Schadrinsk

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Stadt
Schadrinsk
Шадринск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ural
Oblast Kurgan
Stadtkreis Schadrinsk
Bürgermeister Alexei Kokorin
Gegründet 1662
Stadt seit 1781
Fläche 174 km²
Bevölkerung 77.756 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 447 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 80 m
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7) 35253
Postleitzahl 641870–641889
Kfz-Kennzeichen 45
OKATO 37 405
Website shadrinsk-city.ru
Geographische Lage
Koordinaten 56° 5′ N, 63° 38′ OKoordinaten: 56° 5′ 0″ N, 63° 38′ 0″ O
Schadrinsk (Russland)
Schadrinsk (Russland)
Lage in Russland
Schadrinsk (Oblast Kurgan)
Schadrinsk (Oblast Kurgan)
Lage in der Oblast Kurgan
Liste der Städte in Russland

Schadrinsk (russisch Шадринск) ist eine Stadt in der Oblast Kurgan (Russland) mit 77.756 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt östlich des Ural, im Südwesten des Westsibirischen Tieflandes, etwa 130 km nordwestlich der Oblasthauptstadt Kurgan, am linken Ufer des Flusses Isset. Das Klima ist kontinental.

Die Stadt Schadrinsk ist der Oblast administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Schadrinsk liegt an der 1933 durchgehend eröffneten Eisenbahnstrecke Jekaterinburg (damals Swerdlowsk) – Kurgan.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Siedlung an Stelle der heutigen Stadt mit Namen Schadrinskaja saimka (Шадринская заимка; schadr ist von einem Ruf- oder Vatersnamen abgeleitet, saimka bezeichnet einen wirtschaftlich genutzten Platz) ist seit 1644 bekannt.

1662 wurde der Schadrinsker Ostrog errichtet und später in eine Handelssiedlung (Sloboda) umgewandelt. Nach der Errichtung der Erzengel-Michael-Kirche (храма Архангела Михаила/ chram Archangela Michaila) im Jahre 1712 wurde der Ort Schadrinsker Erzengel-Städtchen (Архангельский Шадринский городок/ Archangelski Schadrinski gorodok) oder Maloarchangelsk (Малоархангельск) genannt.

1781 wurde Stadtrecht unter dem heutigen Namen verliehen und der Ort zum Verwaltungszentrum eines Kreises (Ujesd) im Gouvernement Perm. Im 19. Jahrhundert war Schadrinsk ein bedeutendes Kultur-, Handwerks- und Handelszentrum – besonders für landwirtschaftliche Produkte – des Uralhinterlandes. Im nahe gelegenen Dorf Krestowskoje (Крестовское, 25 km östlich) fand ab 1825 der Krestowo-Iwanowsker Jahrmarkt, der zweitwichtigste der Uralregion nach dem von Irbit, statt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts drohte die Bedeutung der Stadt zu sinken, da die Stadt von beiden Zweigen der Transsibirischen Eisenbahn (dem südlichen über Tscheljabinsk – Kurgan und dem nördlichen über Jekaterinburg – Tjumen) weiträumig umgangen wurde. Im Oktober 1913 erreichte jedoch eine Zweigstrecke von Bogdanowitsch über Kamensk-Uralski (Station Sinarskaja, das damalige Kamensk bzw. Kamenski Sawod) den Ort. Diese Strecke wurde später zur direkten Transsib-Querverbindung Jekaterinburg – Kurgan ausgebaut, die 1933 eröffnet wurde.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 11.678
1926 19.200
1939 31.149
1959 56.129
1970 72.619
1979 81.511
1989 86.713
2002 80.865
2010 77.756

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Kultur, Bildung und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Schadrinsk gibt es ein nach dem Heimatforscher Wladimir Pawlowitsch Birjukow (1888–1971) benanntes Heimatmuseum und ein Museumshaus und ein großes Denkmal des in der Stadt aufgewachsenen Bildhauers Iwan Schadr (1887–1941, eigentlich Iwanow).

In der Stadt ist das Schadrinsker Staatliche Pädagogische Institut (Шадринский государственный педагогический институт) ansässig.

Architektonisch wertvoll sind die Erlöser-Verklärungs-Kathedrale (Спасо-Преображенский собор/ Spasso-Preobraschenski sobor), die Nikolai-Kirche (Николаевская церковь/ Nikolajewskaja zerkow, 1793–1802) und die Auferstehungskirche (Воскресенская церковь/ Woskressenskaja zerkow, 1879), die Gebäude der ehemaligen Realschule, der Semstwo-Verwaltung (1870), der sogenannten Handelsreihen (1870er Jahre) sowie Wohnbebauung aus der 2. Hälfte des 19. und vom Beginn des 20. Jahrhunderts.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtigstes Unternehmen der Stadt ist der Zulieferer der Autoindustrie Schadrinsker Autoaggregatewerk (Шадринский автоагрегатный завод/ Schadrinski awtoagregatny sawod). Außerdem gibt es Betriebe der Bauwirtschaft (Ziegel, Betonfertigteile) und Leichtindustrie (Textilien, Schuhe, Teppiche, Möbel). Schadrinsk ist Zentrum eines Landwirtschaftgebietes mit Getreideanbau, Fleisch- und Milchviehhaltung, Schweine- und Pferdezucht (Orlow-Traber). In der Nähe gibt es Mineralwasserquellen, in der Stadt Betriebe der Lebensmittelindustrie (Milch, Fleisch, Backwaren, Spirituosen).

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schadrinsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien