Shlomo Erel

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Shlomo Erel im Kibbutz (1948)
Signatur (1979)

Shlomo Erel, geboren als Siegfried Ehrlich (23. April 1916 in Neustadt bei Pinne, Deutsches Reich; gestorben 9. August 1996 in Herzlia, Israel) war ein israelischer Verleger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegfried Ehrlich war der jüngste Sohn des Kaufmanns Georg Ehrlich (1880–1944) und der Regina Pincus (1879–1936); seine Mutter starb 1936 in Breslau, sein Vater wurde Opfer des Holocaust. Er besuchte das Johannesgymnasium Breslau und machte 1935 im Dritten Reich das Abitur. Er arbeitete als Sekretär bei Habonim 1935/36 für die Region Rhein/Ruhr und 1937/38 für die deutsche Organisation in Berlin. Ehrlich heiratete am 2. Januar 1939 in der südschwedischen Stadt Kristianstad die in Mährisch-Ostrau geborene Grete Naomi Kluger (1913–2005).[1] Das Ehepaar emigrierte im Frühjahr 1939 nach Großbritannien, wo Erel in London als Sekretär für die Jugend-Alijah arbeitete und bis zum Kriegsausbruch an der Organisation der Kindertransporte mitwirkte. Als Enemy Alien war er 1940 kurzzeitig interniert.

Sie kamen 1944 nach Palästina und lebten zunächst im Kibbutz Gal’ed, wo Erel zum Kibbutz-Sekretär gewählt wurde. Er kam in den politischen Beraterkreis um Ben Gurion und wurde von 1948 bis 1951 Beauftragter der Jewish Agency in den USA und in Kanada und von 1955 bis 1957 in Argentinien und Uruguay. Dazwischen arbeitete er als Direktor für wirtschaftspolitische Forschung im Büro des Premierministers. Danach war er als Repräsentant des Verteidigungsministeriums für Lateinamerika im Diplomatischen Dienst Israels und 1963/65 Botschaftsrat in Caracas und 1965/66 Botschaftsrat in Lima.

Nach seiner Rückkehr nach Israel wurde Erel 1970 bis 1972 Direktor beim Taschenbuchverlag Am Oved. Dem schloss sich bis 1981 an eine Tätigkeit als Direktor des Israel Book & Printing Center, einem Zusammenschluss der israelischen Verlage für den Import- und Exportmarkt, und er war dadurch Mitglied im Direktorium der Internationalen Buchmesse Jerusalem.

Zwischendurch fand Erel Zeit, einige Bücher zu schreiben.

Shlomo Erel starb am 9. August 1996 im Alter von 80 Jahren in Herzlia und wurde auf dem Yarkon-Friedhof in Petach Tikwa begraben.[2]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Öl. Panik im Schatten der Bohrtürme. Übersetzung aus dem Englischen Magal Translation Institute. Seewald, Stuttgart 1975 (Original 1955.)
  • Aus dem Tagebuch eines Kibbuz-Sekretärs: während der Gründerzeit (von 1945 bis 1947). Bleicher, Gerlingen 1979.
  • Neue Wurzeln. 50 Jahre Immigration deutschsprachiger Juden in Israel. Bleicher, Gerlingen 1983.
  • (Hrsg.): Kaleidoskop Israel. Deutschsprachige Einwanderer in Israel erzählen. Geleitwort Chaim H. Cohn. Vorwort Armin A. Wallas. Alekto, Klagenfurt 1994.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erel, Shlomo. In: Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933: Ein biographisches Handbuch. Verband Deutscher Antiquare, Elbingen 2011, S. 64.
  • Erel, Shlomo. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Saur, München 1980, S. 160f. (BHE)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heiratsregister Schweden, Kristianstad 1939; eingesehen auf ancestry.de am 22. April 2022.
  2. שלמה אראל 1916 – 1996. In: billiongraves.com. Abgerufen am 21. April 2022 (englisch).