St. Georg (Marl)

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St. Georg

Die katholische Pfarrkirche St. Georg ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Marl, im Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarrkirche befindet sich im Marler Stadtteil Alt-Marl, dem historischen Zentrum der Stadt. Unmittelbar südlich verläuft die B 225, deren Name auf der Höhe der Kirche von Breite Straße zu Hochstraße wechselt. Östlich der Kirche verläuft die Loestraße, westlich die Schillerstraße. Nördlich der Kirche liegt der Altmarkt, der für Veranstaltungen genutzt wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche gehörte im 11. Jahrhundert dem Gaugrafen Balderich vom Niederrhein als Eigenkirche. Später übergab er die Kirche dem Erzbischof Heribert von Köln. In einer Handschrift aus dem Jahre 1160 ist verzeichnet, dass Erzbischof Heribert die Kirche an die Abtei Deutz weitergab. Zur Pfarrkirche wurde sie im 13. Jahrhundert. Ab 1228 ist ein Geistlicher als erster urkundlich genannter Priester (sacerdos) in der Gemeinde verzeichnet, es war Johannes von Marl.

Die ortsansässige Familie von Loë war ab 1419 bis zum Jahre 1830 Patronatsherr der Kirche.[1] Dann übernahm das Patronat der Freiherr von Twickel auf Haus Lüttinghof.

In den Jahren von 1856 bis 1859 wurde die Kirche nach Plänen des münsteraner Diözesanbaumeisters Emil von Manger von Grund auf erneuert und ein neues Langhaus nach Plänen von Vinzenz Statz gebaut.[2] Dabei blieben die romanischen Grundmauern des Turms aus dem 12. Jahrhundert als Fundament erhalten. Der Turm wurde 1863/1864 aufgestockt.[2]

Am 9. Juli 2017 wurde die Pfarrei St. Georg in die Pfarrei Heilige Edith Stein eingegliedert, zu der sich insgesamt sieben zuvor eigenständige katholische Pfarreien in Marl zusammenschlossen.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Inneren der Kirche befindet sich ein becherförmiger Taufstein vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Er ist mit Blendarkaden und Palmenfries geschmückt.[3]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel wurde 1997 von dem Orgelbauer Metzler erbaut. Das Instrument hat 34 klingende Register (und zwei Transmissionen) auf drei Manuale und Pedal.[4]

I Oberwerk C–g3
1. Salicional 8′
2. Rohrflöte 8′
3. Holzflöte 8′
4. Principal 4′
5. Flauto traverso 4′
6. Nasat 223
7. Octave 2′
8. Terz 135
9. Scharf III-IV 1′
10. Trompete 8′
11. Dulcian 8′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
12. Bourdon 16′
13. Principal 8′
14. Viola 8′
15. Hohlflöte 8′
16. Octave 4′
17. Spitzflöte 4′
18. Quinte 223
19. Superoctave 2′
20. Mixtur IV-V 2′
21. Cornet III 223
22. Trompete 8′
Tremulant
Zimbelstern
III Echowerk C–g3
23. Gedackt 8′
24. Rohrflöte 4′
25. Waldflöte 2′
26. Echocornet II
27. Larigot 113
28. Vox humana 8′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
29. Principal 16′
30. Subbaß (= Nr. 12) 16′
31. Octavbaß 8′
32. Viola (= Nr. 14) 8′
33. Octave 4′
34. Mixtur 2′
35. Posaune 16′
36. Trompete 8′

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Ferdinand Küper: Geschichte der Pfarre Marl. Postberg, Bottrop 1934.
  • Pfarrgemeinde St. Georg (Hg.): Hundert Jahre St.-Georgskirche 1859–1959. Tausend Jahre Christentum in Marl. Nordhoff, Marl 1959.
  • Heinrich Schäpers: Zur älteren Geschichte der Kirche und Pfarrei Marl. In: Vestisches Jahrbuch, Jg. 61 (1959), S. 109–129.
  • Heinz Marquardt: St. Georg in Marl. In: Vestischer Kalender, Jg. 32 (1960), S. 75–79.
  • Norbert Schüpp: Von Dörfern zur Stadt. Marl. Amt und Stadt im Veste Recklinghausen. Rudolf Stehle, Düsseldorf 1963.
  • Heinrich Denninghaus: Die Vorgängerin der Marler St. Georgskirche. In: Vestischer Kalender, Jg. 37 (1965), S. 84–86.
  • Heinrich Schäpers: Bilder aus der Geschichte Marls. Eigenverlag, Marl 1966, DNB 740850148
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen. Band 2: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München 1969.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Georg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Schäpers: Verfall und Ende des Rittergutes Loe bei Marl. In: Vestisches Jahrbuch, Jg. 57 (1955), S. 108–117.
  2. a b Art. Marl St. Georg. In: Ulrich Menkhaus (Red.): Das Bistum Münster, Bd. 3: Die Pfarrgemeinden. Regensberg, Münster 1993, S. 343–344, hier S. 343.
  3. Georg Dehio; Dorothea Kluge; Wilfried Hansmann; Ernst Gall: Nordrhein-Westfalen. In: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Band 2. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1969, OCLC 272521926, S. 320.
  4. Daniel Kunert, Hans-Ulrich Funk: Die Orgel in St. Georg zu Marl, abgerufen am 17. Juni 2019.

Koordinaten: 51° 38′ 51″ N, 7° 4′ 56″ O