Schöllnhof

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Schöllnhof
Stadt Freystadt
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 49° 11′ 59″ N, 11° 18′ 52″ O
Höhe: 410 m ü. NHN
Einwohner: (31. Mrz. 2023)[1]
Postleitzahl: 92342
Vorwahl: 08469
Schöllnhof
Schöllnhof

Schöllnhof ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiler Schöllnhof liegt in der Frankenalb auf der Jurahochfläche auf 410 m ü. NHN und ist von der Altstadt des Gemeindesitzes etwa ein Kilometer in westlicher Richtung entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schöllnhof ist erstmals 1512 urkundlich genannt.[2] In einem Salbuch, das die Stadt Nürnberg über das ihnen von Pfalzgraf Ottheinrich zur Schuldendeckung als Pfand überlassene Amt Hilpoltstein zwischen 1544 und circa 1564 anlegen ließ, heißt der Hof „Zeitzelhof“; er gehörte dem Wolf Friedrich von Lentersheim. Um 1600 gehörte der Hof denen von Emhaim. Vor 1664 fand eine Hofteilung statt.[3] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, und auch in den nächsten 150 Jahren bestand die Ansiedelung aus zwei Höfen. Sie unterstanden hochgerichtlich und niedergerichtlich dem kurfürstlich-baierischen Pflegamt Hilpoltstein. Grundherren der Höfe waren nunmehr das Kastenamt Hilpoltstein und das Rentamt Hilpoltstein.[4]

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde der Steuerdistrikt Mörsdorf im Landgericht und Rentamt Hilpoltstein im späteren Mittelfranken gebildet, dem die Einöde Schöllnhof angehörte. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Michelbach gebildet, der das Dorf Michelbach und die drei Einöden Rothenhof, Rumleshof und Schöllnhof zugeteilt waren.[5] Alle vier Ansiedelungen gehörten zur Pfarrei Meckenhausen; am 23. Oktober 1872 wurden jedoch Rothenhof und Schöllnhof nach Freystadt umgepfarrt, wohin die Kinder auch zur Schule gingen.[6] 1875 hatten die Bauern von Schöllnhof sieben Pferde und 36 Stück Rindvieh; in der Gemeinde Michelbach gab es nach offizieller Zählung zu dieser Zeit 21 Pferde, 260 Stück Rindvieh, 60 Schafe, 121 Schweine und drei Ziegen.[7] Standen 1900 noch zwei Wohngebäude in Schöllnhof, so waren es 1950 drei Wohngebäude.

Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Michelbach aus dem mittelfränkischen Landkreis Hilpoltstein ausgegliedert und zum 1. Juli 1972 in die Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz eingemeindet.[8] Seitdem ist Schöllnhof ein Gemeindeteil von Freystadt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1837: 15 (2 Anwesen)[5]
  • 1871: 17 (5 Gebäude)[7]
  • 1900: 16 (2 Wohngebäude)[9]
  • 1938: 16 (Katholiken)[10]
  • 1950: 32 (3 Anwesen)[5]
  • 1961: 16 (3 Wohngebäude)[11]
  • 1970: 15[5][12]
  • 31. Dezember 2016: 4[13]

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als solches gilt das Bauernhaus Haus Nr. 1, ein Wohnstallbau aus dem 18./19. Jahrhundert.[14]

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schöllnhof liegt an der Staatsstraße 2220, die von Freystadt her über Schöllnhof und Braunshof nach Mörsdorf führt und dort die Kreisstraße NM 40 kreuzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schöllnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistiken – Ortsteile | Bürgerservice Freystadt. In: Stadt Freystadt. Abgerufen am 27. April 2023.
  2. Wiessner, S. 38
  3. Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner... . Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg, 20. Band, Regensburg 1861, S. 208, 221; Wiessner, S. 41
  4. Wiessner, S. 233
  5. a b c d Wiessner, S. 255
  6. Buchner I, S. 346, II, S. 118
  7. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 533.
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1220 (Digitalisat).
  10. Buchner I, S. 346
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 797 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 121 (Digitalisat).
  13. Website der Gemeinde Freystadt
  14. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 147