Schutzbar genannt Milchling

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Wappen derer von Schutzbar

Die Familie Schutzbar genannt Milchling ist eine alte oberhessische, später freiherrliche Adelsfamilie. Der früher in Hessen landsässige Ast der Familie ist dort noch Mitglied in der Althessischen Ritterschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rest der Burg Treis

Das Geschlecht wurde erstmals 1035 mit Eberhard Schutzspeer genannt Milchling urkundlich erwähnt. Der Name wandelte sich im Lauf der Zeit über Schutzsper, Schutzper, Schutzpar zu Schutzbar. Stammsitz des Adelsgeschlechts war anfangs wohl die dortige Burg Ellhaus, später auch die Burg Treis in Treis an der Lumda am gegenüberliegenden Ufer der Lumda. Eberhards Nachkommen waren zum Teil Stiftsherren in Wetzlar und Burgmannen von Friedberg, später auch landgräfliche Beamte und geistliche Würdenträger.

Wappen in Siebmachers Wappenbuch von 1605

Von Ruprecht von Schutzbar genannt Milchling († nach 1355), Schultheiß in Rosenthal und Burgmann zu Battenberg, stammt die Nebenlinie der Kalb von Weitershausen genannt Schubel ab.

Ein Zweig der Familie befand sich um 1576 in Orb. Vermutlich in der Funktion des Amtmannes war einer von ihnen am Ausbau der Burg Bad Orb beteiligt.[1]

In Franken war das Geschlecht vor allem im Hochstift Würzburg begütert, ab 1569 auch in Mittelfranken (Wilhermsdorf, Neidhardswinden, Neuses).[2] In der Gemeinde Sommerach hat sich das sogenannte Milchling-Haus erhalten, ein ehemaliger Gutshof der Familie aus dem Jahr 1598.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Im Silbernen Schilde drei (2:1) mit den Stielen zum Dreipass verbundene schwarze Lindenblätter (auch Kugeln oder Herzen). Auf dem Helm ein wie der Schild tingierter offener Flug. Die Decken sind in Schwarz und Silber.“

Bekannte Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Epitaph des Christoffel Eitel von Schutzbar genannt Milchling und seiner Frau Eva Dorothea in der Kirche in Treis an der Lumda mit den Vollwappen ihrer Vorfahren

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 3, Verlag von W. T. Bruer, Berlin, 1899, S. 413 - Digitalisat
  • Ludwig Lotzenius: Geschichte der hessischen Ämter Battenberg und Wetter. Bearb. von Matthias Seim. Geschichtsverein Battenberg in Verb. mit dem Geschichtsverein Wetter, Battenberg 2013.
  • Thomas Weyrauch: Die Entwicklung der Stadt Gießen und ihrer Umgebung unter Hauptmann Caspar von Schutzbar. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen. Neue Folge Band 73 (1987), S. 63–83
  • Thomas Weyrauch: Das Grabdenkmal des Ritters Caspar von Schutzbar in der Kirche zu Treis an der Lumda. Treis (Kirchengemeinde Treis an der Lumda), 1988

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schutzbar genannt Milchling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marianne Jacoby-Zakfeld: Auf geht's zur Tour de Burg: Burgen und Schlösser, Villen und Landsitze im Main-Kinzig-Kreis, S. 45: Burg Bad Orb; Adventure Cooperation Hanau, 1993
  2. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950, S. 190 und 195.