Sebastian Schindzielorz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sebastian Schindzielorz
Sebastian Schindzielorz (l., 2015)
Personalia
Geburtstag 21. Januar 1979
Geburtsort KrapkowicePolen
Größe 180 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1988–1998 VfL Bochum
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1997–2000 VfL Bochum Amateure 30 0(7)
1998–2003 VfL Bochum 136 (10)
2003–2006 1. FC Köln 50 0(0)
2004–2005 1. FC Köln Amateure/II 2 0(0)
2006 Start Kristiansand 5 0(0)
2007–2008 APO Levadiakos 22 0(0)
2008–2011 VfL Wolfsburg 10 0(0)
2008–2013 VfL Wolfsburg II 83 0(4)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1999–2001 Deutschland U-21 16 0(1)
2002 Team 2006 1 0(0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Sebastian Schindzielorz (* 21. Januar 1979 in Krapkowice, Polen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger Funktionär.

Während seiner Karriere im Erwachsenenfußball absolvierte er 196 Partien in der 2. Bundesliga sowie in der Bundesliga für den VfL Bochum, für den 1. FC Köln und für den VfL Wolfsburg, mit dem er 2009 deutscher Meister wurde. Von 1999 bis 2001 lief Schindzielorz für die deutsche U21-Nationalmannschaft auf und absolvierte auch eine Partie für das Team 2006, des Weiteren gehörte er – ohne Einsatz – dem Kader der deutschen A-Nationalmannschaft an. Ab 2018 war er Geschäftsführer Sport des VfL Bochum[1], im Sommer 2022 trat er von seinem Amt zurück. Seit Februar 2023 ist er Sportdirektor beim VfL Wolfsburg.

Karriere als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der defensive Mittelfeldspieler begann seine Karriere beim VfL Bochum, für den er in den Jugendmannschaften spielte. In der Saison 1998/99 spielte er sich in die Stammelf des Bundesligisten. Sein Debüt in der Bundesliga gab Schindzielorz am 6. Spieltag, dem 26. September 1998, gegen den 1. FC Kaiserslautern. Beim 3:2-Auswärtserfolg kam er über die vollen 90 Minuten zum Einsatz.[2] Zwei Spieltage später erzielte er seinen ersten Ligatreffer. Beim 1:2 gegen TSV 1860 München glich er zum 1:1 aus.[3] In seinen ersten vier Profijahren durchlief er abwechselnd jeweils einen Abstieg und den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga. Erst in der Saison 2002/03 etablierte er sich mit dem VfL Bochum im gesicherten Mittelfeld. Trotz deutlicher mannschaftlicher Verbesserung verlängerte Schindzielorz seinen zum Jahr 2003 auslaufenden Vertrag nicht und wechselte zum damaligen Aufsteiger in die Bundesliga, dem 1. FC Köln.

In Köln zog er sich im Training nach zwei Spielen der Saison 2003/04 einen Mittelfußbruch zu, der keine weiteren Einsätze in der laufenden Spielzeit mehr zuließ. Erst in der Schlussphase des letzten Spieltags absolvierte er wieder einen Kurzeinsatz. Der 1. FC Köln stieg in dieser Saison in die 2. Bundesliga ab. In der anschließenden Saison 2004/05 konnte er sich wieder in die Stammelf spielen, verfügte aber weiterhin noch nicht über die Fitness früherer Tage. Schindzielorz wurde in 16 Partien vorzeitig ausgewechselt. Sein Vertrag beim 1. FC Köln lief zum Abschluss der Saison 2005/06 aus und wurde nicht verlängert.

Schindzielorz wechselte daraufhin in die norwegische Tippeligaen zu IK Start. Am 14. September 2006 absolvierte er beim 2:5 gegen Ajax Amsterdam seine erste Begegnung im UEFA-Pokal. Er erhielt auch bei IK Start keinen neuen Vertrag, sodass er zur Saison 2007/08 zum APO Levadiakos wechselte.

Zur Saison 2008/09 kam er wieder zurück nach Deutschland und unterschrieb einen Vertrag beim VfL Wolfsburg, um dort vorerst in der zweiten Mannschaft zu spielen. Nach der Winterpause der Saison 2008/09 stand er im erweiterten Kader der ersten Mannschaft, für die er am 7. Februar 2009 beim 2:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum sein Comeback in der Bundesliga absolvierte. Kurz darauf, am 14. Februar, hatte er bei gleichem Ergebnis bei Eintracht Frankfurt sein Startelfdebüt und am 18. Februar absolvierte er beim 0:2 im Stadion von Paris Saint-Germain seine erste Begegnung im UEFA-Pokal für den VfL. Am Ende der Spielzeit kam er auf sechs Bundesligaeinsätze und der VfL wurde deutscher Meister. Es war der erste Meistertitel der Wolfsburger. In der folgenden Saison stand er weiterhin vorwiegend im Aufgebot der Regionalligamannschaft und half nur zweimal in der Bundesliga aus. Obwohl er auch 2010/11 wieder im Kader der ersten Mannschaft stand, wurde er in diesem Jahr nicht bei den Profis eingesetzt. Am 6. August 2011 kam es dann zum Comeback in der Bundesliga-Mannschaft des VfL, als er beim Saisonauftakt bei seinem ehemaligen Verein, dem 1. FC Köln, in der 75. Minute beim Stand von 1:0 für den VfL (Endstand 3:0) von Felix Magath für Hasan Salihamidžić eingewechselt wurde. Im April 2012 verlängerte der VfL Wolfsburg Schindzielorz’ Vertrag für die zweite Mannschaft bis 2013.[4]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schindzielorz war deutscher U-21-Nationalspieler. Dabei kam er auf 16 Einsätze, bei denen er ein Tor erzielte.

