Sia La

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Sia La
Nordwestseite des Sia La vom Kondus-Gletscher aus
Nordwestseite des Sia La vom Kondus-Gletscher aus

Nordwestseite des Sia La vom Kondus-Gletscher aus

Himmelsrichtung West Ost
Passhöhe 5589 m
Region Autonomes Gebiet Gilgit-Baltistan (Pakistan) Unionsterritorium Ladakh (Indien)
Wasserscheide Kondus-GletscherKondus Siachen-GletscherNubra
Gebirge Saltoro-Berge, Baltoro Muztagh
Karte
Sia La (Karakorum)
Sia La (Karakorum)
Koordinaten 35° 34′ 55″ N, 76° 47′ 33″ OKoordinaten: 35° 34′ 55″ N, 76° 47′ 33″ O

Der Sia La (deutsch Sia-Pass) ist ein 5598 Meter hoher Hochgebirgspass im Karakorum. Er verbindet den nach Südosten abfließenden Siachen-Gletscher, mit über 70 Kilometern längster Karakorum-Gletscher, mit dem nach Südwesten fließenden Kondus-Gletscher. Der Sia La liegt zwischen den Saltoro-Bergen im Süden und der Karakorum-Hauptkette im Norden, konkreter zwischen den Bergen Ghent Kangri (Saltoro-Berge) und Sia Kangri (Baltoro Muztagh[1]).

Politische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sia La liegt in der historischen Region Kaschmir, über den Gipfel des nahen Berges Sia Kangri verläuft die Grenze zu China. Sowohl Indien als auch Pakistan erheben Anspruch auf die territoriale Verwaltung dieses Gebiets. Infolge des seit 1947 schwelenden Kaschmir-Konflikts wurde 1972 im Shimla-Abkommen die 740 km lange Grenze zwischen Indien und Pakistan als sogenannte Line of Control (LOC) festgelegt bis zur Geokoordinaten NJ 980420 (Koordinate) als östlichstem Punkt der Grenze. Den weiteren Verlauf bis zur Chinesischen Grenze interpretierten pakistanische und indische Behörden unterschiedlich. Nach pakistanischer Auffassung liegt der Sia La in Pakistan, ebenso wie der Siachen-Gletscher. Indien beansprucht jedoch als Grenze den Hauptkamm der Saltoro-Berge, der Siachen-Gletscher ist demnach indisches Territorium, die Grenze führt über den Sia La.[2]

Dieser Disput führte 1984 zum Siachen-Konflikt zwischen pakistanischen und indischen Streitkräften. Die indische Armee besetzte im Zuge der Operation Meghdoot den Siachen-Gletscher sowie den Sia La und auch die Pässe Bilafond La und Gyong La, die weiter südlich einen Zugang vom Siachen- zum Kondus-Gletscher ermöglichen.[3]

Passübergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Reiseweg besitzt der Sia La nur theoretische Bedeutung. Der Aufstieg vom Kondustal zum Sia La ist extrem steil. Die einzigen Passbegehungen erfolgten 1979 und 1980 vom Siachen-Gletscher aus über ein Hochplateau an der Südwand des Sia Kangri zum Conway-Sattel, der zum Baltoro-Gletscher im Norden führt, bzw. in umgekehrte Richtung.[4][5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • C. Close, S. Burrard, F. Younghusband et al.: Nomenclature in the Karakoram. In: The Geographical Journal. Nr. 76/1930, S. 148–158 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ältere Quellen zählen den Sia Kangri zum Siachen Muztagh.
  2. Asad Hakeem, Gurmeet Kanwal, Michael Vannoni, Gaurav Rajen: Demilitarization of the Siachen Conflict Zone: Concepts for Implementation and Monitoring. (PDF; 3,27 MB) Sandia National Laboratories, September 2007, S. 7; 13–15, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2012; abgerufen am 29. November 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cmc.sandia.gov
  3. M. Bahadur: Siachen Glacier Operations. The Buildup to Operation Meghdoot. In: www.bharat-rakshak.com. 1998, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juni 2012; abgerufen am 29. November 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bharat-rakshak.com
  4. Ryuji Hayashibara: Sia Kangri and Baltoro Kangri III. In: American Alpine Journal 1980, S. 645 (AAJO), abgerufen am 11. November 2012.
  5. Galen A. Rowell: Skiing the Karakoram High Route. In: American Alpine Journal 1981, S. 59-70 (AAJO) (PDF; 2,2 MB), abgerufen am 11. November 2012.