Schädelspalter (Hannover)

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Der Schädelspalter. Hannovers Stadtillustrierte

Beschreibung Stadt- und Veranstaltungsmagazin für Hannover
Fachgebiet Events
Sprache Deutsch
Verlag R & T Verlags- und Vertriebsgesellschaft (Deutschland Deutschland)
Erscheinungsweise monatlich
Verbreitete Auflage circa 14.000 (Stand: 2007)[1] Exemplare
Herausgeber Reinhard Mahl

Thomas Steinhausen[1]

Geschäftsführer Thomas Steinhausen und Marcel Lensch
Weblink www.schaedelspalter.de

Der Schädelspalter, Untertitel Hannovers Stadtillustrierte, war ein seit 1976 monatlich erscheinendes hannoversches Stadtmagazin. Das Blatt im Zeitschriftenformat enthielt neben dem Veranstaltungskalender und den Werbeanzeigen auch einen redaktionellen Teil mit Reportagen, Interviews und Porträts vor allem zur Event-Kultur der niedersächsischen Landeshauptstadt sowie Beiträge zu aktuellen kulturellen und gesellschaftspolitischen Themen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das zweitälteste Stadtmagazin der niedersächsischen Landeshauptstadt gründeten Reinhard Mahl und Thomas Steinhausen,[2] zugleich als Herausgeber 1976.[1] Der markante Name, zeitweilig auch mit der Kurzform „Spalter“, soll „den beiden damaligen Grafik- und Kunststudenten nach dem Genuss von reichlich Obstwein eingefallen sein.“[2] Die Erstausgabe ihres Schädelspalters,[1] der anfangs noch im Verlag EVG Schmidt, Hampe u. Co. herauskam,[3] erschien im Oktober 1976 als November-Heft im Format DIN A5[1] mit einer Auflage von 10.000 Stück[4] und wurde – zunächst kostenlos[2] – hauptsächlich in der Gastronomieszene verteilt.[5]

Erst später standen mobile Verkäufer auf den Straßen oder zogen zum Verkauf durch die Kneipen und Cafés.[2] Auch das heutige, moderne Format in Farbe setzte sich erst später durch.[1] Für viele Singles waren die in den frühen Ausgaben am Ende des Heftes abgedruckten – und von der Redaktion oftmals kurz kommentierten Kontaktanzeigen unter der Überschrift „Fisch sucht Fahrrad“ interessant.[2]

Chefredakteur ab 1979 war Goetz Buchholz, der das Magazin in den 80er Jahren journalistisch professionalisierte und wirtschaftlich profitabel machte.[4][5] Zu den Blattmachern zählte auch Giovanni di Lorenzo, der seine journalistische Karriere unter anderem beim Schädelspalter begann. Hollow Skai, der 1979 unter seinem bürgerlichen Namen Holger Poscich das Punk-Label No Fun Records in Hannover gegründet hatte, war Musikjournalist und von 1986 bis 1989 Chefredakteur des Schädelspalters.[2]

1984 erreichte die Auflage rund 25.000 Stück,[5] nachdem sich das Magazin gegen z. T. kostenlose Konkurrenzblätter durchsetzen konnte. Zum 20-jährigen Bestehen 1996 erschien zusätzlich ein 120 Seiten starkes Sonderheft.[4]

Nach der Titelgeschichte der September-Ausgabe von 1985 über die Geschäfte der Porno-Branche und der „Teresa O“ erhielten die Blattmacher die bis dahin größte Leserbriefe-Flut in der Geschichte der Stadtillustrierten. Die Story machte zudem überregional Schlagzeilen, in deren Folge die „Foxy Lady“ plötzlich eine vielfach gefragte Gesprächspartnerin in vielen Fernseh-Talkshows wurde.[2]

Nach rund 43 Jahren erschien im Februar 2019 die letzte Printausgabe; das Onlineangebot wurde fortgeführt.[6] Im Frühjahr 2021 ist die Website im Under-Construction-Modus, als Websitebetreiber wird der das kostenlose Mitbewerberblatt MagaScene herausgebende Stroetmann-Verlag angegeben.[7]

Mediadaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Ende 1990 erscheint als Ergänzung das halbjährliche Hannover geht aus! – ein Magazin über die Gastronomieszene vor Ort mit Porträts, Restaurantkritiken und Adressen. Weitere Sonderausgaben sind der jeweils im Oktober erscheinende Shopping-Guide unter dem Titel Hannover kauft ein sowie das zum Semesterbeginn jeweils kostenlos verteilte Hochschulmagazin EXTRA.[2] Das Magazin kann im Abonnement bezogen werden und kostet gegenwärtig 25 Euro im Jahr,[8] der Einzelverkaufspreis beträgt 2,50 Euro.[9] Der Veranstaltungskalender ist im Internet verfügbar, über eine Webseite können auch Kleinanzeigen aufgegeben werden. Geschäftsführer waren Thomas Steinhausen und Michael Willems.[10]/

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Hugo Thielen: Schädelspalter, Der Sch. Hannovers Stadtillustrierte. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 536.
  2. a b c d e f g h o. V.: Medienstadt Hannover / Schädelspalter auf der Seite hannover.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 25. Oktober 2017
  3. Vergleiche die Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
  4. a b c Jörg Ihssen: Im Vollrausch redigiert, Die Tageszeitung, 27. November 1996
  5. a b c Edgar S. Hasse: Ein Herz für "Schädelspalter", Die Welt, 29. Oktober 2001
  6. https://www.hannover.de/Kultur-Freizeit/Freizeit-Sport/Echt-hann%C3%B6versch/Zehn-Dinge/Zehn-Zeitschriften-aus-Hannover/Sch%C3%A4delspalter-eingestellt abgerufen am 22. Juni 2021
  7. https://schädelspalter.de/ Website abgerufen am 22. Juni 2021.
  8. https://bestellung.schaedelspalter.de/abo Daten am 22. Dezember 2017 abgerufen
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schaedelspalter.de mediadaten am 22. Dezember 2017 abgerufen
  10. http://www.schaedelspalter.de/impressum Impressum am 22. Dezember 2017 abgerufen