Schloss Großpoppen

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Oben: Eine Luftansicht der Überreste des zerstörten Schlosses.
Unten: Leichte Erhebungen des Geländes am Platz des Schlosses auf einer topographischen Karte

Das Schloss Großpoppen war ein Schloss in Großpoppen in Niederösterreich und liegt heute am Gelände des Truppenübungsplatz Allentsteig.

Das Schloss wurde ab 1938, als die Aussiedlung von Großpoppen für die Anlage des Truppenübungsplatzes Döllersheim (heute Truppenübungsplatz Allentsteig) erfolgte, dem Verfall preisgegeben. Heute stehen von dem Schloss nur noch die Grundmauern.

Das Schloss Großpoppen ist in der Österreichischen Kunsttopographie beschrieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Großpoppen entwickelte sich aus einem Rittersitz, der bereits im 12. Jahrhundert bestand. Nach zahlreichen Besitzerwechseln erwarb Joachim Freiherr von Windhag 1656 das Gut und ließ den 1620 abgebrannten, oberen Stock und das Dach neu aufbauen. Außerdem wurde ein neuer Turm mit Glocke und Uhr errichtet. Nachdem seine Tochter als sein einziges Kind ins Kloster gegangen war, wurde das Gut 1675 in die Windhagsche Stipendiatsstiftung umgewandelt. 1876 wurde das Schloss an einen Privatmann verkauft.

Ab 1960 wurden Schloss und Kirche bei Schießübungen des Österreichischen Bundesheeres gezielt unter Beschuss genommen[1] und zerstört.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Georg Matthäus Vischer aus dem Jahr 1672 und der Topographia Windhagiana aus dem Jahr 1673 war Schloss Großpoppen ein dreigeschossiges Bauwerk mit einem fünfgeschossigen Turm über dem Einfahrtstor an der Nordseite.[3]

Die österreichische Kunsttopographie aus dem Jahr 1911 beschreibt Schloss Großpoppen als einfachen zweistöckigen Bau, der einen viereckigen Hof umschloss und einen vorgelegten und verkürzten Torturm mit Giebeldach hatte.

An das Schloss war die Pfarrkirche von Großpoppen angebaut.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k.k. Zentral-Kommission für Kunst- und historische Denkmale (Hrsg.): Österreichische Kunsttopographie. Band VIII: Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl in Niederösterreich (ohne Stift Zwettl). 1. Teil: Gerichtsbezirk Allentsteig. in Kommission bei Anton Schroll & Co, Wien 1911, DNB 365375071.
  • Johannes Müllner: Die entweihte Heimat. 2. Auflage. Verein Information Waldviertel, Allentsteig 1998, ISBN 3-9500294-0-0.
  • Silvia Petrin, Willibald Rosner (Hrsg.): Der Truppenübungsplatz Allentsteig – Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen. Selbstverlag des NÖ Instituts für Landeskunde, Wien 1991, ISBN 3-85006-046-2 (Studien und Forschungen aus dem niederösterreichischen Institut für Landeskunde, Band 17).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Müllner: Die entweihte Heimat.
  2. Willibald Rosner (Hrsg.): Der Truppenübungsplatz Allentsteig. Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde. Bd. 17 = Vorträge und Diskussionen des 12. Symposiums des Niederösterreichischen Institutes für Landeskunde = NÖ-Schriften 55 Wissenschaft). Niederösterreichisches Institut für Landeskunde, Wien 1991, ISBN 3-85006-046-2.
  3. Gross Poppen - Schloss Großpoppen Allentsteig Kupferstich antique print auf zvab.com, abgerufen am 22. November 2018.

Koordinaten: 48° 40′ 1,3″ N, 15° 20′ 31,1″ O