Sonja Tajsich

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Triathlon
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Deutschland 0 Sonja Tajsich
Sonja Tajsich beim Lauf-Training auf Lanzarote, 2011
Sonja Tajsich beim Lauf-Training auf Lanzarote, 2011
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 3. Dezember 1975 (48 Jahre)
Geburtsort München, Deutschland
Größe 168 cm
Gewicht 55 kg
Vereine
1997–2003 SV Germering
2004–2007 CIS Amberg
seit 2009 Tristar Regensburg
seit 2011 Team Erdinger Alkoholfrei
Erfolge
2012 Vize-Europameisterin
2010 Siegerin Ironman Regensburg
2010 Siegerin Ironman South Africa
2006 Siegerin Ironman Malaysia
2019 Siegerin Ironman 70.3
Status
inaktiv

Sonja Tajsich (* 3. Dezember 1975 in München als Sonja Heubach) ist eine ehemalige deutsche Sportwissenschaftlerin und Triathletin, die später für Österreich startet. Sie ist dreifache Ironman-Siegerin (2006 und 2010) und Vize-Europameisterin (2012). Sie wird in der Bestenliste deutscher Triathletinnen auf der Ironman-Distanz geführt.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Ausdauersport fand Sonja Heubach, als sie sich im September 1996 von einer Freundin ihrer Schwester zur Teilnahme am 10 km-Lauf in Germering, wo sie damals lebte, überreden ließ. Den Volkslauf absolvierte sie in 59 Minuten und lernte dabei Mitglieder des örtlichen Triathlonvereins kennen, die sie zum Triathlon motivierten, obwohl Heubach nach eigener Aussage zunächst gar nicht schwimmen konnte. Bei ihrem ersten Triathlon 1997 stand sie dann gleich als Dritte ihrer Altersklasse auf dem Podest.[1]

2002 startete Sonja Heubach beim Challenge Roth erstmals über die Langdistanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen). Nach einem sechsten Platz beim Ironman Switzerland 2003 folgten 2004 zwei Podestplatzierungen beim Ironman Lanzarote und beim Ironman Switzerland. Nach einem aus ihrer Sicht enttäuschenden Rennen beim Ironman Hawaii 2004 konzentrierte sich Heubach zunächst auf den Abschluss ihres Studiums und zog nach Pantai Klebang in Malakka, wo sie 2006 nach ihrer Hochzeit unter ihrem neuen Namen Sonja Tajsich überraschend den Ironman Malaysia gewann.[2] Obwohl das Training neben ihrem Beruf als Journalistin deutlich in den Hintergrund trat, folgten 2007 noch Top-Platzierungen bei den Ironman in Langkawi und Zürich.

2008 legte sie eine Babypause ein und im April wurde ihre erste Tochter geboren.

Triathlon-Profi seit 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tajsich startete seit 2009 als Profi-Triathletin und gewann 2010 den Ironman South Africa.[3] Bei der Erstaustragung des Ironman Regensburg wurde sie im August 2010 als Lokalmatadorin ihrer Favoritenrolle gerecht und erreichte ihren dritten Sieg auf der Langdistanz.[4]

Seit Januar 2011 startet Sonja Tajsich für das Team Erdinger Alkoholfrei[5] und im Juli belegte sie beim Ironman Germany in Frankfurt am Main den dritten Rang.[6]

Vize-Europameisterin Triathlon Langdistanz 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 wurde Tajsich Vize-Europameisterin beim Challenge Roth und sie erzielte hier die zweitschnellste Zeit einer deutschen Athletin auf der Ironman-Distanz.[7]

Im Oktober 2012 wurde sie auf Hawaii bei der Ironman World Championship Vierte. Ihre Laufzeit von 2:59:27 Stunden für die abschließende Disziplin war dabei nicht nur die schnellste Marathonzeit aller Frauen an diesem Tag, sondern auch die zehnt-schnellste bis dahin jemals von einer Frau beim Ironman Hawaii gelaufene Zeit.[8]