Vor der WM 2002 in Japan und Südkorea gehörte er bei den Testspielen in Freiburg im Breisgau gegen Kuwait und in Cardiff gegen Wales zum Kader der deutschen A-Nationalmannschaft, kam allerdings nicht zum Einsatz.[5][6]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutscher Meister mit dem VfL Wolfsburg: 2009
  • Aufstieg in die 1. Bundesliga 2000, 2002 (mit dem VfL Bochum) und 2005 (mit dem 1. FC Köln)

Wettbewerbsübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundesliga    111 Spiele 7 Tore
2. Liga        85 Spiele 3 Tore
Regionalliga bis 2008 1 Spiele 0 Tore
Regionalliga ab 2008 101 Spiele 5 Tore
DFB-Pokal     13 Spiele 1 Tore
Europapokal   5 Spiele 0 Tore
Norwegen 5 Spiele 0 Tore
Griechenland 22 Spiele 0 Tore
B-Team        1 Spiele 0 Tore
U21-Team      16 Spiele 1 Tore

Karriere als Funktionär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schindzielorz studierte Fußballmanagement und war einige Jahre beim VfL Bochum als Assistent des Sportvorstandes Christian Hochstätter tätig.[7] Nachdem Hochstätter im Februar 2018 vom Verein freigestellt wurde,[8] übernahm Schindzielorz diesen Posten als neuer Geschäftsführer Sport des VfL. Unter seiner Leitung machte der Verein im September 2019 Thomas Reis zum neuen Cheftrainer, der mit der Mannschaft im Sommer 2021 in die Bundesliga aufstieg. Ende Mai 2022 kündigte Schindzielorz seinen Vertrag als Sportvorstand fristgerecht.[9]

Ende September 2022 verkündete der VfL Wolfsburg die Nachfolge Jörg Schmadtkes, der als „Geschäftsführer Sport“ beim niedersächsischen Klub nach Auslaufen seines Vertrags im Januar 2023 den Klub verlassen wird, und machte Ex-Profi Marcel Schäfer, seit 2018 Sportdirektor, zum designierten Nachfolger. In diesem Zusammenhang wurde Schindzielorz als Nachfolger Schäfers, an dessen Seite er 2009 unter Magath die Meisterschaft gewonnen hatte, verpflichtet.[10]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VfL Bochum 1848 Fußballgemeinschaft e. V.: VfL Bochum 1848 GmbH & Co. KGaA. Abgerufen am 9. September 2019.
  2. Spielstatistik 1. FC K'lautern – VfL Bochum 2:3 (1:0) vom 26. September 1998 auf fussballdaten.de
  3. Spielstatistik TSV 1860 München – VfL Bochum 2:1 (2:1) vom 16. Oktober 1998 (Memento des Originals vom 9. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fussballdaten.de auf fussballdaten.de
  4. VfL II: Schindzielorz bleibt bis 2013 | Transfermarkt. In: transfermarkt.de. 17. April 2012, abgerufen am 23. März 2024.
  5. Wolfgang Tobien, Rainer Franzke und Thomas Roth: Bierhoff schießt sich warm. In: Kicker-Sportmagazin. Olympia Verlag GmbH, 9. Mai 2002, abgerufen am 21. Juni 2021.
  6. Verdiente Niederlage in Cardiff. In: Kicker-Sportmagazin. Olympia Verlag GmbH, 14. Mai 2002, abgerufen am 21. Juni 2021.
  7. RevierSport, Essen, Germany: Die große VfL-Analyse: Was ist bloß in Bochum los? In: RevierSport online. (reviersport.de [abgerufen am 7. Februar 2018]).
  8. VfL Bochum 1848 Fußballgemeinschaft e. V.: Hochstätter und Rasiejewski von ihren Aufgaben entbunden – VfL Bochum 1848. Abgerufen am 7. Februar 2018.
  9. kicker.de: „Schindzielorz kündigt Vertrag in Bochum“ (abgerufen am 27. September 2022)
  10. t-online.de: „Schmadtke-Nachfolger beim VfL Wolfsburg steht fest“ (abgerufen am 27. September 2022)