St. Johannes Baptist und Johannes Evangelist (Steinkirchen)

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Pfarrkirche St. Johannes Baptist und Johannes Evangelist
Glockenturm

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist und Johannes Evangelist in Steinkirchen, einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Erding, ist ein spätgotischer Bau aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. Die Kirche ist Johannes dem Täufer (Gedenktag: 24. Juni) und Johannes dem Evangelisten (Gedenktag: 27. Dezember) geweiht.

Die Pfarrei St. Johannes in Steinkirchen gehört zum Dekanat Dorfen des Erzbistums München und Freising und bildet mit den Nachbargemeinden St. Vitus in Burgharting, Mariä Heimsuchung in Hohenpolding, St. Stephanus in Inning am Holz sowie St. Nikolaus in Schröding den Pfarrverband Holzland. Filialkirchen von Steinkirchen sind St. Laurentius in Hofstarring, St. Michael in Kögning und Ebering.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außenbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche ist aus unverputztem Backstein errichtet. Nur die Fensterlaibungen und das Glockengeschoss des Turmes sind verputzt und weiß getüncht. Den Außenbau gliedern kräftige, abgetreppte Strebepfeiler. An der Südseite ist ein Spitzbogenportal in die gotische Vorhalle integriert. Die Fenster waren ursprünglich ebenfalls spitzbogig ausgeführt, wurden aber im Zuge der Barockisierung ausgerundet. Im nördlichen Chorwinkel erhebt sich der weitgehend ungegliederte, von einem Spitzhelm bekrönte Glockenturm.

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Innenraum gliedern Wandpfeiler, auf denen die Stichkappen des Tonnengewölbes aufliegen. Das vierachsige Langhaus mündet auf der Ostseite – vermittelt durch einen Chorbogen – in den eingezogenen Chor mit Dreiachtelschluss.

Deckenmalereien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deckenmalereien wurden 1905 ausgeführt und sind dem Stil des Rokoko nachgeahmt. Sie stellen im Langhaus die Predigt Johannes’ des Täufers und im Chor die Taufe Jesu dar. Auf den kleineren, seitlichen Bildern sind im Langhaus die Evangelisten dargestellt, im Chor Schutzengel.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Seitenaltäre stammen von 1738. Auf dem Altarblatt des nördlichen Seitenaltars ist die heilige Familie dargestellt, auf dem Bild des südlichen Altars der heilige Sebastian.
Taufstein
  • Das spätgotische Taufbecken ist mit der Jahreszahl 1501 bezeichnet.
  • Neben dem Wappengrabstein für Paulus Lampfritzheimer († 1511) sind in der Kirche zahlreiche Epitaphien aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick zur Orgelempore

Die erste Orgel in Steinkirchen wurde im Jahr 1740 von Franz Mitterreither aus Landshut erstellt und umfasste acht Register. Sie ist heute nicht mehr erhalten; jedoch ist von ihr folgende Disposition überliefert:[1]

I Manual
Kupel 8′
Quintaden 8′
Principal 4′
Fletten 4′
Octav 2′
Quint 112
Superoctav 1′
Mixtur II 1′
Pedal
angehängt

Von einem unbekannten Orgelbauer wurde 1839 ein neues Instrument, wieder mit acht Registern auf einem Manual und Pedal, erstellt. Dessen Disposition lautete wie folgt:[1]

I Manual CDEFGA–c3
Copel 8′
Gamba 8′
Principal 4′
Flöte 4′
Octav 2′
Mixtur II 1′
Pedal CDEFGA–a
Subbaß 16′
Octavbaß 8′

Die heutige Orgel, ein rein mechanisches Kegelladeninstrument mit acht Registern, das inzwischen mehrmals restauriert wurde, erbaute Franz Borgias Maerz aus München im Jahr 1896. Der Spieltisch ist freistehend, der Prospekt im Neorenaissance-Stil ausgeführt. Die Disposition lautet folgendermaßen:[1]

I Manual C–f3
Principal 8′
Gedackt 8′
Salicional 8′
Gamba 4′
Octave 4′
Traversflöte 4′
Mixtur IV 223
Pedal C–d1
Subbaß 16′

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Johannes Baptist und Johannes Evangelist (Steinkirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Orgeldatenbank Bayern online

Koordinaten: 48° 22′ 27,5″ N, 12° 4′ 38,1″ O