St. Josef (Mettlach-Keuchingen)

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Ehemalige Pfarrkirche St. Josef in Keuchingen
Blick von Osten
Blick zum Altar
Späth-Orgel (Prospektpfeifen bereits zum Teil ausgebaut).

Die Kirche St. Josef war eine römisch-katholische Pfarrkirche des Bistums Trier im saarländischen Mettlach. Sie befand sich in der Ortslage Keuchingen auf der westlichen Saarseite und ist nicht zu verwechseln mit der neugotischen Kapelle St. Joseph auf dem Gelände der Firma Villeroy & Boch.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Expansion der Gemeinde Mettlach nach dem Zweiten Weltkrieg mit neuen Siedlungen auch in der Ortslage Keuchingen wuchs das Bedürfnis nach einer eigenen Pfarrkirche als pastorales Zentrum vor Ort stark an. Die Pfarrkirche St. Josef in der Lutwinus-Siedlung in Keuchingen wurde auf der Grundlage erheblicher Bemühungen des Pfarrers Heinrich Kimmlingen in den Jahren 1965 bis 1967 nach den Plänen der Architekten Krauser & Kiwitter aus Saarbrücken errichtet und am 4. Mai 1965 durch Weihbischof Carl Schmidt konsekriert.

Nachdem Anfang der 2000er Jahre notwendige Sanierungsarbeiten am Gebäude nicht mehr durch die Kirchengemeinde getragen werden konnten, fiel der Beschluss die Pfarrkirche aufzugeben. Am 30. August 2004 fand der letzte Gottesdienst in St. Josef statt, bei dem die Kirche profaniert wurde. Ab Dezember 2005 wurde das Kirchengebäude abgerissen. Auf dem Grundstück befinden sich heute private Wohnhäuser.[1][2]

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der weithin sichtbare Betonturm besaß einen dreieckigen Grundriss und befand sich freistehend vor dem Kirchengebäude. In dessen oberen Drittel kragte der in vier Segmente unterteilte dreieckige Turmkorb der Glockenstube hervor. Das Kirchengebäude selbst war auf drachenförmigen Grundriss erbaut und von außen schlicht gestaltet. Die beiden schräg zulaufenden Wände an der Westseite der Kirche waren dabei zu großen Fensterfassaden aufgelöst. Der höchste Punkt des kupfergedeckten Daches befand sich in der Ecke über dem Chorraum.[3]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel befand sich auf der Empore an der Rückwand der Kirche und war im Jahr 1969 durch die Firma Gebr. Späth Orgelbau aus Ennetach erbaut worden und befindet sich seit 2006 unverändert in der katholischen Pfarrkirche St. Michael in Völklingen. Das Instrument besitzt 14 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Die Disposition der Orgel ist wie folgt:[4]

I Hauptwerk C–g3

1. Prinzipal 8′
2. Flöte 8′
3. Oktave 4′
4. Sesquialtera II–III 223′ + 135′ + 117
5. Mixtur III–IV 2′
II Positiv C–g3

6. Gedeckt 8′
7. Rohrflöte 4′
8. Prinzipal 2′
9. Quinte 113
10. Zimbel III 1′
Pedal C–f1
11. Subbass 16′
12. Oktavbass 8′
13. Gedecktbass 8′
14. Choralbass 4′

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas Steuer mit seinem Bildband über die Kirche St. Josef

Kurz vor Abbruch der Kirche wurde das Gebäude durch den Heimatforscher Thomas Steuer ausführlich dokumentiert. Der erste ausführliche Bildband mit über 200 Seiten erschien 2009; der zweite Band folgte dann im Jahr 2013.

Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Josef – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. St. Josefskirche Mettlach-Lutwinussiedlung 1965-2004 (Band 1 und 2), Thomas Steuer
  2. Dekret über die Profanierung von St. Josef
  3. Beschreibung des Kirchengebäudes auf Grundlage der vorliegenden Fotos.
  4. Informationen zur Orgel

Koordinaten: 49° 29′ 48,7″ N, 6° 34′ 43,9″ O