Spänfleck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Spänfleck
Gemeinde Gesees
Koordinaten: 49° 53′ N, 11° 33′ OKoordinaten: 49° 52′ 32″ N, 11° 32′ 31″ O
Höhe: 514 (504–525) m ü. NHN
Einwohner: 56 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 95494
Vorwahl: 09201
Kreisstraße BT 5 in Spänfleck
Kreisstraße BT 5 in Spänfleck

Spänfleck (früher auch „Mausgraben“ genannt[2][3]) ist ein Dorf in der Gemeinde Gesees im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.[4]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am südöstlichen Ortsrand vorbeiführende Bundesautobahn 9 trennt Spänfleck von einer gleichnamigen Siedlung, die zur Gemeinde Haag gehört. In der Nähe des Ortes entspringt der Mausgraben, ein rechter Zufluss des Gosenbachs. Die Kreisstraße BT 5 führt nach Gesees (2,6 km nördlich) bzw. zur Staatsstraße 2163 bei Muthmannsreuth (3,9 km südwestlich). Von der BT 5 zweigt die Kreisstraße BT 47 ab, die nach Haag führt (1,5 km östlich).[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Spänfleck aus zwei Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (1 Wohnhaus mit Zapfenschenke) und die Pfarrei Gesees (1 Gütlein).[2]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Spänfleck dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Gesees zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Spänfleck, zu der Eichenreuth und Hohenfichten gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung nach Gesees.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001819 001822 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002022
Einwohner 26 31 40 36 44 44 40 55 32 47 55 57
Häuser[7] 4 6 6 7 7 6 12
Quelle [8] [6] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spänfleck ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Marien (Gesees) gepfarrt.[2][15]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 372 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof liegt in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekanntheit durch Presse und Fernsehen auch über Deutschland hinaus erlangte Konrad Täuber als letzter Postreiter der Bundesrepublik. Von 1967 bis 1973 brachte der auf seinem Pferd Liesl Briefe und Pakete von der Poststation Spänfleck aus in umliegende Orte und Höfe. Sein Bekanntheitsgrad veranlasste die Inhaber der örtlichen Gastwirtschaft „Zur Haltestelle“, diese in „Der letzte Postreiter“ umzubenennen.[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Spänfleck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gemeindedaten von Gesees. In: gesees.de. Abgerufen am 13. August 2023.
  2. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 391.
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 463.
  4. Gemeinde Gesees, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 472.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 116 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 844, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1015, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 961 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1006 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 889 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 655 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 149 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 294 (Digitalisat).
  18. Der letzte Postreiter reitet immer noch in: Nordbayerischer Kurier vom 6. Oktober 2021, S. 13.