Sonja Tajsich beim Ironman Switzerland, 2014

Eine Verletzung im Lauftraining im Februar 2013 führte zu Dysbalancen und Rennabbrüchen beim Challenge Roth und Ironman Hawaii.[9] Im Mai 2014 belegte sie beim Ironman Lanzarote den zehnten Rang und beim Ironman Switzerland wurde sie im Juli Dritte, brach dann aber infektbedingt die Saison ab.[10] Ab Oktober 2014 wurde sie von Wolfram Bott trainiert.[11]

Im April 2015 konnte sie sich bei einem Formtest in Amberg gegen die Spezialisten durchsetzen und wurde Bayerische Meisterin im Halbmarathon.[12] Im Juli 2015 wurde sie in Frankfurt am Main Vierte bei der Ironman European Championship. Vier Wochen später wurde sie Dritte beim Ironman Copenhagen und konnte sich so über das Kona Pro Ranking System für den Ironman Hawaii qualifizieren. Die Diagnose bei einem MRT zwei Tage nach dem Rennen ergab allerdings, dass sie während des Rennens eine Ermüdungsfraktur erlitten hatte und den Startplatz in Kailua-Kona zurückgeben musste.[13]

Im März 2017 konnte sie nach ihrer zweiten Babypause auf der Kanareninsel Lanzarote über die Mitteldistanz gewinnen und im Mai wurde sie Zweite beim Ironman Brasil. Im Oktober startete die 41-Jährige als älteste Profiatheltin zum siebten Mal beim Ironman Hawaii[14] und belegte den 21. Rang.

Im Oktober 2018 wurde die damals 42-Jährige Zweite beim Graz-Marathon. Sonja Tajsich lebt mit ihrem Mann und ihren beiden 2008 und 2016 geborenen Töchtern in Österreich und seit 2019 startet sie für Österreich. Im September 2019 konnte sie über die Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen) den Ironman 70.3 Slovenia Istria gewinnen und mit ihrer Siegerzeit von 4:51:01 h einen neuen Streckenrekord einstellen. Im Juni 2023 nahm Sonja Tajsich am Swissman Xtreme Triathlon teil und kam als 10. ins Ziel, unter den Athletinnen als 2.

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Anschluss an eine kaufmännische Ausbildung studierte Sonja Tajsich von 1998 an Sportwissenschaft mit Fachrichtung Medien und Kommunikation an der TU München und 2005 schloss sie ihr Studium mit dem Diplom ab. Anschließend zog sie mit ihrem späteren Mann Thomas (Tom) Tajsich nach Malaysia, wo er für ein Jahr ein Projekt betreute.

Ab August 2006 war Tajsich in Vollzeit als Redakteurin für die von einem Regensburger Verlag neu auf den Markt gebrachte Frauenzeitschrift „Active Women“ tätig.
Nach der Geburt ihrer ersten Tochter 2008 trat Tajsich bis 2015 als Triathlon-Profi an. Seit Mai 2012 betrieb sie mit ihrem Mann zusammen über ihre gemeinsame Firma „Purendure Event GmbH“ ein Sportfachgeschäft in Regensburg.[15][16] Sie bietet Coaching, Trainingslager sowie Laufseminare an. Zudem organisierte sie mit ihrem Mann Tom 2016 und 2017 die Challenge Regensburg. Im Dezember 2017 musste die Purendure Events GmbH & Co. KG Insolvenz anmelden und eine Austragung für 2018 absagen.[17]

Sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(DNF – Did Not Finish)

Sonja Tajsich beim Rad-Training auf Lanzarote (Januar 2011)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sonja Tajsich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Persönliche Webseite von Sonja Tajsich
  • Profil und Resultate von Sonja Tajsich in der Datenbank der ITU auf Triathlon.org, abgerufen am 6. September 2021 (englisch).
  • Profil für Sonja Tajsich beim Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, abgerufen am 27. November 2014
  • Athletenporträt von Sonja Tajsich. In: Sportwelt Verlag. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2013;.
  • Porträt von Sonja Tajsisch bei tri2b.com

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Triathlon-Spitzensportlerin Sonja Tajsich im Gespräch.
  2. a b Kai Baumgartner: Lotto Ironman Malaysia: Interview mit der Siegerin Sonja Tajsich (GER). In: 3athlon.de. 27. Februar 2006, archiviert vom Original am 1. März 2006;.
  3. Harald Eggebrecht: Ironman South Africa: Sonja Tajsich gelingt zweiter IM-Sieg der Karriere. In: tri2b.com. 26. April 2010;.
  4. Stefan Drexl: Ironman Regensburg 2010: Faris Al-Sultan und Sonja Tajsich gewinnen die Premiere. In: tri2b.com. 1. August 2010;.
  5. René Penno: Sonja Tajsich: Saisonstart mit neuem Sponsor. In: tri2b.com. 18. Januar 2011;.
  6. Philipp Görgen: Ironman-EM: Caroline Steffen siegt nach Marathon der Leiden. In: tri2b.com. 24. Juli 2011;.
  7. Harald Eggebrecht: Challenge Roth: Cunnama und Joyce siegen. In: tri2b.com. 8. Juli 2012;.
  8. Volker Boch: Leanda Cave beerbt Wellington, Tajsich Vierte. In: Tri-Mag.de. 14. Oktober 2012;.
  9. René Penno: Ironman Hawaii 2013: Mirinda Carfrae holt sich den Titel. In: tri2b.com. 13. Oktober 2013;.
  10. Saison-Aus: Sonja Tajsich an Herpes-Infektion erkrankt. In: tri2b.com. 9. September 2014;.
  11. Christine Waitz: Interview mit Sonja Tajsich: „Einen Sieg in der Heimatstadt würde ich gerne noch einmal erleben“. In: triathlon.de. 10. März 2015;.
  12. Sonja Tajsich gewinnt Halbmarathon. In: Mittelbayerische Zeitung. 28. April 2015;.
  13. Sonja Tajsich: „Sehr traurig, nicht nach Hawaii zu fliegen“ In: tri-mag.de, 8. September 2015.
  14. Klaus Arendt: Sonja Tajsich: wenn der Motor läuft, dann läuft er. In: tritime - Leidenschaft verbindet. 8. Oktober 2017, abgerufen am 15. Januar 2023 (deutsch).
  15. Sonja Tajsich eröffnet Purendure-Konzept-Store. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  16. Impressum www.purendure.de (Memento vom 1. Oktober 2015 im Internet Archive)
  17. Detail. 21. Dezember 2022, abgerufen am 15. Januar 2023.
  18. Detail. 21. Dezember 2022, abgerufen am 15. Januar 2023.
  19. Redaktion Metropolnews: BASF Triathlon-Cup Rhein-Neckar 2012: Timo Bracht und Sonja Tajsich gewinnen in Viernheim. In: www.Metropolnews.info. Abgerufen am 15. Januar 2023 (deutsch).
  20. BASF Tria-Cup: Timo Bracht und Katja Rabe gewinnen (Memento vom 25. April 2014 im Internet Archive)
  21. Van Lierde und Swallow dominieren den 70.3 South Africa
  22. Jens Sägert: Heilbronn: Kienle schlägt Böcherer und Bracht. In: tri-mag.de. 13. Juni 2010;.
  23. Krista Mikk: HOME. Abgerufen am 15. Januar 2023 (deutsch).
  24. Jens Richter: Ironman: Wellington siegt mit neuem Rekord. In: tri-mag.de. 10. November 2009;.
  25. Tajsich will nach Hawaii
  26. Ironman Südafrika 2009: Sonja Tajsich - Mamma Mia