Sonja Longolius

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Sonja Longolius (2020)

Sonja Longolius (* 24. November 1978 in Gießen) ist eine deutsche Kunsthistorikerin, Amerikanistin und Kuratorin. Sie leitet seit 2018 mit Janika Gelinek das Literaturhaus Berlin.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonja Longolius wuchs in Hamburg auf. Dort begann sie ihr Studium der Amerikanistik und Kunstgeschichte, das sie an der Freien Universität Berlin abschloss. Sie promovierte 2015 über performative Autorschaft bei Paul Auster, Candice Breitz, Sophie Calle und Jonathan Safran Foer an der Graduate School of North American Studies/John-F.-Kennedy-Institut an der Freien Universität Berlin.[2] Aus ihrer Dissertation entstand das Buch Performing Authorship, das durch die Exzellenzinitiative gefördert wurde.[3]

Ihr kuratorisches Handwerk erlernte Sonja Longolius unter anderem im Museum of Modern Art New York City und in der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum. 2007 bis 2008 forschte sie dort im Rahmen der Ausstellung “Wo ist Lemberg?”[4] über Jüdische Erinnerungsorte in Lwiw.[5] Sie kuratierte verschiedene Ausstellungen zu kulturgeschichtlichen Themen und zeitgenössischer Kunst, zum Beispiel 2006 das Festival “Made in China: Young Art and Fresh Film from Beijing” und 2017 die Medienkunstausstellung „Invasive“.[6][7] 2016 war sie Gründungsmitglied des medienkunst e.V. und bis 2020 erste Vorsitzende des Vereins.[8]

Seit 2018 leitet sie mit Janika Gelinek das Literaturhaus Berlin. Gemeinsam veranstalten sie rund 130 Buchpräsentationen im Jahr, dazu Ausstellungen, Führungen und literarische Performances und sind immer wieder auch als Herausgeberinnen tätig.[9] Zu Beginn der Corona-Epidemie reagierten sie schnell auf die Maßnahmen und Beschränkungen und boten bereits im März 2020 digitale Literaturveranstaltungen im Livestream an.[10] Durch ihre digitalen Streamingkenntnisse konnten sie auch anderen Literaturveranstalter, wie zum Beispiel der buchmesse_popup 2022[11] in Leipzig, zur Seite stehen.[12] Im November 2021 starteten Sonja Longolius und Janika Gelinek die Streamingplattform literaturkanal.tv, die als “Netflix für Literatur” digitale Literaturveranstaltungen verschiedener Partner wie der ARD Buchmessenbühne auf der Frankfurter Buchmesse, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, des Internationale Literaturpreises – HKW, des Goethe-Instituts und vielen weiteren bündelt und streamt.[13]

Als ständiges Mitglied gehört sie der Jury des Walter-Serner-Preises an, den der RBB Kultur einmal jährlich gemeinsam mit dem Literaturhaus Berlin vergibt.[14] Sie war außerdem in der Jury für die Arbeitsstipendien deutschsprachige Literatur für Berliner Autorinnen und Autoren des Berliner Senats 2020.[15] Sie gehörte der Jury für den Berliner Literaturpreis 2024 an.[16]

Seit 2022 spricht Sonja Longolius im Podcast Berlins schönste Seiten: Der Literaturpodcast der Berliner Morgenpost und des Literaturhauses Berlin zweiwöchentlich mit Janika Gelinek und Felix Müller, dem Ressortleiter für Kultur bei der Berliner Morgenpost, über Bücher und Texte, die sie aktuell lesen.[17]

Sonja Longolius lebt mit ihrer Familie in Kreuzberg.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur- und kulturwissenschaftliche Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Performing Authorship. Strategies of »Becoming an Author« in the Works of Paul Auster, Candice Breitz, Sophie Calle, and Jonathan Safran Foer. transcript, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3460-0.[3]

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ruth Johanna Benrath, Mirko Bonné, Carl-Christian Elze, Mara Genschel, Kerstin Hensel, Dagmara Kraus, Kerstin Preiwuß, Monika Rinck, André Schinkel, Lutz Steinbrück: »Wir sind ein Volk?!« Deutsch-deutsche Lyrik zum 30. Jahrestag der Montagsdemonstrationen. KLAK, Berlin 2019, ISBN 978-3-948156-19-0.[9]
  • Gesa Stedman, Stefano Evangelista, Literaturhaus Berlin (Hrsg.): Happy in Berlin? English Writers in the City, The 1920s and Beyond | Englische Autor*innen der 1920er und 30er Jahre. Wallstein, Berlin 2021, ISBN 978-3-8353-3987-3.[9]
  • 5 Jahre Li-Be. Offene Baustellen. Duygu Ağal, Kristof Magnusson, Daniela Dröscher, Dana Vowinckel, Alban Nikolai Herbst, Ulrike Draesner, Sandra Richter, Jan Brandt und Vincenzo Latronico, Berlin 2023[18].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Doppelspitze für das Literaturhaus. Abgerufen am 7. April 2022.
  2. Literaturhaus Berlin | Team. Abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  3. a b transcript: Performing Authorship. Abgerufen am 7. April 2022.
  4. Jana Blechschmidt: „Wo ist Lemberg?“ Abgerufen am 7. April 2022 (deutsch).
  5. http://sonja.longolius.com/sonja-assets/lemberg/Broschuere-Lemberg.pdf
  6. medienkunst e.V. – INVASIVE. Abgerufen am 7. April 2022.
  7. Sonja Longolius: Sonja Longolius. Abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  8. medienkunst e.V. – INVASIVE. Abgerufen am 7. April 2022.
  9. a b c Literaturhaus Berlin | Publikationen. Abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  10. Kultur im Lockdown - „Der Verlust ist entsetzlich“. Abgerufen am 7. April 2022.
  11. Programm. In: buchmesse_popup. Abgerufen am 7. April 2022 (deutsch).
  12. "Die Branche ist solidarischer, als man denkt". Abgerufen am 7. April 2022.
  13. Literaturhaus Berlin | literaturkanal.tv. Abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  14. Literaturhaus Berlin | Walter-Serner-Preis. Abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  15. Arbeitsstipendien für Berliner Autorinnen und Autoren 2020 ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist der 16. Juli 2019 - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Women + Work. Abgerufen am 7. April 2022.
  16. Berliner Literaturpreis. Abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).
  17. Berliner Morgenpost - Berlin: "Berlins schönste Seiten": Der neue Literatur-Podcast. 23. Februar 2022, abgerufen am 7. April 2022 (deutsch).
  18. Literaturhaus Berlin | Publikationen. Abgerufen am 13. Juli 2023 (englisch).