Schafhausener Kornmühle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schafhausener Kornmühle

Die Schafhausener Kornmühle an der Kuhlertstraße
Die Schafhausener Kornmühle an der Kuhlertstraße

Die Schafhausener Kornmühle an der Kuhlertstraße

Lage und Geschichte
Schafhausener Kornmühle (Nordrhein-Westfalen)
Schafhausener Kornmühle (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 51° 3′ 18″ N, 6° 6′ 51″ OKoordinaten: 51° 3′ 18″ N, 6° 6′ 51″ O
Standort Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Kreis Heinsberg
Heinsberg
Gewässer Wurm, Junge Wurm
Erbaut vor 1307
Stillgelegt Mitte des 20. Jahrhunderts
Zustand Denkmalschutz
Technik
Nutzung Öl- und Mahlmühle
Mahlwerk 1 Mahlgang 1 Ölpresse
Antrieb 1 Wasserrad
Wasserrad unterschlächtig

Die Schafhausener Kornmühle war eine Wassermühle an der Jungen Wurm, in der Stadt Heinsberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg im Regierungsbezirk Köln.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schafhausener Kornmühle hatte ihren Standort an der Kuhlertstraße 80, im Heinsberger Stadtteil Schafhausen. Das Grundstück, auf dem das Mühlengebäude steht, hat eine Höhe von ca. 41 m über NN[1]. Oberhalb stand die Schafhausener Ölmühle, unterhalb war der Standort der Dahlmühle in Heinsberg.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Junge Wurm war ein weitestgehend parallel zur Wurm verlaufendes Gewässer. Die Abzweigstelle von der Wurm befand sich im Geilenkirchener Stadtteil Nirm auf einer Höhe von 54 m über NHN. Von dort floss die Junge Wurm in nordnordwestlicher Richtung durch die Ortsgebiete von Randerath, Horst, Porselen, Dremmen, Grebben, Heinsberg und Kempen, wo sie in nordöstlicher Richtung in die Rur mündet. Westlich von Kempen spaltet sich aus der Jungen Wurm an einem Teilungswehr ein „Mühlenbach“ genannter Abzweig ab, der entlang des Ortes Karken fließt und vor der Wolfhager Mühle sich mit dem Schaafbach vereinigt. Wenige Kilometer später mündet dieses Gewässer nach der Überquerung der deutsch-niederländischen Grenze südlich von Vlodrop auf einer Höhe von 29 m über NHN ebenfalls in die Rur. In den 1940er-Jahren wurde die Junge Wurm im südlichen Verlauf verfüllt und im nördlichen Bereich begradigt und verlegt, was die endgültige Stilllegung der meisten der rund 15 Mühlen entlang des Mühlenkanals zur Folge hatte.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung der Schafhausener Kornmühle geht auf das Jahr 1307 zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurde dem Pächter der Stadtmühle zugesichert, dass der Müller der Schafhausener Kornmühle keine Mahlkunden aus Heinsberg bedienen durfte. Diese Zusage kostete dem Müller der Stadtmühle jährlich eine sehr hohe Pacht in Höhe von 100 Malter Roggen. Das war mehr als das Doppelte der bisherigen Abgaben an den landesherrlichen Mühlen.

Die Schafhausener Mühle war eine Zwangsmühle für die Dörfer Schafhausen, Hülhoven und Eschweiler, sowie das ganze Kirchspiel Waldenrath. Die Mühle wurde bedient über ein unterschlächtiges Wasserrad, an dem im 19. Jahrhundert noch eine Ölpresse angeschlossen wurde. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle nach der Wurmverfüllung stillgelegt. Ein neuerstelltes Schau-Wasserrad zeigt die restaurierte Mühle als gut erhaltenes Baudenkmal.

Denkmaleintrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Mühle: Vierflügelige Backsteinanlage von 1734, Nebengebäude 1734 und 19. Jahrhundert, Hauptgebäude ehemalige Mühle, Wohnhaus giebelseitig, zweigeschossige zu drei Achsen. Eintrag in die Denkmalliste am 30. Januar 1984.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

→ Siehe auch Liste von Mühlen an der Wurm und ihren Zuflüssen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage. Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0, Seiten 305–306.
  • Heinrich Tischelbäcker: Der Heinsberger Mühlenkanal Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1962, Seite 128–134, 1963, Seite 142–144

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schafhausener Kornmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Junge Wurm, in: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital., abgerufen am 29. März 2023