St. Anna (Neuenkirchen)

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St. Anna in Neuenkirchen (Sicht von Norden)

Die St.-Anna-Kirche ist die katholische Pfarrkirche von Neuenkirchen in Westfalen. Als weithin sichtbares Wahrzeichen überragt sie alle Gebäude der Gemeinde. Die Kirche wurde unter Pfarrer Bernhard Bette in den Jahren von 1896 bis 1899 nach Plänen des Architekten Wilhelm Rincklake aus Münster errichtet und am 27. September 1899 durch Bischof von Münster Hermann Dingelstad eingeweiht.

In den Jahren 2009 bis 2019 wurde die Kirche umfassend restauriert, da sich Risse im Putz ausgebildet hatten.[1]

Bau und Vorbilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Anna, Blick durch das Hauptschiff nach Osten zur Chorapsis
Seifert-Orgel auf der West-Empore

Bei seinem monumentalen Bau im Stil der Neuromanik orientierte Rincklake sich an den frühromanischen Kirchenbauten im Rheinland. Vorbild für die Kirche war unter anderem der Mariendom in Andernach, wobei insbesondere die Doppelturm-Fassade deutliche Ähnlichkeiten zum Vorbild zeigt. Am selben Ort des heutigen Gebäudes gab es mindestens zwei Vorgängerbauten, deren ältester 1247 errichtet wurde. Die heutige Kirche ist eine Basilika mit Querschiff, zwei Türmen an der Nordseite und einem Vierungsturm in Form eines Oktogons.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine erste Orgel in St. Anna lässt sich für das Jahr 1723 nachweisen. Dieses Instrument wurde 1742 bei einem Brand zerstört. Über das Nachfolger-Instrument ist nichts bekannt, außer, dass es den Kirchenraum nicht angemessen ausfüllen konnte. 1911 erbaute der Orgelbauer Friedrich Fleiter (Münster) ein neues Instrument mit 51 Register und romantischer Disposition.

Die heutige Orgel wurde 1957 von der Orgelbaufirma Romanus Seifert & Sohn (Kevelaer) erbaut, wobei weitgehend die Register der Vorgängerorgel von Friedrich Fleiter (Münster) aus dem Jahr 1911 wiederverwendet wurden. Das Instrument wurde 1998 umfassend renoviert, wobei die Orgel um ein zusätzliches viertes Manual (Solowerk) erweitert wurde. Die Orgel hat heute 60 Register auf vier Manualwerken und Pedal.[2]

Im Rahmen einer weiteren Restaurierung in den Jahren 2018 und 2019 wurde die Orgel für 245.000 Euro um drei weitere Register ergänzt und digitalisiert. Als neuer Spieltisch konnte nach einer Überarbeitung der (mittlerweile wegen einer Erweiterung des dortigen Instrumentes nicht mehr ausreichende) Spieltisch aus St. Dionysius in Rheine übernommen werden. Von den Gesamtkosten der Erweiterungsmaßnahmen übernahm das Bistum 150.000 Euro, der Rest musste von der Gemeinde aufgebracht werden. Nach dieser Erweiterung gehört das Instrument heute mit seinen über 4000 Pfeifen zu den größten und wertvollsten Orgeln im Bistum Münster.[3]

I Hauptwerk C–g3
01. Gedacktpommer 16′
02. Principal 08′
03. Holzflöte 08′
04. Spitzgambe 08′
05. Octave 04′
06. Rohrflöte 04′
07. Nasat 0223
08. Flautino 02′
09. Cornett V 08′
10. Mixtur V–VI 02′
11. Cymbel II 023
12. Trompete 16′
13. Trompete 08′
14. Tuba (= Nr. 50) 08′
II Oberwerk C–g3
15. Principal minor 08′
16. Rohrgedackt 08′
17. Weidenpfeife 08′
18. Principal 04′
19. Pastoralflöte 04′
20. Quinte 0223
21. Schwegel 02′
22. Terz 0135
23. Quinte 0113
24. Mixtur III–IV 0113
25. Oboe 08′
Tremolo
26. Tuba (= Nr. 50) 08′
III Schwellwerk C–g3
27. Großgedackt 16′
28. Principal 08′
29. Lieblich Gedackt 08′
30. Viola da Gamba 08′
31. Vox coelestis 08′
32. Hornprincipal 04′
33. Nachthorn 04′
34. Waldflöte 02′
35. Progressio II–VI 0223
36. Mixtur V 02′
37. Bombarde 16′
38. Trompete harmonique 08′
39. Schalmei 04′
Tremolo
40. Tuba (= Nr. 50) 08′
IV Solowerk C–g3
41. Gedackt 08′
42. Quintadena 08′
43. Koppelflöte 04′
44. Principal 02′
45. Sifflöte 01′
46. Scharff III–IV 01′
47. Dulcian 16′
48. Musette 08′
Tremolo
49. Tuba mir. (Ext. Nr. 50) 16′
50. Tuba mirabilis 08′
51. Tuba mir. (Ext. Nr. 50) 04′
Glockenspiel
Pedalwerk C–f1
52. Untersatz 32′
53. Principalbass 16′
54. Subbass 16′
55. Zartbass 16′
56. Quintbass 1023
57. Octavbass 08′
58. Gedacktbass 08′
59. Choralbass 04′
60. Hintersatz V 0223
61. Flachflöte 02′
62. Posaune 16′
63. Basstrompete 08′
64. Zink 04′
65. Tuba (= Nr. 49) 08′

Geläut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Turm von St. Anna hängen 5 Bronzeglocken mit den Schlagtönen h0, dis1, fis1, gis1 und h1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Anna (Neuenkirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. St. Anna Restaurierung einen Schritt weiter. In: Mitteilungsblatt. Heuermann Druck + Medien, 19. Oktober 2017, abgerufen am 20. April 2019.
  2. Nähere Informationen zur Geschichte der Orgeln in St. Anna (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-anna-neuenkirchen.de
  3. Kirche und Leben, Münster Germany: Neuenkirchen hat jetzt eine der wertvollsten Kirchenorgeln Westfalens. Abgerufen am 20. April 2019.

Koordinaten: 52° 14′ 38″ N, 7° 22′ 20″ O