einwohner (nur Katholiken),[10]
  • 1950 28 Einwohner, 7 Wohngebäude,[11]
  • 1987 28 Einwohner, 7 Wohngebäude.[12]

Heute sind 9 Hausnummern vergeben.

Kirchliche Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Wolfgang gehörte bis 1574 zur Pfarrei Oberweiling, dann zur (neuen) Pfarrei Velburg im Bistum Eichstätt. Für die (Filial-)Kirche St. Wolfgang waren Kapläne zuständig. Die 1467 im gotischen Stil errichtete, 1757 barock umgestaltete (ehemalige) Wallfahrtskirche St. Wolfgang mit heute drei spätgotischen Altären gilt als Baudenkmal.[13][14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jehle, S. 235
  2. Jehle, S. 484
  3. Jehle, S. 535
  4. Jehle, S. 544, 558
  5. Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 154
  6. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  10. Buchner II, S. 698
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 261 (Digitalisat).
  13. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 163
  14. Buchner II, S. 700

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]