Scareglia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Scareglia
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Luganow
Kreis: Lugano Nord
Gemeinde: Luganoi2w1
Postleitzahl: 6959
Koordinaten: 723518 / 105566Koordinaten: 46° 5′ 25″ N, 9° 2′ 9″ O; CH1903: 723518 / 105566
Höhe: 986 m ü. M.
Fläche: 1,85 km²
Website: www.lugano.ch
Karte
Scareglia (Schweiz)
Scareglia (Schweiz)
ww{ww
Gemeindestand vor der Fusion von 1956
Dorf Scareglia
Scareglia mit Berg Gazzirola im Hintergrund

Scareglia war bis zum Jahre 1955 eine politische Gemeinde im Bezirk Lugano, im Schweizer Kanton Tessin.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Scareglia liegt auf 1002 m ü. M. im oberen Val Colla, am Südfusse des 2116 m hohen Gazzirola. Der Pass San Lucio (1541 m ü. M.) führt von hier ins italienische Gemeinde Cavargna.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf wurde erstmal 1335 als Scarellia erwähnt und muss das Dorf mit einer gewissen Autonomie zur grossen vicinìa von Colla TI gehört haben, jedenfalls in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts die vicinìa Scareglia wird 1686 erwähnt.

Gemeindefusion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1956 fusionierte Scareglia mit den Gemeinden Colla, Insone, Piandera und Signôra zur neuen Gemeinde Valcolla. Heute ist ein Ortsteil der Stadt Lugano. Es besteht aus den am 13. April 2013 nach Lugano eingemeindeten, vormals selbständigen Gemeinden Bogno, Certara, Cimadera und Valcolla, die alle im Tal namens Val Colla liegen.

Bürgergemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Präsident: Angelo Petralli
  • Vizepräsident: Nadia Campana
  • Sekretär: Giambattista Frapolli
  • Stellvertreter: Marco Boscacci
  • Mitglieder commissione della gestione: Renzo Petralli, Edo Frapolli, Tiziano Zanetti
  • Stellvertreter commissione della gestione: Erico Petralli, Renato Lucca.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oratorium Santa Maria della Neve, (17. Jahrhundert)[1]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Francesco Frapolli (* um 1770 in Scareglia; † 1819 ebenda), Architekt in Russland[2]
  • Giovanni Frapolli (* um 1775 in Scareglia; † 1826 in Odessa), Bruder des Francesco, Architekt. Er arbeitete zusammen mit seinem älteren Bruder als Stadtarchitekt von Odessa. Zuerst widmeten sich Franz und Ilja, wie sie dort genannt wurden, dem Ausbau des Hafens mit Schiffswerften und Lagerhäusern (1810–1816) unter der Leitung des holländischen Festungsingenieurs Franz de Volant. Danach entwarfen sie die Stadtviertel Neuer Markt und Griechischer Markt; ferner die Kathedrale, das Theater, das 1872 nach einem Brand neu gebaut wurde, und das Stadtspital. Der Bauboom ab 1820 bescherte er viele Aufträge für Verwaltungs- und Wohnhäuser, von denen nur wenige noch stehen, darunter das heutige Hotel Frapolli[3]. 1825 entwarf er den Glockenturm der Kathedrale, der von den Brüdern Torricelli vollendet und erst später mit der Kirche verbunden wurde[4]
  • Vittoria Frapolli Marini (* 1803 in Odessa; † 1876 in Freiburg im Üechtland ?), Tochter des Arkitektes Francesco Frapolli, Wohltäterin[5]
  • Lodovico Frapolli (* 26. oder 23. März 1815 in Mailand; † 25. April 1878 in Turin), Geologe, Politiker, Abgeordneter zur italienischen Camera dei deputati, Gründer 1865 des Grande Oriente d’Italia
  • Giuseppe Frapolli (* um 1820 in Scareglia; † nach 1866 in Málaga ?), ein Schweizer Bildhauer[6]
  • Annibale e Marta Frapolli (* um 1870 in Scareglia; † 1930 ebenda), Hotelunternehmer, Wohltäter, Gründer der Primarschule von Scareglia (1830)
  • Giovanni Frapolli (* 3. November 1955 in Bellinzona), (aus Scareglia), Ingenieur, Unternehmer, Helikopter Pilot, Heli-TV Lodrino TI (Administrator), Centri Turistici Montani SA, Centro Turistico Grossalp SA Bosco/Gurin, Politiker (CVP), 2007–2010 Tessiner Grossrat[7]
  • Elia Frapolli (* 1981), Neffe des Giovanni, Direktor des Ente Ticinese per il Turismo (ETT)[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Casagrande, Bellinzona 2007, S. 382.
  2. Ursula Stevens: Francesco Frapolli. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 19. März 2016 (2014/2015).
  3. Frapolli Hotel auf odessahotels.org/de/property/
  4. Ursula Stevens: Giovanni Frapolli. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 19. März 2016 (2014/2015).
  5. Jeanne Niquille: Victoire von Marini. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, S. 28; Digitalisat (PDF; 29 MB) abgerufen am 22. Oktober 2017
  6. Giuseppe Frapolli auf archive.org/stream (abgerufen am 16. Dezember 2016).
  7. Giovanni Frapolli Grossrat (italienisch) auf ti.ch/poteri/gc/parlamento (abgerufen am 5. März 2017).
  8. Elia Frapolli Direktor des ETT (italienisch) auf ticinonews.ch/ticino/113414/ (abgerufen am: 9. Januar 2018.)