Wargaschi

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Siedlung städtischen Typs
Wargaschi
Варгаши
Föderationskreis Ural
Oblast Kurgan
Rajon Wargaschinski
Oberhaupt Wladimir Iwanow
Gegründet 1924
Siedlung städtischen Typs seit 1944
Bevölkerung 9254 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 150 m
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7) 35233
Postleitzahl 641230
Kfz-Kennzeichen 45
OKATO 37 206 551
Geographische Lage
Koordinaten 55° 22′ N, 65° 49′ OKoordinaten: 55° 22′ 15″ N, 65° 49′ 0″ O
Wargaschi (Russland)
Wargaschi (Russland)
Lage in Russland
Wargaschi (Oblast Kurgan)
Wargaschi (Oblast Kurgan)
Lage in der Oblast Kurgan

Wargaschi (russisch Варгаши) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Kurgan (Russland) mit 9254 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im südwestlichen Teil des Westsibirischen Tieflands gut 30 Kilometer Luftlinie östlich des Oblastverwaltungszentrums Kurgan, inmitten mehrerer kleinerer Seen.

Die Siedlung ist Verwaltungszentrum des Rajons Wargaschinski.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wargaschi geht auf einen der „Vorposten“ zurück, die um 1743 in diesem Gebiet entlang der damaligen Grenze des Russischen Reiches zu den nur von nomadisierenden Steppenvölkern (zeitgenössische Bezeichnung „Kirgisen“) bewohnten südlicheren Gebiete in Form der nach dem Fluss benannten Ischim-Linie entstanden. Mit der Verlagerung der Grenze nach Süden im Verlauf des 18. Jahrhunderts verlor der nach dem Maximowskoje-See, etwa acht Kilometer nordöstlich der heutigen Siedlung, benannte Maximowski forpost seine militärische Bedeutung. „Staatliche“ (also nicht leibeigene) Bauern durften sich ansiedeln und gründeten ein zunächst als Wargaschowa (nach einem Familiennamen) bekanntes Dorf. Später wurde es an einen anderen See, etwa drei Kilometer südöstlich der heutigen Siedlung verlegt.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Transsibirische Eisenbahn auf ihrem westsibirischen Abschnitt von Tscheljabinsk nach Omsk vorbeigeführt, und um den dort eröffneten Bahnhof entstand eine Stationssiedlung. Diese übertraf bald das ursprüngliche Dorf an Einwohnerzahl und Bedeutung und wurde 1924 mit der Gründung eines Rajons als dessen Verwaltungssitz selbständig. 1944 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 2570
1959 7282
1970 8973
1979 9809
1989 9889
2002 9953
2010 9254

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung und der umgebende Rajon sind landwirtschaftlich, vorwiegend vom Getreideanbau geprägt; daneben wird Forstwirtschaft betrieben. In Wargaschi gibt es ein Werk für Feuerwehrausrüstungen und -fahrzeuge.[2]

Wargaschi ist Station am südlichen Zweig der Transsibirischen Eisenbahn (Streckenkilometer 2398 ab Moskau). Nördlich an der Siedlung führt die Fernstraße M51 von Tscheljabinsk nach Nowosibirsk vorbei, Teil der transkontinentalen Straßenverbindung.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. a b Wargaschi auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]